Mulm

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Mulm (ndd. molm, ‚zerfallende Erde, Staub‘; siehe Mull) ist ein Lockersediment aus organischem Material, zum größten Teil bestehend aus Pflanzenresten, mit Bakterien, Mineralien und Stoffwechselendprodukten.

Herkunft des Wortes Mulm

Das Wort Mulm ist seit dem 17. Jahrhundert in der Gestalt molm im Niederdeutschen bezeugt. Es handelt sich dabei um eine substantivierte m-Ableitung des Verbes mahlenmalmen und geht damit auf dieselbe Wurzel zurück, wie auch Mulch. Das Wort melm bezeichnet außerdem in alten westgermanischen Sprachen Sand und in den skandinavischen Sprachen in der Gestalt malm Erz.

Als Adjektiv bedeutet mulmig zerfallen, morsch. Die daraus metaphorisch abgeleitete Bedeutung mulmig für unbehaglich ist relativ modern und erst seit dem 20. Jahrhundert belegbar.

Mulm im Wald

Wenn totes Holz sich zersetzt, beginnt die Humifizierung. Dann spricht man nicht mehr von Holz, sondern von Mulm, der aus Holzspänen und Kot der Totholzinsekten besteht.

Mulmhöhlen

Mulmhöhle am Stamm einer Rotbuche

Eine Mulmhöhle ist die Ansammlung von Mulm im Stamm eines im Kern abgestorbenen, hohlen, lebenden oder toten Baums. Sie gehören in Deutschland zu den seltensten Habitaten, besonders der xylobionten Käfer.[1]

Mulm im Wasser

Als Mulm oder Wulch wird auch die Vorstufe des Schlammes (Faulschlamm) verstanden, der z. B. den Boden des Aquariums oder Teile desselben bedeckt. Dieser Mulm besteht zu einem großen Teil aus Mikroorganismen (Einzellern), Bakterien und Spurenelementen. Er ist gröber strukturiert als Schlamm und kann auch abgestorbene Pflanzenteile (Detritus) enthalten. Die aus dem Durcharbeiten des Mulms entstehenden Nitrate und Gerbstoffe gelangen in den Filter und werden dort zu Filterschlamm. Ebenso wird das, was an Sinkstoffen in den Bodengrund eindringt, als Mulm bezeichnet.

Mulm hat verschiedene Einflüsse auf das Aquarium:

Mulm in der Tontechnik

Mulm ist ein spezieller Fachausdruck der gestaltenden Tonaufnahmetechnik für dunklen, verschwommenen und unklaren, verwaschenen Klang.

Einzelnachweise

  1. Speight 1989, Schmidl 2003

Weblinks