Orden des Spiegels

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Der Orden des Spiegels, auch Orden vom Spiegel oder Orden des Spiegels der Jungfrauen Marias, war ein spanischer Ritterorden. Gestiftet wurde er von Infant[1] Ferdinand von Kastilien 1410. Anlass war der Sieg in Antequera über die Mauren.

Die Ordenskette bestand aus Greifen im Wechsel mit Lilien. Die Ordensbekleidung war über schwarzer Unterkleidung ein weißes Oberkleid mit schwarzem Kreuz. Ein von den Rittern bei sich getragener Spiegel war eventuell namensgebend und wurde als weibisch angesehen und führte zu Spott.[2]

Die Existenz des Ordens gilt als nicht gesichert. Ferdinand von Biedenfeld bemerkt 1841, dass „gegen dessen Vorhandengewesenseyn merkliche Zweifel aufstossen, weil historische Nachweise dafür nirgends gegeben werden“.[3] Karl Julius Weber führt den Orden in seinem Werk Das Ritter-Wesen und die Templer (1822/24) im Abschnitt „Veraltete und ungewisse Orden“ an.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Weber (1824) und Ackermann (1855) sprechen fälschlich von „König“, doch hatte Ferdinand 1406 die Krone von Kastilien ausgeschlagen und führte nur die Regentschaft für seinen minderjährigen Neffen Johann II.
  2. Alexander Ross, Albert Reimarus: Der Welt unterschiedlicher Gottesdienst. Joachim Nosche, Amsterdam 1668, S. 433 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  3. Ferdinand von Biedenfeld: Geschichte und Verfassung aller geistlichen und weltlichen, erloschenen und blühenden Ritterorden. Erster Band: Erloschene Orden. Voigt, Weimar 1841, S. 114 (Volltext in der Google-Buchsuche)
  4. Karl Julius Weber: Das Ritter-Wesen und die Templer. Dritter Band. Zweite verbesserte und vermehrte Auflage. Carl Julius Weber's sämmtliche Werke, Band 14. Hallberger, Stuttgart 1837, S. 467 (Volltext in der Google-Buchsuche).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gustav Adolph Ackermann: Ordensbuch sämtlicher in Europa blühender und erloschener Orden und Ehrenzeichen. Rudolph und Dieterici, Annaberg 1855, S. 217 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  • Aristide Michel Perrot: Historische Sammlung aller noch bestehenden Ritterorden der verschiedenen Nationen: nebst einer chronologischen Uebersicht der erloschenen Ritterorden. Baumgärtner, Leipzig 1821, Heft 4, S. 162 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  • Alexander Ross: Unterschiedliche Gottesdienste in der ganzen Welt. Joh. Andreas Endters Heidelberg 1668, S. 609 (Volltext in der Google-Buchsuche).