Palazzo Natoli

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Palazzo Natoli, Eingangsportal

Der Palazzo Natoli ist ein Barockpalast im Zentrum von Palermo. Er wurde 1765 für den Marchese Vincenzo Natoli, einen 1756 durch Karl III. in den Adelsstand erhobenen Richter am Gran Corte erbaut.[1] Der Palazzo wurde in den 2000er Jahren renoviert und in Wohnungen umgewandelt,[2] die inzwischen als Boutique-Hotel genutzt werden.

Baubeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der zweigeschossige Palazzo liegt in einer engen Gasse neben der Kirche SS. Salvatore, der Eingang wurde daher an das Ende der Fassade verlegt, wo er eine kleine platzartige Erweiterung der Straße hinter der Kirche überblickt. Ungewöhnlich ist die Überbauung eines bestehenden Gebäudes: nur das Obergeschoss der ersten drei Fensterachsen gehört tatsächlich zum Palazzo, darunter befindet sich als „Erdgeschoss“ ein älteres einfaches Gebäude mit zwei niedrigen Etagen.[3]

Das monumentale Eingangsportal ist durch eine von Pilastern eingefasste Schauwand aus gelblichem Tuffstein geschmückt. Der leicht vorgezogene Eingang wird von Säulen flankiert, über der Tür befindet sich ein Mascherone, eine Inschrift links und rechts von ihm nennt den Bauherren: VINC.NATOLI R.C.P.PERFECIT, unter der Maske ist recht klein das Datum MDCCLXV (1765 in römischen Ziffern) zu erkennen.[4] Nach oben wird die Schauwand durch einen Triglyphenfries abgeschlossen, auf dem im Obergeschoss ein durchgehender Balkon aufliegt. Auf den Balkon führen drei bodentiefe Fenster, die beiden äußeren werden von Dreiecksgiebeln bekrönt, der mittlere Giebel ist als Sprenggiebel ausgeführt und nimmt eine reich verzierte Kartusche mit dem Wappen der Natoli auf.

Im Inneren führt eine monumentale zweiläufige Treppenanlage vom Eingang zu den Repräsentationsräumen im ersten Stock, hier befinden sich bedeutende Fresken von Gioacchino Martorana, u. a. eine Assunta und eine Anbetung des Vinzenz Ferrer.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aldo Gerbino: Palazzo Natoli. Un itinerario settecentesco e un pittore contemporaneo. Ed. Sciascia, Caltanissetta 1994, ISBN 0001018140
  • Diana Malignaggi: La pittura del Settecento a Palermo. Attività divulgativa e didattica 1978. Soprintendenza ai Beni Artistici e Storici, Palermo 1979
  • Giulia Sommariva: Palazzi nobiliari di Palermo. D. Flaccovio, Palermo 2004, ISBN 8877585986
  • Cesare De Seta, Maria Antonietta Spadaro und Sergio Troisi: Palermo città d'arte: guida ai monumenti di Palermo e Monreale. Ed. Ariete, Palermo 1998
  • Maria Concetta Di Natale: La pittura dell'Ottocento in Sicilia: tra committenza, critica d'arte e collezionismo. Flaccovio, Palermo 2005
  • Giovanni Evangelista Di Blasi: Storia cronologica dei vicere, luogotenenti e presidenti del Regno di Sicilia, giuramento del 18 settembre 1761.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Una «perla» nel cuore del Cassaro – Palazzo Natoli è inserito nella «Carta del rischio». Patrimonio SOS, 13. April 2006 (Memento vom 9. Juni 2014 im Webarchiv archive.today).
  2. Un Altro Restauro Importante: il Palazzo Natoli. Amo Palermo, 8. Juni 2009 (italienisch) (Memento vom 24. Juni 2014 im Webarchiv archive.today).
  3. vgl. Restauri: Palazzo Natoli. Website der Provenzano architetti (italienisch) (Memento vom 7. Januar 2016 im Webarchiv archive.today).
  4. vgl. Thierry Larère: Fotografie des Mascherone (2014) bei Flickr (Memento vom 10. Juni 2016 im Internet Archive).
  5. vgl. Maria di Natale: La pittura dell’Ottocento in Sicilia: tra committenza, critica d’arte e collezionismo. Flaccovio 2005.

Koordinaten: 38° 6′ 51,5″ N, 13° 21′ 32,6″ O