Partisanenkrankenhaus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Partisanenlazarett Zgornji Hrastnik
Partisanenlazarett Trška Gora, Operationstisch
Partisanenlazarett Franja, Untersuchungsliege und Medikamente

Partisanenkrankenhaus und Partisanenlazarett (slowenisch: Partizanska bolnišnica) oder Slowenisches Kriegspartisanen-Krankenhaus (Slovenska vojna partizanska bolnica) sind Bezeichnungen für Militärkrankenhäuser, die während des Zweiten Weltkriegs auf dem Gebiet Sloweniens betrieben wurden. Krankenhäuser dieser Art waren meist kleine Holzhütten, die größtenteils in tiefen Wäldern, fernab des damaligen Straßennetzes, lagen. Ihr Zweck war es, kranken oder verwundeten Partisanen zu helfen.[1][2][3][4]

Die Entwicklung von Partisanenkrankenhäusern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1942 wurden die Grundlagen für die Organisation der medizinischen Versorgung in slowenischen Militäreinheiten gelegt. Am 22. Juni 1942 erließ die Führung der slowenischen Partisanentruppen einen Befehl zur Einrichtung von ersten Sanitätsstationen in den Landschaften Unterkrain, Innerkrain und Weißkrain. Die Sanitätsstation Nr. 11 wurde im Gebirge Kočevski Rog im Süden Sloweniens eingerichtet. Sie war für Schwerverletzte gedacht. Die Hütte, in der diese Sanitätsstation betrieben wurde, war auf Militärkarten eingezeichnet und wurde infolgedessen im August 1942 während der Großen Offensive der italienischen Armee in der Region Ljubljana gefunden und niedergebrannt. Patienten und Personal zogen sich rechtzeitig zurück und versteckten sich. Die erwähnte Offensive war ein Zeichen dafür, dass es notwendig ist, Krankenhäuser an versteckten Orten zu errichten, abseits bekannter oder auf Militärkarten markierter Orte (Quellen, Höhlen, Försterhütten), die sogenannten Partisanenkrankenhäuser.

Krankenstationen und Krankenhäuser zur Versorgung verwundeter und kranker Partisanen wuchsen entsprechend dem Wachstum und Bedarf der Militäreinheiten und ihrer Konflikte. Die militärische Situation in Slowenien war in den einzelnen Regionen unterschiedlich, was auch die Entwicklung versteckter Krankenhäuser und Sanitätsstationen beeinflusste. Im Jahr 1943 dominierte in Slowenien die stationäre Versorgung von Verwundeten. Das bedeutete, dass die Militäreinheit ihre Verwundeten einer versteckten Krankenstation oder einem Krankenhaus übergab, wo sie sich erholten. Dies bedeutete eine Entlastung für die Militäreinheit.

Das erste Partisanenkrankenhaus auf dem Gebiet der Provinz Ljubljana war das Bercet-Krankenhaus im Iška vintgarje. Später wurde es Krvavice genannt. Es wurde in der zweiten Maihälfte 1942 errichtet und war bis Juni 1943 in Betrieb. Damals wurde es von italienischen Soldaten gefunden und niedergebrannt. Die Verwundeten wurden rechtzeitig evakuiert.

Die größte Gruppe von Partisanenkrankenhäusern entstand im nordöstlichen Teil des Kočevski Rog, wo mehrere Lazarette unter einer gemeinsamen Verwaltung zusammengefasst wurden und den Namen Slowenisches Zentrales Kriegspartisanenkrankenhaus (Slowenisch: Slovenska centralna vojno-partizanska bolnišnica, abgekürzt SCVPB) erhielten. Die ersten beiden konspirativen Krankenhäuser in diesem Gebirge waren das Jelenbreg-Lazarett und das Jelenžleb-Lazarett, die im Oktober 1942 ihren Betrieb aufnahmen. Im Jahr 1943 wurden im Rahmen der SCVPB folgende Partisanenlazarette gebaut: Vinica, Spodnje Lašče, Pugled, Jelendol, Stari Log, Zgornje Lašče, Lesen Kamen, Gaj, Zgornji Hrastnik und Spodnji Hrastnik.[5]

Nur wenige dieser Lazarette wurden von den Besatzungstruppen gefunden und zerstört. Zwischen 1942 und 1945 wurden in allen SCVPB-Krankenhäusern rund 10.000 Verwundete und Kranke behandelt. Außerdem wurden 54 Kinder geboren.[3]

Slowenische Partisanenlazarette (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Slowenische Partisanenkrankenhäuser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mikuž, Metod. Oris partizanske sanitete na Slovenskem. Ljubljana: Borec, 1967. https://www.sistory.si/11686/37835
  2. Fajdiga, Mirko. V objemu človečnosti. Partizansko zdravstvo na Slovenskem 1941–1945. Ljubljana: Zveza društev vojnih invalidov Slovenije, 1998. https://www.sistory.si/11686/35125
  3. a b ORIS ORGANIZACIJE PARTIZANSKIH BOLNIC NA SLOVENSKEM. In: Zveza združenj borcev za vrednote NOB. Abgerufen am 3. Oktober 2023 (sl-SI).
  4. Slovenska centralna vojna partizanska bolnica in konspiracija | GOV.SI. Abgerufen am 4. Oktober 2023 (slowenisch).
  5. Mateja Ratej: Osebnosti slovenske medicine (Persönlichkeiten der slowenischen Medizin). ZRC SAZU, Ljubljana 2021, ISBN 978-961-05-0278-4 (google.com [abgerufen am 4. Oktober 2023]).
  6. E-občina: Bolnica Košuta - spomenik človečnosti - preddvor.si. Abgerufen am 4. Oktober 2023 (slowenisch).
  7. Partizanska bolnica Krtina. Abgerufen am 4. Oktober 2023.
  8. Primož Šmajdek: Simboli polpretekle zgodovine: IŠKI VINTGAR – Bercetova partizanska bolnišnica Krvavice. In: Simboli polpretekle zgodovine. 5. September 2014, abgerufen am 3. Oktober 2023.
  9. Damjan Mladenović: Partizanska bolnišnica na Mežakli - Turizem Jesenice. Abgerufen am 3. Oktober 2023 (sl-si).
  10. Partizanska bolnišnica Mirta. Abgerufen am 4. Oktober 2023 (sl-SI).
  11. Ej, ta naša bolnica nad Bohinjem, sredi gozdov! | Občina Bohinj | MojaObčina.si. 7. April 2017, abgerufen am 3. Oktober 2023 (slowenisch).
  12. Partizanska bolnišnica Tevakin. Abgerufen am 3. Oktober 2023 (sl-SI).
  13. Partizanska bolnišnica Topolovec v Črešnjevcu - TIC Semič. In: KC Semič. Abgerufen am 3. Oktober 2023 (sl-SI).
  14. Visit Domžale - Lukova bolnica - partizanska bolnišnica. Abgerufen am 3. Oktober 2023.
  15. Partizanska bolnica Zalesje. In: Park vojaške zgodovine. Abgerufen am 3. Oktober 2023 (englisch).
  16. Partizanska bolnica Zima. 4. November 2023, abgerufen am 3. Oktober 2023 (slowenisch).
  17. Partizanska bolnišnica Pavla – Zgodovinski portal. 29. Dezember 2016, abgerufen am 3. Oktober 2023 (sl-SI).
  18. Pavla Jerina Lah: Partizanska bolnišnica "Pavla" v Trnovskem gozdu. Društvo piscev zgodovine NOB Slovenije, 1994, ISBN 978-961-6049-04-7 (google.com [abgerufen am 4. Oktober 2023]).