Patrol Boat River

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Patrol Boat, rigid
PBR Mark II
Übersicht
Typ: Patrouillenboot
Einheiten: 140 gebaut, 0 in Dienst
Technische Daten
Verdrängung: 7,03 Tonnen
Länge: 9,45 Meter
Breite: 3,96 Meter
Tiefgang: 0,6 Meter
Geschwindigkeit: 27,8 Knoten
Besatzung: 4 Matrosen
Antrieb: 2 Wasserstrahlantriebe, über 2 Detroit-Dieselmotoren mit je 255 PS angetrieben

Als Patrol Boat, rigid (auch River oder Riverine), kurz PBR, wird von der US Navy eine Klasse kleiner, leichter Patrouillenboote für den Einsatz in flachen Küstengewässern und Flüssen bezeichnet. Später wurde das Boot auch von der US Army in derselben Rolle eingesetzt.

Technik

Der Rumpf des PBR bestand aus glasfaserverstärktem Kunststoff und war daher sehr leicht, aber dennoch stabil. Im Bug befand sich ein dreh- und schwenkbares Zwillings-12,7mm-Maschinengewehr in einem mit Keramikplatten gepanzerten, offenen Turm. Dahinter befand sich die kleine Kajüte unterhalb der offenen Brücke. Auf einem Mast vor der Brücke befand sich das Raytheon 1900/W-Aufklärungsradar. Auf dem flachen Heck befand sich ein weiteres 12,7mm-Maschinengewehr, sowie zwei M60 Maschinengewehre oder zwei MK-19 Maschinengranatwerfer. Auch wurden hier im Bedarfsfall weitere Waffen, wie leichte Mörser, Flammenwerfer, 20mm-Maschinenkanonen oder rückstoßfreie Geschütze untergebracht. Dazu kam die persönliche Bewaffnung der Besatzung, die aus M16-Gewehren und M79-Granatwerfern bestand.

Im Heck befanden sich auch die beiden Detroit-Dieselmotoren mit je 255 PS, die ihre Leistung auf 2 Wasserstrahlantriebe übertrugen, die pro Minute 22.712 Liter Wasser fördern konnten. Dieser Antrieb ermöglichte den Booten eine hohe Wendigkeit. Nach den ersten Einsatzerfahrungen in den Flüssen Vietnams wurde der Durchmesser der Wasserstrahlantriebe beim Mark II-Modell vergrößert, weil diese oftmals Probleme mit dem dichten Bewuchs in den Flüssen hatten, der sich um die Impeller wickelte. Dies führte aber auch zu einer leichten Reduktion der Höchstgeschwindigkeit.

Einsatz

Zwillingsmaschinengewehr im Bug

Die ersten PBRs gelangten im März 1966 nach Vietnam und wurden der Mobile Riverine Force unterstellt, die die Einsätze auf den großen Flüssen, besonders im Flussdelta des Mekongflusses koordinierte. Zuvor waren die Besatzungen mehrere Monate in Coronado, Kalifornien und Mare Island trainiert worden waren. Im Rahmen der Operation Game Warden patrouillierten die PBRs auf nahezu allen größeren Flüssen Südvietnams. Durch den geringen Tiefgang von nur 60cm konnten die Boote auch in flachen Seitenarmen fahren. Die Hauptaufgabe der PBRs und ihrer Besatzungen, die meist durch einen vietnamesischen Dolmetscher ergänzt wurden, bestand meist aus der Kontrolle und Durchsuchung einheimischer Boote nach Waffen und sonstigen Schmuggelwaren. Aber auch zum Absetzen von SEAL-Teams wurden die Boote verwendet.

Noch während des Vietnamskriegs wurde der Nachfolger eingeführt, das Special Operations Craft-Riverine ersetzt das PBR und wird vor allem für Einsätze der SEALs verwendet.

Trivia

Im Film Apocalypse Now spielt ein grosser Teil der Handlung auf einem PBR.

Siehe auch