Peilickespiel

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Das Peilickespiel ist ein Brettspiel. Es war bis in die Zeit um 1830/1840 in Mitteldeutschland verbreitet.

Das auch als Pelickespiel, Pielickentafelspiel oder Beilickespiel bezeichnete Spiel wurde mit Messingsteinen auf einem Spielbrett gespielt. Das Spielbrett wurde als Bilkentafel, Pelick oder Schießtafel bezeichnet. Mit den Spielsteinen wurde auf dieser Tafel geschossen. Es handelte sich um ein Geschicklichkeitsspiel und dürfte im weitesten Sinne dem Billardspiel geähnelt haben.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Amos Comenius bildete das Spiel in seinem Werk Orbis sensualium pictus 1658 als Brettspiel ab. In der Osterwiecker Marktverordnung des Jahres 1690 wurde das Spiel ausdrücklich verboten. In einem Bericht über den Krug in Prester von 1750 wird erwähnt, dass die Leute auf der Piliken um Bier gespielt hätten. Bis 1830/40 war es in Gasthöfen der Region Magdeburg gebräuchlich.[1] Für diese Zeit wird seine Verbreitung auch noch für einige Dörfer in der Nähe von Leipzig angegeben.[2] Darüber hinaus wird das Spiel auch für Gräfenhainichen erwähnt.[3]

Es wird die vage Vermutung geäußert, dass der Name des Spiels mit dem 1595 als Bürgermeister in Leipzig tätigen Hans Peilicke in Zusammenhang steht.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Willy Otto Riecke, Chronik Prester-Cracau, Magdeburg 1932, Seite 248 f.
  2. Blätter für literarische Unterhaltung, Band 2, 1837, Seite 779
  3. Willy Otto Riecke, Chronik Prester-Cracau, Magdeburg 1932, Seite 249
  4. Blätter für literarische Unterhaltung, Band 2, 1837, Seite 779