Personenaufzug Bad Schandau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. November 2014 um 11:13 Uhr durch Friedrich Graf (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Blick auf den Aufzug von vorn
Blick auf den Aufzug von der Seite
Bad Schandau und der Lilienstein vom Aufzug aus gesehen.

Der Personenaufzug Bad Schandau ist ein 1904 in Bad Schandau errichteter Personenaufzug, der von Bad Schandau auf die Ostrauer Scheibe führt. Er ist mit dem Hammetschwand-Lift in der Schweiz baugleich, hat aber eine geringere Größe. Die Nutzung ist gebührenpflichtig; nähere Informationen auf der untengenannten Webseite von Bad Schandau.

Technik und Geschichte

Der örtliche Hotelier Rudolf Sendig regte den Bau an und finanzierte ihn aus seinem persönlichen Vermögen. Der Aufzug wurde durch die Firma August Kühnscherf & Söhne hergestellt.[1] Er fährt in einem 52,26 Meterhohen, im Jugendstil gestalteten und bei der Firma Kelle & Hildebrandt in Großluga fabrizierten Stahlfachwerkturm nach oben, welcher am Boden einen Durchmesser von 5,20 Metern und in der Höhe des Ausstiegs einen solchen von 2,50 Metern hat. Am oberen Ausstieg befindet sich eine 1,25 Meter breite Aussichtsplattform. Diese ist mit einer 27,80 Meter langen Brücke mit der Spitze der Felswand verbunden. Der Aufzug überwindet einen Höhenunterschied von 47,76 Metern.

Der Antrieb des Aufzugs erfolgte seit Beginn durch elektrischen Strom, bis 1921 mit Gleichstrom. Dieser wurde während der Sommermonate der Fahrleitung der elektrischen Kirnitzschtalbahn entnommen, im Winter und im Notfall erfolgte die Versorgung durch einen Akkumulator, der vorher aus dem Ortsnetz gespeist wurde.

Während des Ersten Weltkrieges war der Betrieb der Anlage eingestellt. 1921 wurde der Antrieb des Personenaufzugs auf Drehstrom umgestellt, für den Notbetrieb blieb eine Handkurbel. 1950 wurde eine Treibscheibenfördermaschine eingebaut. 1961 wurden zwei zusätzliche Abspannseile und 1978 eine neue Steuerung angebracht. In den Jahren 1989/1990 wurde die Anlage, die 1954 unter Denkmalschutz gestellt wurde, renoviert.

Der Aufzug im Film

Der Personenaufzug war Schauplatz einiger Szenen in Wes Andersons 2013 gedrehten Film Grand Budapest Hotel.

Literatur

  • Mario Schatz: Seilbahnen der DDR. Geschichte – Technik – Betrieb. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1987, ISBN 3-344-00159-0, S. 190–193.
  • Richard Stroetmann, Holger Flederer, Holger Schmidt, Lars Sieber: Personenaufzug Bad Schandau. Revitalisierung eines denkmalgeschützten Turmbauwerks. In: Stahlbau, Jahrgang 78 (2009), H. 9, S. 662–676, ISSN 0038-9145.
Commons: Personenaufzug Bad Schandau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweis

  1. http://www.thomas-kuehnscherf.de/kuehnschef/Historie/index.htm

Koordinaten: 50° 54′ 59,7″ N, 14° 9′ 40,2″ O