Porzellanfabrik Gebr. Silbermann

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Die ehemalige Mühle des Klosters Banz wurde 1802 Ausgangspunkt der Hausener Porzellanfabrikation

Gebr. Silbermann war der Name einer Anfang des 19. Jahrhunderts gegründeten Porzellanfabrik mit Sitz in Hausen[1] unterhalb des Klosters Banz in Bayern.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Gestürzter Hirsch“, Porzellanmalerei nach Johann Elias Ridinger auf einem Silbermannschen Pfeifenkopf
Ansichtskarte mit der Mühle und der Porzellanfabrik am Ufer des Mains unterhalb des Klosters Banz; um 1900
Friedrich der Große nach Vorlage von Daniel Chodowiecki
Erotisches Motiv der Apfelpflückerin

Das Unternehmen wurde zur Zeit der Annexion des Bamberger Fürstbistums durch die Kurpfalz-Bayern im Jahr 1802 durch den Lichtenfelser Kaufmann, Spediteur und Fabrikanten Josef Felix Silbermann (1771–1827) gegründet. Es war die erste in der heutigen Region Oberfranken durch Einheimische geführte Porzellanmanufaktur.[2] In dem Hausener Unternehmen arbeiteten 1810 bereits 27 Beschäftigte.[3]

Nach dem Tod des Firmengründers[2] beschäftigten die Gebrüder Silbermann[4] im Jahr 1830 etwa 150 Mitarbeiter,[3] um 1837 rund 200 Arbeiter. In der Hauptsache wurden Türkenkoppchen und Pfeifenköpfe hergestellt.[4] Diese wurden mitunter mit mehrfarbigen Silhouetten etwa für Studenten bemalt oder auch mit zeitgenössischen erotischen Motiven. Andere Pfeifenköpfe reproduzierten Motive von Künstlern wie Johann Elias Ridinger und Daniel Chodowiecki.[5]

Noch zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs produzierte die Firma im Jahr 1910 kleinere Gebrauchsgeschirre und „Orientartikel“.[1]

Die mehrfach „königlich“ prämierte Porzellanfabrik Silbermann, die als Hauptzulieferant von Weißware für Veredelungsbetriebe der Porzellanherstellung galt, wurde im Jahr 1938 von dem Porzellanhersteller Kaiser käuflich erworben.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Detlef Dauer: Hausen, Silbermann auf der Seite oblivion-art.de, mit Fotografien untertitelter Porzellanmalereien auf Pfeifenköpfen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Klaus Beitl: Vergleichende Keramikforschung in Mittel- und Osteuropa. Referate des 14. Internationalen Hafnerei-Symposiums vom 7. bis 11. September 1981 im Ethnographischen Museum Schloss Kittsee (= Kittseer Schriften zur Volkskunde. Heft 2). hrsg. von Klaus Beit, Österreichisches Museum für Volkskunde, Ethnographisches Museum Schloss Kittsee, Kittsee: Ethnographisches Museum, 1984, ISBN 3-900359-24-3, S. 25. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  2. a b c Wolfgang Brückner (Hrsg.), Georg Behringer u. a.: Heimat und Arbeit in Thüringen und Franken. Zum Volksleben einer Kulturregion. Begleitband zur gleichnamigen Wanderausstellung des Instituts für Deutsche Philologie der Universität Würzburg und des Bezirks Unterfranken, unter Mitwirkung des Instituts für Geographie der Universität Würzburg, eröffnet am 25. Oktober 1996 in den Barockhäusern Würzburg. Ausstellungskatalog. [Würzburg]: Echter - [Hildburghausen]: Frankenschwelle, 1996, ISBN 3-429-01830-7, S. 217. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  3. a b o. V.: Chronik - Gründer der Schützengesellschaft im Jahr 1810/11 auf der Seite ssg-lif.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 13. September 2020.
  4. a b Ludwig Danckert: Handbuch des europäischen Porzellans. 2., durchgesehene und erweiterte Neuauflage. Prestel, München 1967, S. 99; (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  5. Detlef Dauer: Hausen, Silbermann auf der Seite oblivion-art.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 13. September 2020.
  6. o. V.: 1938 auf der Seite kaiser-porzellan.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 13. September 2020.

Koordinaten: 50° 7′ 50,2″ N, 11° 0′ 33,7″ O