Prerower Strom

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Der Prerower Strom oder Prerowstrom ist ein Meeresarm der Ostsee. Er beginnt bei der Insel Schmidtbülten im Bodstedter Bodden und windet sich in der Landschaft der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, wo er den Darß von der Halbinsel Zingst trennt. Er endet am Hafen des namensgebenden Ortes Prerow. Der Prerower Strom gehört zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.

Geschichte

Der Prerower Strom ist kein Fluss, sondern ein sogenanntes Seegatt, und entstand erst im ersten Jahrtausend n. Chr., als der Zingst begann, dauerhaft trockenzufallen. In der Regel verlief die Strömung des Prerower Stroms landwärts, wodurch die Schmidtbülten als Teil eines rückläufigen Deltas entstanden sind. Bis ins 19. Jahrhundert verband der Prerower Strom den Bodden mit dem offenen Meer und war bis zu 10,35 Kilometer lang. Im Jahre 1872 jedoch kam es in der Gegend zu einem schweren Sturmhochwasser, während dessen der nördliche Teil des Stroms bei Prerow versandete und in Folge dessen 1874 zugeschüttet und durch Deiche gesichert wurde.

Der Prerower Strom heutzutage

Heute ist der Strom, in dem schon lange keine Strömung mehr herrscht, in vier Teile gegliedert, die alle durch Straßendämme getrennt und durch kleine Kanäle miteinander verbunden sind. Sie sind im Durchschnitt bis zu 3 Meter tief.

Der längste Teil ist 7,13 Kilometer lang und reicht vom Bodden bis zur Landesstraße 21 (L 21), der so genannten Bäderstraße in Prerow. Westlich der Straße, in Prerow, liegen drei kleinere Strom-Seen, die jeweils 500 Meter bis 700 Meter lang sind.

Schiffsfahrten, Freizeit und „Volksfest“

Auf dem Hauptarm des Prerower Stroms kann man von Prerow aus zu mehreren Orten auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und dem nahen Festland fahren. Dies ist sowohl mit Fähren als auch mit Fahrgastschiffen möglich.

Auf dem mittleren der westlichen Seen, zu erreichen über die Straße, die zur Seebrücke in der Ostsee führt, kann man außerdem Tretboot fahren und angeln. An der südwestlichen Ecke dieses Sees, an der Ladenstraße beim Bootsverleih, befinden sich auch einige Süßwarenbuden, eine Schiffschaukel und ein Karussell. Von den Einheimischen wird diese Ecke deshalb auch als „Volksfest“ bezeichnet. Weiter nördlich, hin zur Seebrücke, entwickelt sich die Ladenstraße, die man ab hier nur noch eingeschränkt befahren darf, auf Grund von etwa 20 Souvenir- und Spezialitätenläden zur am stärksten mit Geschäften frequentierten Straße auf der Halbinsel.

Koordinaten: 54° 26′ 4″ N, 12° 37′ 16″ O