Preußische Pfandbrief-Bank

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Die Preußische Pfandbrief-Bank war eine deutsche Hypothekenbank. Sie wurde 1862 gegründet und bestand in dieser Form bis 1930.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Preußische Pfandbrief-Bank, Voßstraße 29/30
Palais Borsig, Voßstraße 1, um 1881

Das Unternehmen wurde mit landesherrlichem Privilegium vom 21. Juni 1862[1] von dem Ökonomen Otto Hübner als Preußische Hypotheken-Versicherungs-AG gegründet und bot Hypotheken­kautions­versicherungen an. Es hatte anfangs seinen Sitz in der Friedrichstraße 100,[2] ab 1866 in der Friedrichstraße 101,[3] und von 1866 bis 1894 in der Mauerstraße 66.[4] Die Geschäftstätigkeiten waren aber nur von kurzer Dauer. Nach anfänglich sehr guten Umsätzen, brachen diese bald ein, sodass die Preußische Hypotheken-Versicherungs-AG ihren Tätigkeitsbereich änderte und selbst zum Hypothekeninstitut wurde. Am 10. November 1894 beschloss die Generalversammlung die Änderung der Firma in Preußische Pfandbrief-Bank. Diesen Namen führte sie ab dem 20. April 1895[1] und hatte ihren Sitz in der Voßstraße 29/30.[5]

Im Februar 1904 erwarb die Preußische Pfandbriefbank das als Palais Borsig bekannte Gebäude Voßstraße 1/Ecke Wilhelmstraße und bezog es nach umfangreichen Umbaumaßnahmen im Herbst 1904. Anschließend hatte sie dort bis 1933 ihren Sitz.[6] Im 1934 wurde das Gebäude für 1.250.000 RM vom Reich angekauft und ging in Reichsbesitz über.

1926/27 übernahm die Preußische Pfandbriefbank die 1922 gegründete Landwirtschaftliche Pfandbrief-Bank (Roggen-Rentenbank) und danach die Preußische Hypotheken-Aktien-Bank. 1930 erfolgte die Fusion mit der Preußischen Central-Bodenkredit-AG zur Preußischen Central-Bodenkredit- und Pfandbrief-Bank AG, die ab 12. November 1930 als Deutsche Central-Bodenkredit-AG firmierte. Diese bestand bis 1945.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Untersuchungsausschuss für das Bankwesen 1933 (Hrsg.): Untersuchung des Bankwesens 1933, 1. Teil: Vorbereitendes Material. Band 1. Carl Heymann, Berlin 1933, S. 95 ff. (Volltext in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Regierungsbezirk Potsdam (Hrsg.): Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin. Beilage zum Amtsblatt. Potsdam 1900, S. 1–12. (Volltext in der Google-Buchsuche).
  2. Friedrichstraße 100: Preußische Hypotheken-Versicherungs-Actien-Gesellschaft. In: Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, 1863, Teil 2, S. 43.
  3. Friedrichstraße 101: Preußische Hypotheken- und Lebens-Versicherungs-Actien-Gesellschaft. In: Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, 1866, Teil 2, S. 52.
  4. Mauerstraße 66/67: Preuß. Hypoth. Vers. Akt. Gesellsch. In: Berliner Adreßbuch, 1886, Teil 2, S. 278.
  5. Voßstraße 29/30: E. Preuß. Pfandbrief-Bank. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1897, Teil 3, S. 577.
  6. Rainer Orth: "Der Amtssitz der Opposition"? Böhlau, Köln 2016, ISBN 978-3-412-50555-4, S. 328. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).