Pseudoneglect

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Als Pseudoneglect bezeichnet man die Tendenz, die Aufmerksamkeit eher nach links als nach rechts zu lenken. Die Bezeichnung wurde zuerst im Zusammenhang mit dem Befund verwendet, dass Menschen, die die Mitte einer horizontalen Linie kennzeichnen sollen, häufiger nach links als nach rechts vom eigentlichen Zentrum abweichen. Eine vergleichbare „Bevorzugung“ des linken Gesichtsfelds zeigt sich auch in anderen räumlich-visuellen Aufgaben. Die Auswirkungen von Pseudoneglect weisen Ähnlichkeiten mit den Beeinträchtigungen von Patienten mit visuellem Neglect auf, allerdings führt Pseudoneglect zu deutlich kleineren Effekten, die bei gesunden Menschen (meist in Laborstudien) beobachtet werden können.

Pseudoneglect tritt sowohl bei Rechts- als auch bei Linkshändern auf; die Präferenz für die linke Seite ist bei Rechtshändern aber etwas stärker ausgeprägt.

Literatur

  • Bowers, Dawn und Heilman, Kenneth M.: Pseudoneglect: effects of hemispace on a tactile line bisection task. In: Neuropsychologia. Band 18, 1980, S. 491–498, doi:10.1016/0028-3932(80)90151-7.
  • Jewell, George und McCourt, Mark E.: Pseudoneglect: a review and meta-analysis of performance factors in line bisection tasks. In: Neuropsychologia. Band 38, 2000, S. 93–110, doi:10.1016/S0028-3932(99)00045-7.