PwPost Bay 05

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PwPost Bay 05
Nummerierung: 21 046 bis 21 053
Anzahl: 8
Hersteller: Rathgeber
MAN
Baujahr(e): 1905 und 1906
Ausmusterung: bis 1959
Gattung: PwPostL
PwPost
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 8.374 mm
Länge: 7.150 mm
Höhe: 3.550 mm
Breite: 2.900 mm
Gesamtradstand: 4.500 mm
Leermasse: 8,1 t
Bremse: Handspindelbremse
Wsbr
Kupplungstyp: Schraubenkupplung nach VDEV
gesondertes Kleinviehabteil

Bei den bayerischen PwPost Bay 05 handelt es sich um kombinierte Post- und Packwagen für den Einsatz in Lokalbahnzügen nach dem Blatt 605 für die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem größer werdenden Streckennetz an Lokalbahnen einher ging der Bedarf an passenden Wagen für den lokalen Personen-Nahverkehr. Da für die Beförderung nur Tenderlokomotiven mit geringer Zugkraft (z. B. Gattung PtL 2/2) zur Verfügung standen, wurden Wagen einer besonders leichten Bauart benötigt.

Beschaffung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1905 und 1911 wurden insgesamt 281[1][2] Wagen in den Gattungen BL, BCL, CL und PPostL beschafft, die alle – bis auf die Wagen der Gattung PPostL – einen einheitlichen Grundriss, offene Endplattformen mit Dixi-Gittern an den Aufstiegen und nur durch Bügel gesicherte Personalübergänge aufwiesen. Statt den bis dato gebräuchlichen Verbundfenstern wurden große Scheiben eingebaut.

Da eigene Wagentypen für die Aufgaben Post- oder Packwagen auf den schwach frequentierten Lokalbahnstrecken zu aufwendig und kostenintensiv waren, wurden zwischen 1905 und 1911 insgesamt 77 kombinierte Post-/Packwagen beschafft, wobei acht Wagen auf den Typ PwPost Bay 05 nach Blatt 605 entfielen.

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den ursprünglich acht Wagen kamen noch vier zur DB, wo sie bis 1959 ausgemustert wurden.

Konstruktive Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Untergestell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rahmen der Wagen war komplett aus Profileisen aufgebaut und genietet. Die äußeren Längsträger hatten U-Form mit nach außen gerichteten Flanschen. Die Querträger waren ebenfalls aus U-Profilen und nicht gekröpft. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen nach VDEV. Die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen ursprünglich zweifach geschlitzte Korbpuffer mit einer Einbaulänge von 650 mm und 360 mm für die Pufferteller. Diese wurde später durch Hülsenpuffer ersetzt.

Laufwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wagen hatten aus Blechen und Winkeln genietete Achshalter der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper des bayerischen Typs 37. Die Tragfedern hatten eine Länge von 1.540 mm. Die 8 Lagen der Blätter hatten einen Querschnitt von 76 mm × 13 mm. Neben einer Handspindelbremse gab es noch eine durchgehende Luftdruckbremse der Bauart Westinghouse.

Wagenkasten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rahmen des Wagenkastens bestand aus einem hölzernen Ständerwerk, welches durch stählerne Zugbänder versteift wurde. Die Wände waren außen mit Blechen und innen mit Holz verkleidet. Die Seiten- und die Stirnwände waren gerade, die Einstiegstüren eingerückt. Das flache Tonnendach war an den Seiten stärker gerundet und ging direkt in die Seitenwände über. Die Wagenübergänge an den Stirnseiten waren nur durch das Personal zu nutzen. Für die Beladung des Kleinviehabteils gab es beidseitig eine Rollen stehende und durch Kopfstangen geführte Schiebetüre mit einer Weite von 1.500 mm. Das kombinierte Gepäck- und Dienstabteil hatte beidseitig nach außen aufschlagende Türen die in den Wagenkasten eingezogen waren. Das Postabteil konnte nur durch das Gepäckabteil bzw. durch den Stirnseitigen Übergang betreten werden.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wagenkasten war in ein Postabteil, ein kombiniertes Pack- und Dienstabteil sowie ein Kleinviehabteil unterteilt. Die Abteile waren durch mittig angeordnete Zwischentüren begehbar. Beleuchtet wurden die Wagen mit Petroleumleuchten. In den 1930er Jahren erfolgte ein Umbau auf elektrische Beleuchtung. Die Beheizung erfolgte mit Dampf. Zur Belüftung gab es statische Lüfter auf dem Dach.

Skizzen, Musterblätter, Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wagennummern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herstelldaten Wagennummern je Epoche
Gattungszeichen
Fahrwerk Ausstattung Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
ab 1909
(1907)
Rep.
(1919)
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
DRG
n. Umbau
letzter
Heimat-
bahnhof
Ausge-
mustert
Anz.
Achs.
LüP Unt.
Gest.
LA. Brem-
sen
Bl. Hz. Art u. Anzahl
der Abteile
(siehe Legende)
Bemerkung
Blatt-Nr. 605 PPost PwPost Bay 05 PwPost Bay 05 (siehe jew. Legende) A B D G P V Z
1905 Rathg. 21 046 9 737 Au 9 504 Au ??/1945 2 8.374 E V H;
Wsbr
P D 1 1 1 1
21 047 9 737 Mü 9 505 Mü xx/193x
1906 Rathg. 21 048 9 757 Reg 9 601 Au 01/1950 2 8.374 E V H;
Wsbr
P D 1 1 1 1 Altschadwagen
21 049 9 738 Mü 9 590 Mü 03/1956
21 050 9 739 Mü 9 591 Mü 07/1959
21 051 9 758 Reg xx/192x
21 052 9 759 Reg 9 602 Reg 06/1955
21 052 9 738 Au 9 589 Au ??/1945

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Konrad: Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. S. 23.
  2. siehe auch Blatt-Nr. 499, 523, 568, 569, 570, 605 und 606 aus dem Wagenstandsverzeichniss der K.Bay.Sts.B. von 1913.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen, Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913. 1913.
  • Alto Wagner: Bayerische Reisezugwagen. 1. Auflage. KIRUBA Verlag, 2015, ISBN 978-3-945631-00-3.
  • Konrad, Emil: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. 1. Auflage. Band 2. Franckh, Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.