Rösche

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. August 2011 um 20:29 Uhr durch Pingsjong (Diskussion | Beiträge) (+ Foto des Stollenmundlochs Grube Idria). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Oberes Mundloch der Reinsberger Rösche
Verbrochenes Stollenmundloch der Grube Idria, die mit Mauerwerk gesicherte Rösche führt immer noch Wasser zu Tage.

Als Rösche wird im Bergbau unter anderem die Wasserseige, eine Rinne zur Wasserableitung im unteren Bereich des Stollens, bezeichnet. Zum Freihalten des eigentlichen Stollenmundlochs und zum Schutz vor Rückstauungen wurden die Röschen in manchen Fällen bis unterhalb des Mundlochs verlängert oder bei größeren Entfernungen bis zum nächsten Bach- oder Flusslauf unterirdisch fortgeführt.[1]

Im Unterschied dazu bezeichnet der Begriff Rösche auch Grubenbaue, durch die Aufschlagswässer für Kunstgezeuge in die Grube hinein (Aufschlagrösche) oder aus der Grube heraus (Abfallrösche) geleitet wird.[2] Eine Aufschlagrösche besitzen im Unterschied zu Stollen ein leichtes Gefälle zur Grube hin.

Ebenfalls als Rösche werden im Bergbau tunnelartige Bauwerke als Teil von Kunstgraben-Systemen bezeichnet. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um Grubenbaue. Im Harz werden sie Wasserlauf genannt.

Eine Aussparung im Versatz für den Abzug der Wetter im Bergwerk wird als Wetter-Rösche bezeichnet.[3]

Einzelnachweise

  1. Albert Serlo: Leitfaden der Bergbaukunde. Erster Band, Verlag von Julius Springer, Berlin 1869
  2. E. Treptow, F. Wüst, W. Borchers: Bergbau und Hüttenwesen. Verlag und Druck Otto Spamer, Leipzig 1900
  3. Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen 1988, ISBN 3-7739-0501-7