Quelltext der Seite Rainer Maria Woelki

<gallery widths="220" heights="180" caption="Rainer Maria Kardinal Woelki" mode="nolines" perrow="2" class="float-right">
 Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln (2019).jpg|Kardinal Woelki 2019
 Coat of arms of Rainer Maria Woelki (Cologne).svg|Wappen als Erzbischof von Köln
 Signature-Reiner-Maria-Woelki.png
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'''Rainer Maria Kardinal Woelki''' (* [[18. August]] [[1956]] in [[Mülheim (Köln)|Köln-Mülheim]]) ist ein [[deutscher]] [[Theologe]], [[Kardinal]] der [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] und seit 2014 [[Erzbischof]] von [[Erzbistum Köln|Köln]] sowie [[Metropolit]] der zugehörigen [[Kirchenprovinz Köln|Kirchenprovinz]]. Im Zusammenhang mit der Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Köln entstand infolge von Fehlern Woelkis nach 2018 eine Vertrauenskrise im Erzbistum.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aachener-zeitung.de/nrw-region/bistum-glaube/glaeubige-rebellieren-gegen-kardinal-woelki_aid-55958005 |titel=Gläubige rebellieren gegen Kardinal Woelki |werk=[[Aachener Zeitung|aachener-zeitung.de]] |datum=2021-01-29 |abruf=2022-12-07}}</ref> Dies bestätigte eine von [[Franziskus (Papst)|Papst Franziskus]] angeordnete [[Apostolischer Visitator|Visitation]], die konstatierte, Woelki habe „vor allem auf der Ebene der Kommunikation auch große Fehler gemacht“, und dies habe „wesentlich dazu beigetragen, dass es im Erzbistum zu einer Vertrauenskrise gekommen ist, die viele Gläubige verstört“.<ref name="Heiliger Stuhl">{{Internetquelle |url=https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/presse_2021/Mitteilung-des-Heiligen-Stuhls-24.09.2021.pdf |titel=Mitteilung des Heiligen Stuhls |werk=[[Deutsche Bischofskonferenz|dbk.de]] |datum=2021-09-24 |format=PDF |abruf=2022-04-25}}</ref> Am 2.&nbsp;März 2022 wurde mitgeteilt, dass Woelki Papst Franziskus seinen Amtsverzicht angeboten habe, über den noch nicht entschieden ist.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2022-03/kardinal-woelki-bietet-papst-amtsverzicht-als-koelner-erzbischof-an |titel=Kardinal Woelki bietet Papst Amtsverzicht als Kölner Erzbischof an |hrsg=[[Die Zeit|zeit.de]] |datum=2022-03-02 |abruf=2022-03-02}}</ref>

Seit 2012 ist er [[Kardinalsklasse|Kardinalpriester]] von [[San Giovanni Maria Vianney (Kardinalstitel)|San Giovanni Maria Vianney]].

== Werdegang ==
=== Bis zum Jahr 2003 ===
Woelkis Eltern waren [[Ostpreußen|ostpreußische]] [[Heimatvertriebener (Bundesvertriebenengesetz)|Heimatvertriebene]], gebürtig aus [[Frombork|Frauenburg]] im [[Ermland]], die im Jahr 1945 in den Westen Deutschlands flohen. Woelki wuchs mit einem jüngeren Bruder und einer jüngeren Schwester in der Kölner [[Bruder-Klaus-Siedlung]] im Stadtteil [[Mülheim (Köln)|Mülheim]] auf, die durch eine auf Initiative eines Kölner Pfarrers entstandene Siedlergemeinschaft für Kriegsflüchtlinge und Ausgebombte errichtet worden war; Bauherr war das ''Siedlungswerk der Erzdiözese Köln''. Woelki entstammt einem „[[Katholisches Milieu|katholischen Milieu]]“; er habe nach eigener Aussage in seiner Pfarrgemeinde eine „geschlossene, heilige, katholische Welt“ erlebt, die ihm Halt und Orientierung vermittelt habe.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/artikel/erzbischof-woelki-im-portraet |titel=Erzbischof Woelki im Porträt – Der gute Draht nach Köln |hrsg=[[Domradio|domradio.de]] |datum=2014-09-17 |abruf=2023-02-21}}</ref> In seiner Heimat[[pfarrei]] war Woelki [[Ministrant|Messdiener]] und Jugendgruppenleiter und feierte 1985 hier auch seine [[Primiz]].<ref name="domradioint">{{Internetquelle |url=http://www.domradio.de/aktuell/74828/ich-freue-mich-auf-berlin.html |titel=„Ich freue mich auf Berlin!“ |werk=www.domradio.de |datum=2011-09-05 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110905200833/http://www.domradio.de/aktuell/74828/ich-freue-mich-auf-berlin.html |archiv-datum=2011-09-05 |abruf=2023-02-21 |kommentar=Interview von Ingo Brüggenjürgen mit Rainer Maria Woelki}}</ref> Das Vorbild eines Kaplans seiner Gemeinde hatte in ihm bereits im Grundschulalter den Wunsch geweckt, Priester zu werden. Nach einer zwischenzeitlichen festen Beziehung entschied sich Woelki erst in der Wehrdienstzeit endgültig für den geistlichen Beruf.<ref>{{Internetquelle |autor=Lucas Wiegelmann |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article106380514/Rainer-Maria-Woelki-der-juengste-Kardinal-der-Welt.html |titel=Berliner Bischof: Rainer Maria Woelki, der jüngste Kardinal der Welt |hrsg=[[Die Welt|welt.de]] |datum=2012-05-27 |abruf=2023-02-21}}</ref>

Nach seinem Abitur am [[Städtisches Hölderlin-Gymnasium Köln|Städtischen Hölderlin-Gymnasium]] in Köln-Mülheim 1977<ref>{{Internetquelle |url=https://gloria.tv/post/kuFuFxwunbf649xL18K2q9Da3 |titel=Der neue Berliner Erzbischof wollte mal „ganz normaler Pastor“ werden |hrsg=[[gloria.tv]] |datum=2011-07-02 |abruf=2023-02-21}}</ref> leistete er seinen [[Wehrpflicht in Deutschland|Wehrdienst]] im [[Panzerlehrbrigade 9|Panzerartillerielehrbataillon 95]] in [[Munster (Örtze)]] und studierte dann von 1978 bis 1983 [[Katholische Theologie]] und [[Philosophie]] an der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn]] und an der [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg]] unter anderem bei [[Karl Lehmann]], dem späteren Kardinal und Bischof von Mainz.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.vaticanhistory.de/wordpress/?p=4038 |titel=D: Rainer Maria Woelki neuer Erzbischof von Berlin |werk=Vaticanhistory-News-Blog |datum=2011-07-03 |abruf=2023-02-21}}</ref> In Bonn gehörte er 1979 zu den Wiederbegründern der [[Aktivitas]] der [[Studentenverbindung]] katholischer Theologen St.V.k.Th. [[Rhenofrankonia]] Bonn.<ref>{{Internetquelle |autor=Christoph Biskupek |url=http://www.rhenofrankonia.de/widerbegruender.html |titel=Die Neubegründung der Activitas am 07.11.1979 |hrsg=rhenofrankonia.de |abruf=2023-02-21}}</ref>

2000 wurde Woelki an der [[Päpstliche Universität vom Heiligen Kreuz|Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz]] in [[Rom]] mit einer [[Dissertation]] zum Thema ''Die Pfarrei&nbsp;– ein Beitrag zu ihrer ekklesiologischen Ortsbestimmung'' zum [[Doctor Theologiae|Doktor der Theologie]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]].<ref name="faz">{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/katholische-kirche-koelner-weihbischof-woelki-wird-erzbischof-von-berlin-15764.html |titel=Kölner Weihbischof Woelki wird Erzbischof von Berlin |hrsg=[[FAZ|faz.de]] |datum=2011-07-02 |abruf=2023-02-21}}</ref>

Woelki war 1983 Praktikant und 1984 [[Diakon]] in der Pfarrgemeinde [[St. Katharina (Düsseldorf-Gerresheim)|St. Katharina]] in [[Gerresheim]] im Osten [[Düsseldorf]]s.<ref>{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/woelkis-wurzeln-in-duesseldorf_aid-13781605 |titel=Woelkis Wurzeln in Düsseldorf |hrsg=[[Rheinische Post|RP-Online]] |datum=2012-02-02 |abruf=2012-02-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.derwesten.de/staedte/duesseldorf/neuer-koelner-erzbischof-woelki-war-praktikant-in-duesseldorf-id9582855.html?from=mobile |titel=Neuer Kölner Erzbischof Woelki war Praktikant in Düsseldorf |hrsg=[[Westdeutsche Allgemeine Zeitung|WAZ]] |datum=2014-07-12 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140714224807/http://www.derwesten.de/staedte/duesseldorf/neuer-koelner-erzbischof-woelki-war-praktikant-in-duesseldorf-id9582855.html |archiv-datum=2014-07-14 |abruf=2023-02-23}}</ref> Er empfing am 14.&nbsp;Juni 1985 durch Erzbischof [[Joseph Höffner|Joseph Kardinal Höffner]] im [[Kölner Dom]] die [[Priesterweihe]]. Nach seelsorgerischer Tätigkeit als [[Kaplan]] an [[St. Marien (Neuss)|St.&nbsp;Marien]] in [[Neuss]], Präses der [[Kolpingwerk|Kolpingsfamilie]] Neuss-Zentral, [[Katholische Militärseelsorge|Militärpfarrer]] in [[Handorf (Münster)|Münster-Handorf]] und Kaplan an St.&nbsp;Joseph in [[Ratingen]] wurde er 1990 Erzbischöflicher Kaplan und Geheimsekretär von [[Joachim Meisner|Joachim Kardinal Meisner]]. Von 1997 bis 2003 war Woelki Direktor des [[Theologenkonvikt]]es [[Collegium Albertinum (Konvikt)|Collegium Albertinum]] in Bonn. [[Papst]] [[Johannes Paul II.]] verlieh ihm am 21.&nbsp;November 1999 den [[Päpstliche Ehrentitel|Päpstlichen Ehrentitel]] ''Kaplan Seiner Heiligkeit'' ([[Monsignore]]).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.erzbistum-koeln.de/erzbistum/weihbischoefe/woelki.html |titel=Dr. Rainer Maria Woelki – Weihbischof |hrsg=Erzbistum Köln |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120222215322/http://www.erzbistum-koeln.de/erzbistum/weihbischoefe/woelki.html |archiv-datum=2012-02-22 |abruf=2023-02-23}}</ref>

=== Weihbischof in Köln ===
Papst Johannes Paul&nbsp;II. ernannte Woelki am 24.&nbsp;Februar 2003 zum [[Titularbischof]] von ''[[Titularbistum Scampa|Scampa]]'' und zum Weihbischof im [[Erzbistum Köln]].<ref>{{Internetquelle |url=https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2003/02/24/0097/00291.html |titel=Rinuncia di Ausiliare di Köln (Germania) e nomina di nuovo Ausilare |werk=Tägliches Bulletin |hrsg=[[Presseamt des Heiligen Stuhls]] |datum=2003-02-24 |sprache=it |abruf=2023-03-12}}</ref> Joachim Kardinal Meisner spendete ihm am 30.&nbsp;März 2003 im Kölner Dom die [[Weihesakrament|Bischofsweihe]]; [[Konsekration#Weitere Konsekrationshandlungen|Mitkonsekratoren]] waren sein Amtsvorgänger Weihbischof [[Klaus Dick]] und der damalige Kölner Weihbischof [[Norbert Trelle]].

Sein damaliges Bischofswappen war zweigeteilt. Es zeigte oben ein geständertes (geteiltes) Kreuz auf silbernem Grund, das Wappen des Erzbistums Köln. Unten befand sich das [[Ikonografisches Heiligenattribut|Attribut]] des schweizerischen Heiligen [[Klaus von der Flüe]] ([[Patrozinium]] der Heimatpfarrei in Köln-Mülheim), ein Rad, bestehend aus zwei konzentrischen silbernen Ringen, aus deren Mitte sechs goldene Nägel erwachsen. Hinter dem Wappenschild das Kreuz, darüber der grüne [[Galero]] mit jeweils sechs grünen Quasten. Im Schriftband der [[Wahlspruch#Kirchliche Würdenträger|Wahlspruch]] Bischof Woelkis ''Nos sumus testes'' („Wir sind Zeugen“); dieser entstammt der [[Apostelgeschichte]] {{Bibel|Apg|5|32}}.

Joachim Kardinal Meisner ernannte Weihbischof Woelki zum [[Bischofsvikar]] für die Fragen der Glaubenslehre und [[Ökumenische Theologie|Ökumene]] und beauftragte ihn mit dem Pastoralbezirk Ost des Erzbistums. 2003 wurde er zum [[Domkapitular|residierenden Domkapitular]] gewählt. Seit dem 1.&nbsp;Januar 2005 war Woelki Bischofsvikar für den [[Ständiger Diakonat|Ständigen Diakonat]]<ref>Ab 1. Juli 2011 umbenannt in „Bischofsvikar für die Ausbildung der Ständigen Diakone“ (Amtsblatt des Erzbistums Köln, 151. Jahrgang, 1. August 2011, Stück 9 Nr. 124).</ref> und seit dem 1.&nbsp;Januar 2006 für den Pastoralbezirk Nord mit den Großstädten [[Düsseldorf]] und [[Wuppertal]] zuständig.

=== Erzbischof von Berlin ===
[[Datei:Coat of arms of Rainer Woelki.svg|mini|hochkant|[[Kirchliche Heraldik|Wappen]] Kardinal Woelkis als Erzbischof von Berlin]]

Woelki wurde am 27. August 2011 in der [[St.-Hedwigs-Kathedrale]] in das Amt als Erzbischof von Berlin eingeführt. Papst [[Benedikt XVI.]] hatte am 2.&nbsp;Juli 2011 Woelkis Wahl durch das Berliner [[Domkapitel|Metropolitankapitel]] bestätigt und ihn zum Erzbischof von Berlin ernannt.<ref>{{Internetquelle |url=https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2011/07/02/0416/01045.html |titel=Nomina dell’Arcivescovo Metropolita di Berlin (Germania) |werk=Tägliches Bulletin |hrsg=Presseamt des Heiligen Stuhls |datum=2011-07-02 |sprache=it |abruf=2023-02-23}}</ref><ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.morgenpost.de/politik/inland/article105033684/Auf-Woelki-warten-in-Berlin-bohrende-Fragen.html |titel=Auf Woelki warten in Berlin bohrende Fragen |hrsg=[[Berliner Morgenpost]] |datum=2011-07-03 |abruf=2023-02-23}}</ref> Am 16.&nbsp;August 2011 legte Woelki als erster Erzbischof den nach dem [[Reichskonkordat]] vom 20.&nbsp;Juli 1933 vorgeschriebenen [[Treueid]] vor dem [[Senat von Berlin]] ab.<ref>{{Internetquelle |autor=Markus Huth |url=http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/566850/ |titel=Neuer Erzbischof Woelki legt als erster Erzbischof Treueid im Roten Rathaus ab |hrsg=[[Potsdamer Neueste Nachrichten]] |datum=2011-08-15 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131103232427/http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/566850/ |archiv-datum=2013-11-03 |abruf=2023-02-23}}</ref>

Sein Amtswappen verbindet die Wappen der vorreformatorischen Diözesen [[Bistum Brandenburg|Brandenburg]], [[Bistum Havelberg|Havelberg]], [[Bistum Cammin|Cammin]] und [[Bistum Lebus|Lebus]], auf deren Grund das Erzbistum Berlin errichtet wurde, mit einem fünften Feld im [[Schildfuß]], das auf goldenem Grund ein blaues Rad mit sechs roten Keilen als Speichen zeigt, die abwechselnd nach außen oder innen gerichtet sind: das [[Sachsler Meditationstuch|Meditationsbild]] des heiligen [[Niklaus von Flüe]], des [[Patrozinium|Patrons]] der Heimatpfarrei Woelkis in Köln-Mülheim. Hinter dem Wappenschild stehen die Attribute eines Erzbischofs im Kardinalsrang, ein [[Patriarchenkreuz|Doppelkreuz]] und ein [[Galero]] mit 15 Quasten.

Die Ernennung führte zu öffentlichen Spekulationen um mögliche Positionen und Haltungen Woelkis. Aufgrund seiner Promotion an der [[Opus Dei|Opus-Dei]]-geführten [[Päpstliche Universität vom Heiligen Kreuz|Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz]] und einer Predigt zu [[Josemaría Escrivá]] bei einem Festakt des Opus Dei 2008 in der Kölner Kirche [[St. Pantaleon (Köln)|St. Pantaleon]]<ref>{{Internetquelle |autor=Fiona Ehlers, Ulrich Schwarz und Michael Sontheimer |url=https://www.spiegel.de/politik/der-gesandte-des-kardinals-a-35705084-0002-0001-0000-000079408587?context=issue |titel=Der Gesandte des Kardinals |hrsg=[[Der Spiegel|spiegel.de]] |datum=2011-07-10 |abruf=2023-02-23}}</ref> wurde ihm eine persönliche Verbindung mit, gerüchteweise auch die Mitgliedschaft in dieser [[Personalprälatur]] unterstellt.<ref name=":1" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ksta.de/redaktion/kritik-an-woelki-der-berliner-problem-bischof-278674 |titel=Kritik an Woelki: Der Berliner Problem-Bischof |hrsg=[[Kölner Stadt-Anzeiger]] |datum=2011-07-04 |sprache=de |abruf=2023-02-23}}</ref> Woelki führte in seinen Reaktionen aus, er sei kein Mitglied dieser Organisation:<ref>{{Internetquelle |autor=[[Peter Hertel (Journalist)|Peter Hertel]] |url=http://www.imprimatur-trier.de/2011/imp110714.html |titel=Wolkiger Woelki |werk=imprimatur 7/2011 |datum=2011-12 |abruf=2023-02-23}}</ref> „Ich bin immer [[Diözesanpriester]] gewesen und gehöre weder dem Opus Dei noch einer anderen kirchlichen Gemeinschaft an.“<ref name="Tagesspiegel">{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/berlin/woelki-bin-kein-mitglied-von-opus-dei-6439153.html |titel=Klarstellung: Woelki: Bin kein Mitglied von Opus Dei |hrsg=[[Der Tagesspiegel|tagesspiegel.de]] |datum=2011-07-04 |abruf=2023-02-24}}</ref>

Woelki hatte als Weihbischof in Köln in einem Personalgespräch mit [[Georg Schwikart]], einem damaligen Kandidaten für den Ständigen Diakonat, Homosexualität als Verstoß gegen die „Schöpfungsordnung“ bezeichnet.<ref>{{Internetquelle |autor=Peter Wensierski |url=https://www.spiegel.de/politik/gottes-wachhund-a-6e558258-0002-0001-0000-000077855741?context=issue |titel=Gottes Wachund |hrsg=spiegel.de |datum=2011-04-03 |abruf=2023-02-24}}</ref><ref name="domradio">{{Internetquelle |url=http://www.domradio.de/benedikt/76555/eine-bestimmte-gruppe-die-konfliktthemen-schuert.html |titel=Der neue Erzbischof von Berlin über den Papstbesuch: „Eine bestimmte Gruppe, die Konfliktthemen schürt“ |werk=www.domradio.de |datum=2011-09-21 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120111120841/http://www.domradio.de/benedikt/76555/eine-bestimmte-gruppe-die-konfliktthemen-schuert.html |archiv-datum=2012-01-11 |abruf=2023-02-24 |kommentar=Interview von Rainer Maria Woelki durch [[Bernd Hagenkord]]}}</ref>
Die Ernennung Woelkis zum Berliner Erzbischof rief deshalb unter anderem beim Arbeitskreis „[[Lesben und Schwule in der SPD]]“ wie auch bei Berliner Bundestagsabgeordneten aus CDU, Grünen und SPD Kritik hervor.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/2011-07/bischof-woelki-kritik |titel=Neuer Erzbischof wegen Schwulen-Äußerung in der Kritik |hrsg=zeit.de |datum=2011-07-03 |abruf=2023-02-24}}</ref> In einer Pressekonferenz nach seiner Ernennung erklärte Woelki, dass er „allen Menschen an seiner neuen Wirkungsstätte mit Respekt und Achtung begegnen“ und auch Gesprächsangebote des Lesben- und Schwulenverbands annehmen wolle. Zu dem Gespräch kam es am 16.&nbsp;September 2011.<ref name="domradio" /><ref>{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/panorama/deutschland/woelki-will-mit-schwulen-und-lesben-reden_aid-13189055 |titel=Woelki will mit Schwulen und Lesben reden |hrsg=RP-online |datum=2011-07-05 |abruf=2018-08-28}}</ref>

Im feierlichen [[Konsistorium]] vom 18.&nbsp;Februar 2012 nahm ihn Benedikt XVI. als Kardinalpriester mit der [[Titelkirche]] ''[[San Giovanni Maria Vianney]]'' in das [[Kardinalskollegium]] auf.<ref>{{Internetquelle |url=https://de.zenit.org/articles/kardinal-woelki-nimmt-titelkirche-san-giovanni-maria-vianney-in-besitz/ |titel=Kardinal Woelki nimmt Titelkirche San Giovanni Maria Vianney in Besitz |hrsg=[[Zenit (Nachrichtenagentur)|zenit.org]] |datum=2012-07-02 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190209180318/https://de.zenit.org/articles/kardinal-woelki-nimmt-titelkirche-san-giovanni-maria-vianney-in-besitz/ |archiv-datum=2019-02-09 |abruf=2023-02-24}}</ref> Am 29.&nbsp;Juni 2012 wurde Woelki von Benedikt XVI. im [[Petersdom]] das [[Pallium]] verliehen, ein Amtsabzeichen der [[Metropolit]]en. Seine Titelkirche nahm er am 30.&nbsp;Juni 2012 formell in Besitz.<ref>{{Internetquelle |autor=Stefan Förner |url=https://www.erzbistumberlin.de/medien/pressestelle/aktuelle-pressemeldungen/pressemeldung/datum/2012/06/15/kardinal-woelki-in-rom-ueberreichung-pallium-inbesitznahme-titelkirche/ |titel=Kardinal Woelki in Rom: Überreichung Pallium – Inbesitznahme Titelkirche |hrsg=[[Erzbistum Berlin]] |datum=2012-06-15 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20121105073201/https://www.erzbistumberlin.de/medien/pressestelle/aktuelle-pressemeldungen/pressemeldung/datum/2012/06/15/kardinal-woelki-in-rom-ueberreichung-pallium-inbesitznahme-titelkirche/ |archiv-datum=2012-11-05 |abruf=2023-02-24}}</ref> Nach Benedikts Rücktritt am 28.&nbsp;Februar 2013 nahm Woelki am [[Konklave 2013]] teil.
[[Datei:Pressekonferenz zur Ernennung von Kardinal Woelki zum Erzbischof von Köln-3070.jpg|mini|Pressekonferenz zur Ernennung von Kardinal Woelki zum Erzbischof von Köln am 12. Juli 2014. Rainer Maria Kardinal Woelki, Diözesanadministrator [[Stefan Heße]] (links) und Dompropst [[Norbert Feldhoff]]]]
Am 7. September 2014 wurde Woelki in einem [[Pontifikalamt]] als Erzbischof von Berlin verabschiedet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.erzbistumberlin.de/medien/pressestelle/aktuelle-pressemeldungen/pressemeldung/datum/2014/09/01/sie-sind-mir-ans-herz-gewachsenspan-verabschiedung-von-kardinal-woelki-im-erzbistum-berlin/ |titel=„Sie sind mir ans Herz gewachsen“ – Verabschiedung von Kardinal Woelki im Erzbistum Berlin |werk=Pressemeldung |hrsg=Erzbistum Berlin |datum=2014-09-01 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140904002549/https://www.erzbistumberlin.de/medien/pressestelle/aktuelle-pressemeldungen/pressemeldung/datum/2014/09/01/sie-sind-mir-ans-herz-gewachsenspan-verabschiedung-von-kardinal-woelki-im-erzbistum-berlin/ |archiv-datum=2014-09-04 |abruf=2023-02-24}}</ref>

Woelki setzte verschiedene Zeichen der Veränderung: Er nahm bewusst seinen Wohnsitz im Arbeiterbezirk [[Berlin-Wedding|Wedding]], bemühte sich um Hilfe für [[Flüchtling]]e und berief zahlreiche Frauen in leitende Funktionen,<ref>[[Daniel Deckers]]: ''Der vermeintliche Hardliner aus dem Rheinland.'' In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung,'' 19. September 2014, S. 3.</ref> so mit [[Ulrike Kostka]] erstmals eine Frau als Direktorin des Diözesan-Caritasverbandes.<ref>{{Internetquelle |autor=Barbara Schwemmer |url=https://www.caritas.de/magazin/zeitschriften/sozialcourage/berlin/abschied-und-neubeginn |titel=Abschied und Neubeginn |hrsg=[[Deutscher Caritasverband]] |datum=2012-05-24 |abruf=2023-02-24}}</ref> Er leitete im Erzbistum Berlin eine tiefgreifende Strukturreform mit dem Titel „Wo Glauben Raum gewinnt“ ein, deren Ziel ist, bis 2020 die Zahl der rechtlich selbständigen [[Pfarrei]]en auf 30 zu reduzieren.<ref>{{Internetquelle |autor=Rainer Maria Woelki |url=https://www.erzbistumberlin.de/fileadmin/user_mount/PDF-Dateien/Erzbistum/Erzbischof/Adventhirtenbrief%20ebook.pdf |titel=Wo Glauben Raum gewinnt |werk=Adventhirtenbrief 2012 |hrsg=Erzbistum Berlin |format=PDF |abruf=2023-02-25}}</ref> Bereits von seinem Vorgänger wurde die Neugestaltung des Innenraums und des Umfeldes der [[St.-Hedwigs-Kathedrale]] in Berlin ins Auge gefasst. Sie wurde im November 2013 mit der Ausschreibung eines Architekten-Wettbewerbs begonnen.<ref>''„Es ist an der Zeit.“ Dompropst Rother zur Sanierung von Sankt Hedwig.'' In: ''Katholische Sonntagszeitung Erzbistum Berlin. Unser Erzbistum.'' 119. Jg., Nr. 44, 2./3. November 2013, S.&nbsp;I.</ref>

=== Erzbischof von Köln ===
[[Datei:Pressekonferenz zur Ernennung von Kardinal Woelki zum Erzbischof von Köln-2975.jpg|mini|Rainer Maria Woelki (2014)]]
[[Datei:Amtseinführung des Erzbischofs von Köln Rainer Maria Kardinal Woelki-0836.jpg|mini|Der emeritierte Erzbischof von Köln [[Joachim Meisner|Joachim Kardinal Meisner]] überreicht den Petrusstab an seinen Nachfolger Rainer Kardinal Woelki]]
[[Datei:Staatlicher Treueeid Erzbischof Woelki .jpg|mini|hochkant|Staatlicher Treueeid in der Staatskanzlei NRW]]
[[Datei:Beurkundung des Treueeides.jpg|mini|Beurkundung des Treueeides mit NRW-Ministerpräsidentin [[Hannelore Kraft]] und der Chefin der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz [[Jacqueline Kraege]] (18. September 2014)]]

Am 11.&nbsp;Juli 2014 wurde Woelki von Papst [[Franziskus (Papst)|Franziskus]] zum [[Erzbischof von Köln]] ernannt.<ref>{{Internetquelle |url=https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2014/07/11/0513/01148.html#Nomina%20dell%E2%80%99Arcivescovo%20Metropolita%20di%20K%C3%B6ln%20(Germania) |titel=Nomina dell’Arcivescovo Metropolita di Köln (Germania) |werk=Tägliches Bulletin |hrsg=Presseamt des Heiligen Stuhls |datum=2014-07-11 |sprache=it |abruf=2023-03-12}}</ref> Er ist der 95. Bischof dieses Bistums. Die Amtseinführung fand am 20.&nbsp;September 2014 im Rahmen eines [[Pontifikalamt]]es im Kölner Dom statt. Als Geschenk an Woelki wurde eine [[Motette]] des Düsseldorfer Kirchenmusikers [[Klaus Wallrath]] zum Wahlspruch des Erzbischofs ''Nos sumus testes'' uraufgeführt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/artikel/pontifikalamt-aus-dem-koelner-dom-42 |titel=Eröffnung der Domwallfahrt |hrsg=domradio.de |datum=2014-09-25 |sprache=de |abruf=2023-02-25}}</ref>

Sein neues Amtswappen besteht aus einem zweigeteilten Schild. Über dem Schild ein goldenes [[Patriarchenkreuz|Doppelkreuz]]. Auf der linken Schildseite zeigt es das schwarze Kreuz des Erzbistums Köln, im rechten Schildteil das Meditationsrad des [[Nikolaus von Flüe]]. Bruder Klaus war der Patron seiner Heimatpfarrei in der [[Bruder-Klaus-Siedlung]] in Köln-Mülheim. Unter dem Wappenschild das Pallium und das Schriftband mit seinem Wahlspruch.

== Wirken ==

=== Umgang mit sexualisierter Gewalt an Kindern ===
==== Erstes Gutachten zu sexualisierter Gewalt ====
In Reaktion auf die Veröffentlichung der [[MHG-Studie]] der deutschen Bischofskonferenz im Jahr 2018 gab Woelki bei einer Münchener Rechtsanwaltskanzlei ein Gutachten zu [[Sexueller Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche|sexualisierter Gewalt]] in Auftrag, begangen an Kindern durch Täter, welche beim Bistum angestellt waren. Der Kanzlei wurden, gleichzeitig mit den zuständigen [[Staatsanwaltschaft (Deutschland)|Staatsanwaltschaften]] in Köln, Düsseldorf und Bonn, alle relevanten Originalakten vom Erzbistum zur Verfügung gestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.erzbistum-koeln.de/news/Aufarbeitung-von-sexuellem-Missbrauch-im-Erzbistum-Koeln/ |titel=Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im Erzbistum Köln |werk=Erzbistum Köln |datum=2018-12-17 |abruf=2023-02-25}}</ref> In dem Gutachten sollte es insbesondere auch um den Umgang einzelner Verantwortlicher im Erzbistum Köln mit den Taten gehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aachener-zeitung.de/nrw-region/heftiger-streit-um-von-woelki-zurueckgehaltenes-gutachten_aid-54386899 |titel=„Im Ganzen misslungen“: Heftiger Streit um von Woelki zurückgehaltenes Gutachten |hrsg=aachener-zeitung.de |datum=2020-11-02 |abruf=2023-02-25}}</ref> Woelki gab nach der Beauftragung an, dass ein Ziel auch die Nennung von Namen früherer Verantwortungsträger sein müsse, die gegebenenfalls Fehler gemacht hatten.<ref name="tagesspiegel">{{Internetquelle |autor=Stephan-Andreas Casdorff |url=https://www.tagesspiegel.de/politik/die-verstrickung-des-kolner-erzbistums-4210753.html |titel=Sexueller Missbrauch: Die Verstrickung des Kölner Erzbistums |hrsg=tagesspiegel.de |datum=2020-11-21 |abruf=2023-02-25}}</ref> Besonders ging es ihm zudem um „die Verhinderung künftiger Untaten“, also [[Prävention]]sarbeit. Mit der Beauftragung des Gutachtens folgte Woelki seiner Zusage, „sich der Wahrheit [zu] stellen - auch dann, wenn diese schmerzlich ist“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.erzbistum-koeln.de/rat_und_hilfe/sexualisierte-gewalt/studien/video/Wort-des-Bischofs-Nach-Worten-muessen-Taten-folgen/ |titel=Wort des Bischofs – Nach Worten müssen Taten folgen |hrsg=Erzbistum Köln |datum=2018-09-21 |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20220126163450/https://www.erzbistum-koeln.de/rat_und_hilfe/sexualisierte-gewalt/studien/video/Wort-des-Bischofs-Nach-Worten-muessen-Taten-folgen/ |archiv-datum=2022-01-26 |abruf=2022-04-25}}</ref>

Am 30.&nbsp;Oktober 2020 teilte Woelki der Presse mit, dass er das Gutachten nicht veröffentlichen werde, weil es erhebliche methodische Mängel aufweise. In einem vom Generalvikariat beauftragten Gutachten attestieren die Professoren [[Matthias Jahn (Jurist)|Matthias Jahn]] und [[Franz Streng]] jenem Gutachten erhebliche methodische Fehler und kommen zum Schluss: „Das Gutachten der Rechtsanwälte Westphal Spiker Wastl ist deshalb als Grundlage für die Benennung von Verantwortung durch Tun oder pflichtwidriges Unterlassen nach kirchlichem oder staatlichem Strafrecht auf Ebene der Entscheidungsträger des Erzbistums Köln keine taugliche Grundlage.“<ref>{{Internetquelle |autor=[[Thomas Fischer (Jurist)|Thomas Fischer]] |url=https://www.spiegel.de/panorama/justiz/kardinal-woelki-vertuschung-nach-sexuellem-missbrauch-im-erzbistum-koeln-kolumne-a-2be0571e-da33-4111-a2fc-995698a0d42d |titel=Absolute Absolution |hrsg=spiegel.de |datum=2021-02-05 |abruf=2023-02-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=[[Matthias Jahn (Jurist)|Matthias Jahn]] und [[Franz Streng]] |url=https://www.erzbistum-koeln.de/export/sites/ebkportal/rat_und_hilfe/sexualisierte-gewalt/.content/.galleries/unabhaengige-untersuchung/Jahn_Streng-Endfassung-Gutachten-zu-RAe-Westpfahl-pp.-Oktober-2020-geschwarzt.pdf |titel=Gutachten zu Fragen der Einhaltung methodischer Standards in Teil IX („Persönliche Verantwortlichkeiten“) sowie den Teilen III („Vorgehensweise bei der Untersuchung“), IV („Die tatsächlichen Hintergründe“) und VII. („Bewertung der untersuchten Fälle“) des Gutachtens der Rechtsanwaltssozietät Westphal Spiker Wastl, München, über den Umgang mit Verdachtsfällen des sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Köln |datum=2020-10-16 |format=PDF |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20201030152150/https://www.erzbistum-koeln.de/export/sites/ebkportal/rat_und_hilfe/sexualisierte-gewalt/.content/.galleries/unabhaengige-untersuchung/Jahn_Streng-Endfassung-Gutachten-zu-RAe-Westpfahl-pp.-Oktober-2020-geschwarzt.pdf |archiv-datum=2020-10-20 |abruf=2023-02-25 |kommentar=geschwärzte Fassung}}</ref> Die begutachtende Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker und Wastl wies Woelkis Vorwürfe zurück und würde das Gutachten gerne veröffentlichen wollen, damit die Öffentlichkeit und die Opfer die Fakten prüfen könne.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/panorama/Woelki-haelt-Missbrauchsgutachten-geheim-article22137062.html |titel=Woelki hält Missbrauchsgutachten geheim |hrsg=[[n-tv|n-tv.de]] |datum=2020-10-30 |abruf=2023-02-25}}</ref> Ein Gutachten derselben Kanzlei zur Aufklärung von sexualisierter Gewalt im Bistum Aachen<ref>{{Internetquelle |autor=Ulrich Wastl, Martin Pusch, und Nata Gladstein |url=https://westpfahl-spilker.de/wp-content/uploads/2020/11/Gutachten_Bistum_Aachen.pdf |titel=Sexueller Missbrauch Minderjähriger und erwachsener Schutzbefohlener durch Kleriker im Bereich des Bistums Aachen im Zeitraum 1965 bis 2019 - Verantwortlichkeiten, systemische Ursachen, Konsequenzen und Empfehlungen |datum=2020-11-09 |format=PDF |abruf=2023-02-25}}</ref> wurde im November 2020 veröffentlicht.<ref>{{Internetquelle |autor=Matthias Drobinski und Annette Zoch |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/missbrauch-aachen-kirche-1.5112709 |titel=Missbrauch: Schwere Vorwürfe gegen frühere Amtsträger im Bistum Aachen |hrsg=[[Süddeutsche Zeitung|sueddeutsche.de]] |datum=2020-11-12 |abruf=2023-02-25}}</ref> Das Gutachten in Köln hat jedoch eine besondere Brisanz, da damals verantwortliche führende Mitarbeiter weiterhin hohe Ämter in der katholischen Kirche bekleiden, insbesondere die Bischöfe [[Stefan Heße]] und [[Dominikus Schwaderlapp]].<ref>{{Internetquelle |autor=Raoul Löbbert und Georg Löwisch |url=https://www.zeit.de/2020/43/dominikus-schwaderlapp-stefan-hesse-missbrauchsskandal-katholische-kirche-erzbistum-koeln |titel=Dominikus Schwaderlapp und Stefan Heße – Bedingt aufklärungsbereit |hrsg=zeit.de |datum=2020-10-18 |abruf=2023-02-25}}</ref>

Woelki gab an, bis zum 18.&nbsp;März 2021 eine vollständige Neufassung der Untersuchung zu veröffentlichen, welche er bei einer anderen Kanzlei in Auftrag gegeben habe.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rundschau-online.de/welt/missbrauchsskandel-in-der-kirche-kardinal-woelki-will-gutachten-nicht-veroeffentlichen-121259 |titel=Missbrauchsskandel in der Kirche: Kardinal Woelki will Gutachten nicht veröffentlichen |hrsg=[[Kölnische Rundschau|rundschau-online.de]] |datum=2020-10-30 |abruf=2023-02-25}}</ref> Am 28.&nbsp;November 2020 teilte Woelki mit, das Gutachten doch einzelnen Personen zu einem späteren Zeitpunkt zugänglich machen zu wollen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/woelki-gutachten-missbrauch-100.html |titel=Missbrauch: Woelki macht Gutachten eingeschränkt zugänglich |hrsg=[[WDR]] |datum=2020-12-10 |abruf=2023-02-25}}</ref> Parallel dazu war ein von Woelki in Auftrag gegebenes Einzelgutachten der Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker und Wastl zum Priester Nikolaus&nbsp;A. bereits seit einigen Tagen auf den Seiten des ''[[Kölner Stadt-Anzeiger]]s'' öffentlich einsehbar, in dem erhebliche Mängel im Umgang des Bistums belegt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ksta.de/blob/37664430/84119fafcf15f95324421c6064f1459a/gutachten-kirche-priester-a-data.pdf |titel=Schreiben der Rechtsanwälte Westpfahl Spilker Wastl an das Erzbistum Köln |hrsg=ksta.de |datum=2019-10-01 |format=PDF |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20201126071909/https://www.ksta.de/blob/37664430/84119fafcf15f95324421c6064f1459a/gutachten-kirche-priester-a-data.pdf |archiv-datum=2020-11-26 |abruf=2023-02-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.rundschau-online.de/politik/missbrauchsfall-koelner-erzbischof-woelki-kuendigt-konsequente-aufarbeitung-an-161005 |titel=Missbrauchsfall: Kölner Erzbischof Woelki kündigt konsequente Aufarbeitung an |hrsg=ksta.de |datum=2020-11-19 |abruf=2023-02-25}}</ref>

Zum Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker und Wastl aus München ließ sich das Erzbistum durch die Kanzleien [[Redeker Sellner Dahs]] und [[Ralf Höcker]] beraten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.erzbistum-koeln.de/news/Informationen-zum-aktuellen-Stand-der-Unabhaengigen-Untersuchung/ |titel=Informationen zum aktuellen Stand der Unabhängigen Untersuchung |hrsg=Erzbistum Köln |datum=2020-11-04 |abruf=2021-01-15}}</ref>

Der Betroffenenbeirat hatte der Nichtveröffentlichung zugestimmt. Einige Mitglieder gaben später an, auf sie sei Druck ausgeübt worden und sie seien instrumentalisiert worden: „Wir sollten das Zertifikat liefern: vom Beirat abgesegnet.“ Mehrere Mitglieder zogen sich aus Protest aus dem Gremium zurück. Ein Mitglied sprach von „gezielter Irreführung“ durch das Erzbistum, da wesentliche Informationen vor Versammlungen nicht zur Verfügung gestellt wurden.<ref>{{Internetquelle |autor=Matthias Drobinski, Annette Zoch |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/erzbischof-woelki-untersuchung-betroffenenbeirat-1.5119662 |titel=Katholische Kirche: Vorwürfe zum Missbrauchs-Gutachten |sprache=de |offline=1 |abruf=2023-02-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ardmediathek.de/video/monitor/missbrauch-im-erzbistum-koeln-instrumentalisierte-opfer/das-erste/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTM1MzU5NTJlLTYzODItNDUyMi05ZGUwLWQxZjdkMGI3MjUyYQ |titel=Missbrauch im Erzbistum Köln: Instrumentalisierte Opfer? |werk=Monitor |hrsg=[[ARD]] |datum=2020-11-12 |sprache=de |abruf=2023-02-26 |kommentar=Video eines Magazinbeitrags}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/27650-missbrauchsgutachten-belastet-kardinaele-meisner-und-hoeffner |titel=Missbrauchsgutachten belastet Kardinäle Meisner und Höffner |hrsg=katholisch.de |datum=2020-11-18 |abruf=2023-02-26}}</ref> Der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln äußerte aufgrund der Ereignisse Zweifel, „ob aus dem System der herrschenden Bistumsleitung aus eigener Kraft heraus eine solche metanoia, Umkehr, und ein solcher Neuanfang zugunsten von Aufklärung, Recht und Gerechtigkeit möglich ist“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dioezesanrat.de/aktuelles/allgemeine-meldungen/aktuelles-detailseite/die-wahrheit-muss-jetzt-auf-den-tisch.html |titel=Die Wahrheit muss jetzt auf den Tisch |hrsg=Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln |datum=2020-11-13 |abruf=2023-02-26}}</ref> Das [[Zentralkomitee der deutschen Katholiken]] beschloss am 20. Oktober 2020 eine Erklärung, in der es heißt: „Aktuell sind wir Zeuginnen und Zeugen intransparenter Vorgänge im Erzbistum Köln. Wir fordern, diese vollständig offen zu legen und insbesondere die Ergebnisse aus dem Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl zugänglich zu machen.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zdk.de/veroeffentlichungen/erklaerungen/detail/Ursachen-erkennen-Verantwortung-uebernehmen-Konsequenzen-ziehen-264A/ |titel=Ursachen erkennen – Verantwortung übernehmen – Konsequenzen ziehen |werk=Erklärung der Vollversammlung |hrsg=[[Zentralkomitee der deutschen Katholiken|zdk.de]] |datum=2020-11-20 |abruf=2023-02-26}}</ref> Auch die [[Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands|Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands]] forderte eine Veröffentlichung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gkp.de/der-wahrheit-stellen-gkp-zum-umgang-mit-sexuellem-missbrauch/ |titel=„Der Wahrheit stellen“ - GKP zum Umgang mit sexuellem Missbrauch |werk=Pressemitteilung |hrsg=[[Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands|gkp.de]] |datum=2021-07-07 |abruf=2023-02-26}}</ref> Der [[Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs|Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs]], [[Johannes-Wilhelm Rörig]], sagte, er habe bei Woelki bisher einen starken Willen zur Aufarbeitung angenommen. Nun aber deute vieles darauf hin, „dass Kardinal Woelki mit Blick auf Betroffenenbeteiligung, Transparenz und Unabhängigkeit von Aufarbeitung einen massiven Fehler begangen haben könnte“. Der Vorwurf der Vertuschung stehe im Raum.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/missbrauchsbeauftragter-kritisiert-kolner-kardinal-woelki-scharf-4211776.html |titel=„Verdacht der Vertuschung steht im Raum“: Missbrauchsbeauftragter kritisiert Kölner Kardinal Woelki scharf |hrsg=www.tagesspiegel.de |datum=2020-11-23 |abruf=2023-02-26}}</ref> Der Münchner Erzbischof [[Reinhard Marx]] kritisierte die Zurückhaltung des Gutachtens durch Woelki scharf und nannte den Vorgang im Dezember 2020 „verheerend für uns alle“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/panorama/kirche-kardinal-marx-kritisiert-umgang-mit-missbrauchs-gutachten-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-201215-99-695863 |titel=Kardinal Marx kritisiert Umgang mit Missbrauchs-Gutachten |hrsg=sueddeutsche.de |datum=2020-12-15 |abruf=2023-02-26}}</ref>

Am 6. Januar 2021 bot das Erzbistum Journalisten eine jeweils 20-minütige Einsicht an unter der Voraussetzung, eine Vertraulichkeits-Vereinbarung zu unterschreiben. Die Vereinbarung wurde ohne Vorankündigung vorgelegt. Die Journalisten lehnten ab.<ref>{{Internetquelle |autor=Matthias Drobinski, Christian Wernicke |url=https://www.sueddeutsche.de/medien/katholische-kirche-missbrauch-kardinal-woelki-stillschweigen-erzbistum-koeln-journalisten-1.5166778 |titel=Eine Pressekonferenz des Erzbistums Köln endet in einem Desaster: Das erzählt viel über das zerstörte Vertrauen zwischen den Medien und Kardinal Rainer Maria Woelki |werk=www.sueddeutsche.de |datum=2021-01-06 |abruf=2023-02-26}}</ref> Ein Angebot der Kanzlei Westpfahl Spilker und Wastl vom 22.&nbsp;Januar 2021, das Gutachten unter Übernahme des Haftungsrisikos selbst zu veröffentlichen, wurde vom Bistum umgehend abgelehnt, da man der „Veröffentlichung eines rechtswidrigen Gutachtens“ nicht zustimmen könne.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/rainer-maria-woelki-kanzlei-will-risiko-fuer-missbrauchsgutachten-im-erzbistum-koeln-uebernehmen-a-51de79d2-9f91-4ccb-8e69-6f0343b38c3b |titel=Kanzlei will Haftungsrisiko für Missbrauchsgutachten übernehmen – Woelki lehnt ab |werk=www.spiegel.de |datum=2021-01-22 |abruf=2023-02-26}}</ref> Vom 25. März 2021 bis zum 1. April 2021 konnte jeder Interessierte nach Anmeldung das wegen der äußerungsrechtlichen Bedenken nicht veröffentlichte Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl im [[Maternushaus]] in Köln einsehen. Hiervon machten 382 Personen Gebrauch.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/artikel/knapp-400-interessierte-einsichtnahme-koelner-missbrauchsgutachten-endet/ |titel=Einsichtnahme in Kölner Missbrauchsgutachten endet: Knapp 400 Interessierte |werk=www.domradio.de |datum=2021-04-01 |abruf=2023-02-26}}</ref>

Es wurde angekündigt, dass die Ergebnisse des neuen Gutachtens den Verantwortlichen des Erzbistums und zugleich der Öffentlichkeit auf einer Pressekonferenz am 18. März 2021 vorgestellt werden sollten, erste Ergebnisse und Konsequenzen aus dem Gutachten am 23. März 2021 auf einer zweiten Pressekonferenz. Woelki erklärte bereits im Vorfeld der Veröffentlichung des neuen Gutachtens, dass Führungskräfte „wenn nötig“ von ihren Aufgaben entbunden würden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/themen/erzbistum-koeln/2021-03-07/woelki-spricht-klartext-koelner-erzbischof-will-fuehrungskraefte-von-aufgaben-entbinden |titel=Kölner Erzbischof will Führungskräfte von Aufgaben entbinden: Woelki spricht Klartext |hrsg=domradio.de |datum=2021-03-07 |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20210307114301/https://www.domradio.de/themen/erzbistum-koeln/2021-03-07/woelki-spricht-klartext-koelner-erzbischof-will-fuehrungskraefte-von-aufgaben-entbinden |archiv-datum=2021-03-07 |abruf=2021-03-07}}</ref>

==== Betroffenenbeirat Erzbistum Köln ====
Im November 2018 folgte Woelki seiner Ankündigung, einen Betroffenenbeirat im Erzbistum Köln zu errichten. Damit setzte er als erster deutscher Bischof diese Empfehlung der [[MHG-Studie]] um.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/microsites/Sexualisierte_Gewalt_und_Praevention/Dokumente/2022-03-16-finale-Uebersicht-Aufarbeitung.pdf |titel=Übersicht zur Umsetzung der „Gemeinsamen Erklärung“ zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs |hrsg=dbk.de |datum=2022-03-16 |format=PDF |abruf=2023-02-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=MHG Forschungskonsortium |url=https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/dossiers_2018/MHG-Studie-gesamt.pdf#page=29 |titel=Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz |hrsg=dbk.de |datum=2018-09-24 |format=PDF |abruf=2023-02-26}}</ref> Woelkis Absicht war ein „Austausch“ mit den Betroffenen, der „auf Augenhöhe und mit Regelmäßigkeit“ stattfindet. Durch den Beirat wolle er „mit den Betroffenen sprechen statt über sie“ und die Aufklärung vorantreiben.<ref>{{Internetquelle |autor=Rainer Woelki |url=https://www.erzbistum-koeln.de/rat_und_hilfe/sexualisierte-gewalt/studien/video/Wort-des-Bischofs-Austausch-auf-Augenhoehe/ |titel=Wort des Bischofs – "Austausch auf Augenhöhe" |hrsg=Erzbistum Köln |datum=2018-11-18 |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20210618032819/https://www.erzbistum-koeln.de/rat_und_hilfe/sexualisierte-gewalt/studien/video/Wort-des-Bischofs-Austausch-auf-Augenhoehe/ |archiv-datum=2021-06-18 |abruf=2023-02-26}}</ref>

Der erste Betroffenenbeirat für das Erzbistum Köln (2019–2022) wurde am 1. April 2019, als erster seiner Art in Deutschland, einberufen. Zu Beginn bestand er aus 10 Mitgliedern, die alle Opfer des sexuellen Missbrauchs in der Kirche waren. Im Laufe der Amtszeit verringerte sich die Mitgliederzahl auf 5 Personen; bis März 2021 verließen 6 Mitglieder den Beirat, eine Person kam im Juni 2021 neu hinzu.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.erzbistum-koeln.de/export/sites/ebkportal/rat_und_hilfe/sexualisierte-gewalt/.content/.galleries/downloads/Bericht_Betroffenenbeirat_EBK_Amtszeit_2019-22.pdf |titel=Rückblick auf die erste Amtszeit des Betroffenenbeirats Erzbistum Köln (2019–2022) |hrsg=Betroffenenbeirat Erzbistum Köln (BB EBK) |datum=2022-03-31 |format=PDF |abruf=2023-02-26}}</ref> Im November 2020 waren beide Sprecher des Gremiums zurückgetreten, nachdem sich Woelki in einer kurzfristig anberaumten Sitzung die Zustimmung des Beirats eingeholt hatte, das Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl nicht zu veröffentlichen und eine neue Untersuchung zu veranlassen. Wie das Erzbistum mitteilte, sei bei der Sitzung von keinem anwesenden Mitglied gefordert worden, Einblick in das Gutachten von Westpfahl pp. zu bekommen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.erzbistum-koeln.de/news/Informationen-zum-aktuellen-Stand-der-Unabhaengigen-Untersuchung/ |titel=Fragen und Antworten – mediale Berichterstattung – neue Untersuchung und weiteres Vorgehen: Wurde dem Betroffenenbeirat genug Zeit für die Entscheidung gegeben? |hrsg=Erzbistum Köln |datum=2022-01-14 |abruf=2022-04-26}}</ref>

Der Beirat kritisierte im Juni 2021 in einer Pressemitteilung die „missbräuchliche Nutzung des Themas Missbrauch durch bestimmte Gruppen für die eigene Agenda“, insbesondere die „nicht ausgewogene Darstellung der Vorgänge in Köln“ durch die Medien und verschiedene Gruppierungen.<ref name=":0" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/artikel/die-demonstranten-sind-aktivisten-betroffenenbeirat-gegen-angekuendigte-proteste-koeln |titel=Betroffenenbeirat gegen angekündigte Proteste in Köln: "Die Demonstranten sind Aktivisten" |hrsg=domradio.de |datum=2021-06-11 |abruf=2022-04-26}}</ref> Insbesondere seien in den Medien bei Berichten über die Nichtveröffentlichung des ersten Gutachtens nur Mitglieder zu Wort gekommen, die zuvor aus dem Gremium ausgetreten waren oder ihre Meinung kurzfristig geändert hätten. Das habe zu einer einseitigen Berichterstattung geführt, obwohl die Nichtveröffentlichung im Einklang mit dem Beirat stattgefunden habe.<ref name=":0" /> Der zurückgetretene Sprecher Patrick Bauer hatte bei der Beiratssitzung zunächst zugestimmt, widerrief das jedoch wenige Tage später und erklärte gegenüber dem Nachrichtenportal ''[[katholisch.de]]'', er sei in der Sitzung durch den in dieser Form nicht angekündigten Tagesordnungspunkt „überrascht“ worden, und es habe nicht genügend Zeit zur angemessenen Bewertung der Informationen gegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.erzbistum-koeln.de/news/Informationen-zum-aktuellen-Stand-der-Unabhaengigen-Untersuchung/ |titel=Fragen und Antworten - mediale Berichterstattung - neue Untersuchung und weiteres Vorgehen: Informationen zum aktuellen Stand der Unabhängigen Untersuchung |hrsg=Erzbistum Köln |datum=2020-11-04 |abruf=2022-04-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/27468-juristen-neues-gutachten-wird-fuer-das-erzbistum-koeln-ungemuetlich |titel=Juristen: Neues Gutachten wird für das Erzbistum Köln "ungemütlich" |werk=katholisch.de |datum=2020-11-02 |abruf=2022-04-26}}</ref> Wie das Medienportal des Erzbistums, ''[[Domradio]]'', berichtete, hatte sich der zweite, ebenfalls zurückgetretene Sprecher des Beirats, Karl Haucke, bei der Entscheidung des Erzbistums instrumentalisiert gefühlt. In einer Sendung des Fernseh-Magazins ''[[Monitor (Fernsehmagazin)|Monitor]]'' sagte er, dem Erzbischof und dem Generalvikar sei es in der Sitzung lediglich darum gegangen, das „Gütesiegel Betroffenenbeirat“ zur Nicht-Veröffentlichung der ersten Untersuchung zu bekommen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/artikel/ich-schlafe-kaum-noch-ich-habe-wieder-alptraeume-ruecktritt-des-zweiten-sprechers-des |titel=Rücktritt des zweiten Sprechers des Kölner Betroffenenbeirats: "Ich schlafe kaum noch, ich habe wieder Alpträume" |hrsg=domradio.de |datum=2020-11-12 |abruf=2022-04-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ardmediathek.de/video/monitor/missbrauch-im-erzbistum-koeln/das-erste/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTM1MzU5NTJlLTYzODItNDUyMi05ZGUwLWQxZjdkMGI3MjUyYQ |titel=Missbrauch im Erzbistum Köln: Instrumentalisierte Opfer? |werk=Monitor |hrsg=ARD |datum=2020-11-12 |abruf=2023-03-04 |kommentar=Video eines Magazinbeitrags}}</ref>

Der Betroffenbeirat wirkte bei der Erstellung der Missbrauchsgutachten mit. Zudem beteiligte er sich an der Priesterausbildung des Erzbistums Kölns und führte ein Gespräch mit den Apostolischen Visitatoren, die vom Papst in das Erzbistum Köln geschickt wurden, um ihnen ihre Sicht auf die Aufarbeitung des Erzbistums zu schildern. Alle Mitglieder des Beirats führten mindestens ein persönliches Gespräch mit Woelki sowie weitere Gespräche mit Generalvikar Hofmann und den Weihbischöfen Steinhäuser, Puff und Schwaderlapp. In einem am 31. März 2022 veröffentlichten Rückblick auf die erste Amtszeit bilanzierte das Gremium, dass verschiedene Forderungen durch das Erzbistum umgesetzt worden seien, darunter die Verbesserung der Arbeitsabläufe im Ordinariat, Digitalisierung der Personalakten, seelsorgerliche Begleitung von Betroffenen und Schulungsmaßnahmen. Andere Forderungen seien noch nicht erfüllt, so eine verbesserte Opfernachbetreuung oder der Verzicht auf wiederholte Darlegung des ihnen Widerfahrenen durch Opfer; auch müsse der Höchstbetrag der Anerkennungszahlungen dringend angehoben werden.<ref name=":0" />

Im März 2022 begann das Erzbistum mit dem Auswahlverfahren für einen neuen Betroffenenbeirat Erzbistum Köln (2022–2024).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.erzbistum-koeln.de/news/Expertin-aus-dem-Arbeitsstab-des-UBSKM-beraet-das-Erzbistum-beim-Auswahlverfahren-fuer-den-Betroffenenbeirat/ |titel=Expertin aus dem Arbeitsstab des UBSKM berät das Erzbistum beim Auswahlverfahren für den Betroffenenbeirat – Der externe Beraterstab des Erzbistums Köln beginnt Anfang März mit der Auswahl |hrsg=Erzbistum Köln |datum=2022-02-23 |abruf=2023-03-04}}</ref>

==== Verhalten im Fall Priester O. ====
Ein im Kölner Stadt-Anzeiger erschienener Artikel legt nach Ansicht des Journalisten Raoul Löbbert, die er in [[Die Zeit|Zeit online]] veröffentlichte, nahe, dass Woelki selbst einen Fall sexualisierter Gewalt an Kindern vertuscht habe. Der Priester Johannes O. (1929–2017)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/28014-vertuschungsvorwuerfe-pfarrei-von-pfarrer-o-kritisiert-kardinal |titel=Vertuschungsvorwürfe: Pfarrei von Pfarrer O. kritisiert Kardinal |sprache=de |abruf=2023-08-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://trauer.rp-online.de/traueranzeige/johannes-ortmann |titel=Alle Traueranzeigen für Johannes Ortmann {{!}} trauer.rp-online.de |abruf=2023-08-04}}</ref> sei als Täter dem Erzbistum seit längerem einschlägig bekannt gewesen. Woelki kannte den Mann zudem persönlich spätestens seit 1983, als Woelki bei O. ein Pastoralpraktikum absolviert hat;<ref>{{Internetquelle |url=https://www.st-margareta.de/katharina-1984 |titel=1976-1984 – Kath. Kirchengemeinde St. Margareta |werk=www.st-margareta.de |datum=2023-03-27 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20230327141922/https://www.st-margareta.de/katharina-1984 |archiv-datum=2023-03-27 |abruf=2023-08-04}}</ref> seither standen beide in Kontakt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pressreader.com/germany/rheinische-post/20120220/283708361357542 |titel=Woelkis Wurzeln in Düsseldorf |abruf=2023-08-04 |kommentar=Siehe Foto}}</ref> Schon Kardinal Meisner wäre nach dem [[Kirchenrecht]] verpflichtet gewesen, den Fall zur Prüfung an die vatikanische [[Dikasterium für die Glaubenslehre|Glaubenskongregation]] zu melden, was er jedoch nicht tat. Nach seinem Amtsantritt als Erzbischof habe Woelki sich dem Vernehmen nach die Personalakte O.s vorlegen lassen. Er unterließ es dann ebenfalls, den Fall nach Rom zu melden.<ref>{{Internetquelle |autor=Raoul Löbbert |url=https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-12/missbrauch-kirche-katholische-kardinal-woelki-koeln/komplettansicht |titel=Missbrauch in der Kirche: Die Schuld des Kardinals |werk=zeit.de |datum=2020-12-10 |abruf=2023-03-04}}</ref> Das mutmaßliche Missbrauchsopfer widersprach im Dezember 2020 der Darstellung Woelkis, es habe an der Aufklärung nicht mitwirken wollen, und erklärte: „Ich habe detailliert über die Tat berichtet und habe gebeten, soweit wie möglich außen vor gelassen zu werden.“<ref name="Missbrauchsopfer widerspricht">{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/28002-vertuschungsvorwuerfe-missbrauchsopfer-widerspricht-kardinal-woelki |titel=Vertuschungsvorwürfe: Missbrauchsopfer widerspricht Kardinal Woelki |werk=katholisch.de |datum=2020-12-16 |abruf=2020-12-16}}</ref> Der Kirchenrechtler [[Thomas Schüller]] forderte Woelki zum Rücktritt auf, weil er pflichtwidrig vor 2015 keine Untersuchung eingeleitet habe. Stattdessen benutze er nun das Opfer, indem er wahrheitswidrig behaupte, dass es sich nicht zu Aussagen bereit erklärt habe. Damit sei ein Tiefpunkt erreicht, nicht nur rechtlich, sondern auch moralisch.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/causa-woelki-kirchenrechtler-es-ist-ein-moralischer-100.html |titel=Causa Woelki - Kirchenrechtler: "Es ist ein moralischer Tiefpunkt erreicht" |hrsg=deutschlandfunk.de |datum=2020-12-16 |abruf=2023-03-04 |kommentar=Thomas Schüller im Gespräch mit Silvia Engels}}</ref>

Woelki bat im Dezember 2020 den Papst um Prüfung der Vorwürfe. Am 8.&nbsp;Februar 2021 wurde bekannt, dass die Glaubenskongregation nach einer Untersuchung zu der Auffassung gekommen sei, dass Woelki korrekt gehandelt habe, da eine strenge Meldepflicht in solchen Fällen erst seit 2020 vorgeschrieben sei.<ref name="8. Februar 2021">{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/28648-vatikan-sieht-im-fall-o-kein-fehlverhalten-woelkis |titel=Vatikan sieht im Fall O. kein Fehlverhalten Woelkis |hrsg=katholisch.de |datum=2021-02-08 |abruf=2023-03-04}}</ref><ref name=":2">{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/artikel/kirchenrechtlich-korrekt-gehandelt-vatikan-entlastet-kardinal-woelki-offenbar-im-fall-o |titel=Vatikan entlastet Kardinal Woelki offenbar im Fall O. – Kirchenrechtlich korrekt gehandelt |hrsg=domradio.de |datum=2021-02-08 |abruf=2023-03-04}}</ref>

==== Verhalten im Fall Priester F. ====
Die Bild-Zeitung behandelte im Jahr 2020 Woelkis Verhalten im Fall des Priesters F. Gegen diesen war 1991 Anklage wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern unter 14 Jahren erhoben worden, in den Folgejahren habe er eine Mutter mit mehreren Söhnen aufgenommen und sexualisierte Gewalt an den Kindern ausgeübt. 2004 wurde er in den endgültigen Ruhestand versetzt, 2010 kam es wieder zu Beschwerden gegen ihn. Im Jahr 2018 verbot Woelki ihm die Ausübung des Dienstes als Priester. Erst nachdem im März 2019 neue Vorwürfe erhoben wurden, habe Woelki eine kirchenrechtliche Voruntersuchung eingeleitet und den Fall der Glaubenskongregation in Rom übergeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/nrw/staedte/koeln/weiterer-missbrauchsfall-im-erzbistum-koeln-bestaetigt_aid-55106151 |titel=Verdacht der Vertuschung: Weiterer Missbrauchsfall im Erzbistum Köln bestätigt |datum=2020-12-09 |abruf=2023-03-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/artikel/kardinal-woelki-nimmt-stellung-zu-vertuschungsvorwuerfen |titel=Kardinal Woelki nimmt Stellung zu Vertuschungsvorwürfen – "Untersuchung lässt niemanden aus" |hrsg=domradio.de |datum=2020-12-10 |abruf=2023-03-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Rudolf Gehrig |url=https://de.catholicnewsagency.com/story/erzbistum-koln-missbrauchsvorwurfe-gegen-ruhestandspriester-werfen-fragen-auf-7452 |titel=Der Fall "Pfarrer F." im Erzbistum Köln |hrsg=Katholische Nachrichtenagentur |datum=2020-12-11 |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20201211115156/https://de.catholicnewsagency.com/story/erzbistum-koln-missbrauchsvorwurfe-gegen-ruhestandspriester-werfen-fragen-auf-7452 |archiv-datum=2020-12-11 |abruf=2023-03-04}}</ref>
{{Siehe auch|Sexueller Missbrauch im Erzbistum Köln#Fall Priester F.}}

==== Rücktrittsforderungen und Einschätzung der Glaubenskongregation ====
Im Zusammenhang mit den Vorwürfen wurde Woelki von verschiedener Seite bereits seit November 2020 ein Rücktritt nahegelegt, so vom Kölner Diözesanverband des [[Bund der deutschen katholischen Jugend|Bundes der Deutschen Katholischen Jugend]] (BDKJ) und dem ''[[Katholikenrat|Diözesanrat]] der Katholiken im Erzbistum Köln'', der am 13.&nbsp;November 2020 umgehend transparente Aufklärung gefordert hatte und erklärte: „Für Täter und Vertuscher muss es personelle Konsequenzen geben! … Wir möchten von Erzbischof Rainer Kardinal Woelki und der Bistumsleitung eine Zusage, … dass individuelle Verantwortung übernommen wird.“<ref>{{Internetquelle |url=https://neuesruhrwort.de/2020/11/12/bdkj-fordert-ruecktritt-von-kardinal-woelki/ |titel=BDKJ fordert Rücktritt von Kardinal Woelki |hrsg=neuesruhrwort.de |datum=2020-11-12 |abruf=2023-03-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.dioezesanrat.de/aktuelles/allgemeine-meldungen/aktuelles-detailseite/die-wahrheit-muss-jetzt-auf-den-tisch.html |titel=Die Wahrheit muss jetzt auf den Tisch |hrsg=Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln |datum=2020-11-13 |abruf=2023-03-05}}</ref> Im Dezember forderten die [[Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands]] (kfd), der Opferverein „Eckiger Tisch“ und der Münsteraner Kirchenrechtler [[Thomas Schüller]] den Rücktritt des Erzbischofs. Woelki erklärte am 10.&nbsp;Dezember 2020, er habe sich an den [[Papst]] gewandt und gebeten, „zu prüfen, ob er eine Pflichtverletzung nach kanonischem Recht begangen habe“. Er sei bereit, die moralische Verantwortung zu übernehmen: „Sollte ich im konkreten Fall Fehler gemacht haben, werden diese klar benannt und ich werde danach handeln.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.die-tagespost.de/kirche/weltkirche/ruecktrittsforderungen-woelki-hat-sich-an-den-papst-gewandt-art-214358 |titel=Rücktrittsforderungen: Woelki hat sich an den Papst gewandt |hrsg=die-tagespost.de |datum=2020-12-11 |abruf=2023-03-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Sabine Menkens |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article222368740/Missbrauchsfall-Opferverein-verlangt-Ruecktritt-von-Kardinal-Woelki.html |titel=Der Kardinal und die Loyalitätsfalle |hrsg=welt.de |datum=2020-12-13 |abruf=2023-03-05}}</ref><ref name="Missbrauchsopfer widerspricht" />  Der Kölner Stadtdechant Robert Kleine erklärte am 1. Februar 2021 gegenüber dem [[Kölner Stadt-Anzeiger]], dass auch bei überzeugten Katholiken angesichts des Vorgehens der Bistumsspitze in dem Missbrauchskandal große Ratlosigkeit herrsche, und sprach von einer desaströsen Außenwirkung. Er appellierte an die Verantwortlichen, Verantwortung zu übernehmen, und forderte persönliche Konsequenzen der Bistumsspitze.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/artikel/sorgenvoller-blick-koelner-stadtdechant-mahnt-debatte-um-missbrauchsgutachten |titel=Kölner Stadtdechant mahnt in Debatte um Missbrauchsgutachten – Sorgenvoller Blick |hrsg=domradio.de |datum=2021-02-01 |abruf=2023-03-05}}</ref>

Am 11. Dezember 2020 hatte der dienstälteste Bischof der Kölner Kirchenprovinz, [[Felix Genn]], den [[Apostolischer Nuntius|Apostolischen Nuntius]] in Deutschland, Erzbischof [[Nikola Eterović]], über die Vorgänge informiert und darum gebeten, diese Mitteilung an den [[Heiliger Stuhl|Heiligen Stuhl]] weiterzuleiten. Die Angelegenheit wurde in der römischen Kirchenleitung geprüft, jedoch ließ die [[Römische Kurie|Kurie]] die im Kirchenrecht vorgesehene Frist von 30 Tagen ohne Entscheidungen verstreichen. Nach Mitteilung des Nachrichtenportals ''[[katholisch.de]]'' werden die Abläufe in Rom mit Sorge wahrgenommen. Es werde geprüft, ob das Verhältnis zwischen Erzbischof und Kirchenvolk so sehr zerrüttet ist, dass eine Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist. Wenn ein Bischof durch Nachlässigkeit oder Unterlassung Schaden an Personen oder der Gemeinschaft als Ganzes verursacht hat, kann er seines Amtes enthoben werden.<ref>Papst Franziskus: ''[[Motu proprio]]'' [[Wie eine liebende Mutter]] ''(Come una madre amorevole)'', 4. Juni 2016, Artikel 1</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/28627-causa-woelki-vatikan-laesst-rechtliche-frist-verstreichen |titel=Causa Woelki: Vatikan lässt rechtliche Frist verstreichen |hrsg=katholisch.de |datum=2021-02-05 |abruf=2023-03-05}}</ref> Am 8.&nbsp;Februar 2021 wurde bekannt, dass die Glaubenskongregation nach einer Untersuchung des „Falles Priester O.“ (2015) zu der Auffassung gekommen sei, dass Woelki korrekt gehandelt habe, da eine strenge Meldepflicht in solchen Fällen erst seit 2020 vorgeschrieben sei; ob es allerdings klug gewesen sei, den Fall nicht zu melden, sei eine andere Frage. Rechtliche Schritte gegen den Kardinal seien nicht geplant. Woelki hatte im Dezember 2020 den Vatikan um Prüfung gebeten.<ref name="8. Februar 2021" /><ref name=":2" /> Der Bonner Kirchenrechtler [[Norbert Lüdecke]] bestreitet indes abweichend von der von der zuständigen Glaubenskonkregation vorgenommenen Einschätzung die rechtliche Geltung der Meldepflicht erst ab 2020; die Pflicht, einen wahrscheinlichen Verdacht zu untersuchen und unabhängig vom Ausgang der Untersuchung nach Rom zu melden, bestehe bereits seit 2001.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/28666-luedecke-entlastung-woelkis-ist-fuer-kanonisten-nicht-nachvollziehbar |titel=Lüdecke: Entlastung Woelkis ist für Kanonisten nicht nachvollziehbar |hrsg=katholisch.de |datum=2021-02-09 |abruf=2023-03-05}}</ref>

In einem Interview mit der ''[[Rheinische Post|Rheinischen Post]]'' sagte Woelki im am 6.&nbsp;Februar 2021: „Die Übernahme von Verantwortung, die ich von allen anderen verlange, werde ich auch mir abverlangen.“ Er schloss einen Rücktritt nicht aus, sollte das zweite Gutachten seine Rolle entsprechend bewerten.<ref>{{Internetquelle |autor=Lothar Schröder |url=https://rp-online.de/nrw/panorama/kardinal-woelki-bezieht-position-zu-missbrauchs-faellen_aid-56083359 |titel=Interview mit Kardinal Woelki: „Es werden Konsequenzen gezogen“ |werk=rp-online.de |datum=2021-02-06 |offline=1 |abruf=2024-04-23}}</ref><ref name="iq210206">{{Internetquelle |url=https://ga.de/news/politik/deutschland/bericht-kardinal-woelki-schliesst-ruecktritt-nicht-aus_aid-56105313 |titel=Bericht: Kardinal Woelki schließt Rücktritt nicht aus |hrsg=ga.de |datum=2021-02-06 |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20210221155632/https://ga.de/news/politik/deutschland/bericht-kardinal-woelki-schliesst-ruecktritt-nicht-aus_aid-56105313 |archiv-datum=2021-02-21 |abruf=2023-03-05}}</ref>

==== Reaktionen aus der evangelischen Kirche ====
Im Februar 2021 erklärte [[Manfred Rekowski]], [[Präses]] der [[Evangelische Kirche im Rheinland|Evangelischen Kirche im Rheinland]], an der gemeinsamen Fastenandacht mit Woelki festzuhalten. Zugleich teilte er mit, im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal würden auch [[Kirchenaustritt]]e von [[Protestanten]] verzeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/28714-praeses-wegen-vorgaengen-in-koeln-auch-austritte-bei-protestanten |titel=Präses: Wegen Vorgängen in Köln auch Austritte bei Protestanten |hrsg=katholisch.de |datum=2021-02-13 |sprache=de |abruf=2023-03-06}}</ref>

==== Zweites Gutachten zu sexualisierter Gewalt ====
Am 18. März 2021 übergaben die Strafrechtler Kerstin Stirner und [[Björn Gercke]] [[Sexueller Missbrauch im Erzbistum Köln#Gutachten der Kanzlei Gercke und Wollschläger|ihr Gutachten]] über Pflichtverletzungen von Diözesanverantwortlichen des Erzbistums Köln im Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs im Zeitraum von 1975 bis 2018 an Woelki und Peter Bringmann-Henselder vom Betroffenenbeirat des Erzbistums Köln und stellten es in einer Pressekonferenz vor. Den Gutachtern zufolge haben sie keine Pflichtverletzungen durch Woelki festgestellt, allerdings mehrere Pflichtverletzungen bei Woelkis Vorgängern und anderen Entscheidungsträgern im Erzbistum. Woelki stellte daraufhin unmittelbar den früheren Generalvikar, Weihbischof [[Dominikus Schwaderlapp]], und [[Offizial]] [[Günter Assenmacher]] mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben frei und kündigte weitere Konsequenzen an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/29130-missbrauchsgutachten-keine-pflichtverletzungen-kardinal-woelkis |titel=Missbrauchsgutachten: Keine Pflichtverletzungen Kardinal Woelkis |hrsg=katholisch.de |datum=2021-03-18 |abruf=2023-03-06}}</ref> Weihbischof [[Ansgar Puff]] wurde am Tag darauf auf eigenen Wunsch durch Woelki von seinen Aufgaben entbunden. Weihbischof Schwaderlapp und der frühere Kölner Generalvikar und jetzige Erzbischof von Hamburg, [[Stefan Heße]], boten dem Papst ihren Rücktritt als Bischof an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/29150-nach-gutachten-weihbischof-puff-vorlaeufig-freigestellt |titel=Nach Gutachten: Weihbischof Puff vorläufig freigestellt |hrsg=katholisch.de |datum=2021-03-19 |abruf=2023-03-06}}</ref>

Am 23. März 2021 informierte Woelki über konkrete Maßnahmen des Erzbistums und erklärte, er werde sich für eine kirchenrechtliche Reform einsetzen; unter anderem müsse der kirchenrechtliche Grundsatz geändert werden, dass Missbrauchsfälle im kirchlichen Recht teilweise nur als Verstöße des Täters gegen das Zölibatsversprechen und nicht als gewaltsamer Übergriff auf die Betroffenen gesehen würden. Seinen eigenen Rücktritt lehnte Woelki ab, indem er sagte: „Die moralische Verantwortung einfach mitnehmen und gehen – zum Schutz des Ansehens von Bischofsamt und Kirche – das ist mir zu einfach und in meinen Augen ist es falsch. Ich werde moralische Verantwortung annehmen und wahrnehmen. Ich werde hier und heute und in Zukunft alles dafür tun, dass keine solchen Fehler mehr passieren.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.erzbistum-koeln.de/rat_und_hilfe/sexualisierte-gewalt/studien/unabhaengige-untersuchung/ |titel=Konsequenzen aus dem Gercke-Gutachten |hrsg=Erzbistum Köln |datum=2021-03-21 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210323191137/https://www.erzbistum-koeln.de/rat_und_hilfe/sexualisierte-gewalt/studien/unabhaengige-untersuchung/ |archiv-datum=2021-03-23 |abruf=2023-03-06}}</ref>

==== Apostolische Visitation und geistliche Auszeit ====
Papst Franziskus entsandte im Juni 2021 zwei [[Apostolischer Visitator|Apostolische Visitatoren]] ins Erzbistum Köln: den Rotterdamer Bischof [[Hans van den Hende]] (auch Vorsitzender der Niederländischen Bischofskonferenz) und den Erzbischof von Stockholm, [[Anders Arborelius]]. Sie sprachen im Auftrag des Papstes mit mehreren Dutzend Menschen, um sich einen Eindruck von der seelsorglichen Lage im Erzbistum Köln und vom Umgangs mit Fällen sexueller Gewalt zu machen.<ref>{{Internetquelle |autor=Daniel Deckers |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/papst-laesst-frist-fuer-amtsverzicht-von-hesse-verstreichen-17390922.html |titel=Papst lässt Frist für Amtsverzicht von Erzbischof Heße verstreichen |hrsg=faz.net |datum=2021-06-15 |abruf=2023-03-06}}</ref>

Am 24. September 2021 wurde bekannt, dass Papst Franziskus Woelki im Amt belässt; Woelki soll jedoch eine mehrmonatige „Bedenkzeit“ – eine „geistliche Auszeit“ – nehmen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/31379-medienberichte-papst-franziskus-belaesst-kardinal-woelki-im-amt |titel=Pontifex soll Kölner Erzbischof Bedenkzeit von mehreren Monaten verordnen – Medienberichte: Papst Franziskus belässt Kardinal Woelki im Amt |hrsg=katholisch.de |datum=2021-09-24 |abruf=2023-03-06}}</ref> Nach Würdigung des Berichts der Visitatoren habe sich kein Hinweis ergeben, dass Woelki im Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs rechtswidrig gehandelt habe, und er lasse bei der Aufarbeitung der Missbrauchsverbrechen, seiner Zuwendung zu Betroffenen und der Prävention Entschlossenheit erkennen. Jedoch habe er insbesondere in der Kommunikation „auch große Fehler gemacht“, die „wesentlich dazu beigetragen“ hätten, „dass es im Erzbistum zu einer Vertrauenskrise gekommen ist, die viele Gläubige verstört“.<ref name="Heiliger Stuhl" /> Die ''[[Die Welt|Welt]]'' schrieb dazu, dass die Entscheidung des Papstes „Abzüge in der B-Note“ für Woelki bedeute und ein Versuch sei, „in einer verfahrenen Lage allen Seiten gerecht zu werden“. Das Gegenteil sei jedoch wahrscheinlicher; Woelki sei einerseits weg und bleibe andererseits, seine Autorität sei beschädigt und trotzdem sei er es, der „nach seiner Rückkehr das aufgewühlte Erzbistum wieder einen“ solle. Gläubige auf beiden Seiten seien daher frustriert und der Papst, „der schlichten wollte“, habe „das Problem maximiert“.<ref>{{Internetquelle |autor=Lucas Wiegelmann |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article233993312/Woelki-Papst-rehabilitiert-Koelner-Kardinal-aber-attestiert-ihm-grosse-Fehler.html |titel=Woelki: Papst rehabilitiert Kölner Kardinal, aber attestiert ihm „große Fehler“ |hrsg=welt.de |datum=2021-09-24 |abruf=2023-03-06}}</ref>

Während der Auszeit Woelkis vom 12. Oktober 2021 bis zum 1. März 2022 leitete Weihbischof [[Rolf Steinhäuser]] als ''[[Apostolischer Administrator#Apostolischer Administrator sede plena|Apostolischer Administrator sede plena]]'' das Erzbistum Köln, das Amt des Generalvikars ruht in dieser Zeit.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.erzbistum-koeln.de/news/Apostolischer-Administrator-tritt-Amt-an/ |titel=Weihbischof Steinhäuser erhält alle Rechte und Pflichten zur Leitung des Erzbistums |datum=2021-10-11 |abruf=2021-10-11}}</ref> Woelki kündigte an, er werde in der Auszeit zunächst 30-tägige [[Exerzitien]] machen, sich dann in Nachbarländern über deren Wege der Seelsorge informieren und sich für soziale Projekte einsetzen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/31565-exerzitien-geplant-kardinal-woelki-verabschiedet-sich-in-auszeit |titel=Exerzitien geplant: Kardinal Woelki verabschiedet sich in Auszeit. "Mein Herz schlägt für soziale Projekte" |hrsg=katholisch.de |datum=2021-10-10 |abruf=2023-03-06}}</ref> Administrator Steinhäuser sagte in einem Zeitungsinterview am 27. November 2021, er halte die Zukunft Woelkis nach dessen Auszeit für offen. Es gebe inzwischen eine gute Gesprächsbasis zwischen der Bistumsleitung, dem Diözesanrat und dem Diözesanpastoralrat. „Ob das bleibt, wenn Kardinal Woelki wieder da ist, dazu kann ich jetzt nichts sagen.“ Nach dem Ende von Woelkis viermonatiger Auszeit werde es eine Probezeit geben, „und danach wird klar sein, welche Chancen ihm die Leute geben und wie sie sich dann positionieren. Entweder machen sie dann wieder mit, resignieren, revoltieren oder gehen in die Larmoyanz.“ Auch der Vatikan werde in dieser Zeit „genau hingucken“.<ref>{{Internetquelle |autor=Thomas Jansen |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/erzbistum-koeln-administrator-nennt-zukunft-woelkis-ungewiss-17655661.html |titel=„Faktisch wird es eine Probezeit für Woelki geben“ |hrsg=faz.net |datum=2021-11-27 |abruf=2023-03-06}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/32149-weihbischof-steinhaeuser-woelkis-zukunft-in-koeln-ist-offen |titel=Weihbischof Steinhäuser: Woelkis Zukunft in Köln ist offen |hrsg=katholisch.de |datum=2021-11-27 |abruf=2023-03-06}}</ref>

==== Wiederaufnahme des Dienstes ====
Woelki trat am [[Aschermittwoch]], dem 2. März 2022 nach einer Zeit mit Exerzitien und sozialem Einsatz seinen Dienst als Erzbischof wieder an. In einem [[Hirtenbrief]] sprach er von einem „stillen Beginn“; die Auszeit habe ihm einen neuen Blick ermöglicht auf die Situation im Erzbistum Köln, auf sein eigenes und auf fremdes Handeln, bezogen auf Beteiligung und Leitung, Möglichkeiten der pastoralen Entwicklung, notwendige Reformen in der Kirche bis hin zu systemischen Veränderungen, welche die Realitäten von sexuellem, geistlichem und strukturellem Missbrauch auch ihm aufgäben. Richtungsweisend sei für ihn dabei „die Perspektive der von Missbrauch Betroffenen“ und das, was sie erlebt und erlitten hätten, als „Kompass für mein Nachdenken und Handeln“. Er werde in der kommenden Zeit die Begegnung mit möglichst vielen Menschen im Erzbistum suchen. Woelki teilte mit, dass er inzwischen Papst Franziskus sein Amt zur Verfügung gestellt habe. Das Erzbistum erklärte dazu, dass der Papst zu gegebener Zeit über das Rücktrittsangebot entscheiden werde und zunächst angeordnet habe, dass Woelki wie vorgesehen seinen Dienst wieder aufnimmt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/33331-kardinal-woelki-bietet-amtsverzicht-an |titel=Kardinal Woelki bietet Amtsverzicht an |hrsg=www.katholisch.de |datum=2022-03-02 |abruf=2023-03-06}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Rainer Maria Woelki |url=https://www.erzbistum-koeln.de/export/sites/ebkportal/erzbistum/erzbischof/.content/documentcenter/predigten_rcw/hirtenbriefe/220302_rcw_hirtenbrief_aschermittwoch-2022.pdf |titel=Hirtenbrief Aschermittwoch 2022 |hrsg=Erzbistum Köln |datum=2022-03-02 |format=PDF |abruf=2023-03-06}}</ref>

Im Erzbistum wurde von verschiedener Seite auf eine verbreitet festzustellende Zerrüttung des Verhältnisses zwischen dem Erzbischof und Gläubigen wie Seelsorgern hingewiesen. [[Tim Kurzbach]], Vorsitzender des Diözesanrates, bemerkte, Woelkis Hirtenbrief benenne „kein einziges konkretes eigenes Versagen, keinen einzigen konkreten eigenen Fehler, keine einzige wirkliche Schuld“ des Kardinals.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/33411-bauchschmerzen-ueber-woelki-rueckkehr-so-ist-die-stimmung-in-koeln |titel=Bauchschmerzen über Woelki-Rückkehr: So ist die Stimmung in Köln |hrsg=katholisch.de |datum=2022-03-08 |abruf=2022-04-17}}</ref> Ein Mitglied des Diözesanpastoralrats im Erzbistum Köln verteidigte Woelki gegen harte oder hasserfüllte Angriffe und sagte, seinem Eindruck nach suche der Erzbischof das Gespräch und sei bemüht, Polarisierungen aufzulösen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/33470-dioezesanpastoralrat-mitglied-verteidigt-kardinal-woelki-gegen-angriffe |titel=Diözesanpastoralrat-Mitglied verteidigt Kardinal Woelki gegen Angriffe |hrsg=katholisch.de |datum=2022-03-11 |abruf=2022-04-17}}</ref> Mitte April 2022 zeigten sich mehrere deutsche Bischöfe und die Vorsitzende des [[Zentralkomitee der deutschen Katholiken|Zentralkomitees der deutschen Katholiken]], [[Irme Stetter-Karp]], irritiert darüber, dass in Rom angesichts der tiefen Krise im Erzbistum immer noch nicht über das Rücktrittsangebot Woelkis entschieden sei; der anhaltende Schwebezustand schade allen, auch dem Kardinal selbst; dieser sei – so [[Deutsche Bischofskonferenz|DBK]]-Vorsitzender Georg Bätzing – offensichtlich vom Vorgehen Roms mit Blick auf die Auszeit gekränkt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/33909-bischof-baetzing-zoegern-des-vatikan-im-fall-woelki-irritiert |titel=Bischof Bätzing: Zögern des Vatikan im Fall Woelki irritiert |hrsg=katholisch.de |datum=2022-04-13 |abruf=2023-03-06}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/33946-stetter-karp-krise-im-erzbistum-koeln-schadet-gesamter-kirche |titel=Stetter-Karp: Krise im Erzbistum Köln schadet gesamter Kirche |hrsg=katholisch.de |datum=2022-04-17 |abruf=2023-03-06}}</ref>

Am 5.&nbsp;August 2022 berichtete der [[Kölner Stadtanzeiger]] über interne Unterlagen von Woelkis PR-Beratern. Demzufolge hatten diese ihm und seinem damaligen Generalvikar [[Markus Hofmann (Priester)|Markus Hofmann]] in einem Konzeptpapier mit der Überschrift „Wie ‚überlebt‘ der Kardinal?“ die Strategie empfohlen, den Betroffenenbeirat des Erzbistums in Bezug auf den geplanten Wechsel der Gutachter zu Fällen des sexuellen Missbrauchs auf ihre Linie zu bringen, und dazu praktische Verhaltensvorschläge gemacht. Auf die Nachricht reagierten die Stadtdechanten von Köln, Bonn, Wuppertal und Remscheid mit Protest gegen diesen „Kommunikationsfehler“; der Kölner Stadtdechant [[Robert Kleine (Geistlicher)|Robert Kleine]] bezeichnete die „Inszenierung samt Wut bei gleichzeitig durch bezahlte PR-Experten angeratenen ‚Emotionen, Glaubhaftigkeit und Echtheit‘“ als „Bankrotterklärung der Bistumsleitung“. Betroffenenverteter und der Vorsitzende des Diözesanrats, Tim Kurzbach, reagierten empört, die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, [[Kerstin Claus (Journalistin)|Kerstin Claus]], kritisierte die PR-Strategie und forderte „Betroffenenbeteiligung auf Augenhöhe und in voller Transparenz“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/40482-kritik-an-kardinal-woelkis-pr-strategie-bei-missbrauchsaufarbeitung |titel=Kritik an Kardinal Woelkis PR-Strategie bei Missbrauchsaufarbeitung |hrsg=katholisch.de |datum=2022-08-05 |abruf=2022-08-16}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/40520-koelner-stadtdechant-kann-die-haltung-des-erzbistums-nicht-akzeptieren |titel=Kölner Stadtdechant: Kann die Haltung des Erzbistums nicht akzeptieren |hrsg=katholisch.de |datum=2022-08-09 |abruf=2022-08-16}}</ref> Woelki äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Am 10. August gab [[Guido Assmann]], der erst seit dem 1. Juli 2022 der Nachfolger von Markus Hofmann als Kölner Generalvikar ist, eine schriftliche Erklärung gegenüber den Mitarbeitern des Erzbistums ab, in der es hieß, es habe nie das Ziel gegeben, den Betroffenenbeirat „zu einem bestimmten Stimmverhalten zu animieren“, sondern handlungsleitend sei immer und ausschließlich die Betroffenenperspektive gewesen: „Weder wollten wir instrumentalisieren, noch auch einen solchen Verdacht irgendwie nähren. Letzteres ist leider nicht gelungen.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/40531-erzbistum-koeln-wollten-keine-missbrauchsbetroffenen-instrumentalisieren |titel=Erzbistum Köln: Wollten keine Missbrauchsbetroffenen instrumentalisieren |hrsg=katholisch.de |datum=2022-08-10 |abruf=2022-08-16}}</ref> Am 15. August forderten 21 Mitarbeiter des Erzbistums, darunter Pfarrer, Pastoral- und Gemeindereferentinnen sowie die Leitung der [[Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands|Katholischen Frauengemeinschaft]] im Erzbistum einen Neuanfang mit „personellen und systemischen Veränderungen“. Woelki habe sein letztes Vertrauen verbraucht, und die Krise habe einen nicht vorstellbaren Tiefpunkt erreicht. Der Erklärung schlossen sich bald mehrere Dutzende kirchliche Mitarbeiter an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/artikel/mitarbeitende-des-erzbistums-koeln-veroeffentlichen-statement |titel=Wunsch nach einem Neuanfang. Mitarbeitende des Erzbistums Köln veröffentlichen Statement |hrsg=domradio.de |datum=2022-08-15 |abruf=2022-08-16}}</ref> Am 19. August 2022 wandte sich der amtierende Betroffenenbeirat des Erzbistums, von dessen sieben Mitgliedern fünf dem Beirat bereits in der damaligen Amtszeit angehört hatten, in einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit und wies die Behauptung zurück, im Zusammenhang mit der Nichtveröffentlichung des ersten Kölner Missbrauchsgutachtens instrumentalisiert worden zu sein; es verletze die Mitglieder des Beirats „zunehmend, dass Missbrauch fast ausschließlich nur als ‚Aufhänger‘ für kirchenpolitische Kritik genutzt wird“. Das Gremium stellte die Frage, warum sich diejenigen, die sich in den Medien zu Wort gemeldet hätten, nicht bei den amtierenden Mitgliedern informiert hätten, statt zurückgetretene Mitglieder zu zitieren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.erzbistum-koeln.de/news/Pressemitteilung-des-Betroffenenbeirats-im-Erzbistum-Koeln-vom-19.08.2022/ |titel=Es reicht! |werk=Pressemitteilung des Betroffenenbeirats im Erzbistum Köln |hrsg=Erzbistum Köln |datum=2022-08-19 |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/40637-koelner-betroffenenbeirat-sieht-sich-in-medienspektakel-benutzt |titel=Kölner Betroffenenbeirat sieht sich in "Medienspektakel" benutzt |hrsg=katholisch.de |datum=2022-08-19 |abruf=2022-08-20}}</ref>

Die ZDK-Vorsitzende Irme Stetter-Karp stellte im Interview mit der ''[[Rheinische Post|Rheinischen Post]]'' fest, die „konfliktive Stimmung“ zwischen Woelki und seiner Diözese sei durch die Auszeit nicht befriedet worden. Sie nannte es „bedenklich“, dass die Kirchenleitung in Rom auf die Lage in Köln weiterhin abwartend reagiere: „Wenn der Vatikan nicht handelt, fährt das Erzbistum Köln vor die Wand.“<ref>{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/kultur/irme-stetter-karp-wenn-der-vatikan-nicht-handelt-faehrt-das-erzbistum-koeln-vor-die-wand_aid-75230569#park-comments |titel=Ohne Papstwort „fährt das Erzbistum vor die Wand“ |hrsg=rp-online.de |datum=2022-08-16 |abruf=2022-08-16}}</ref>

=== Strafrechtliche Ermittlungen ===
Seit dem 9. November 2022 ermittelt die Staatsanwaltschaft Köln gegen Woelki wegen [[Falsche Versicherung an Eides statt|falscher Versicherung an Eides statt]] im Fall der Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Sternsinger-Chef [[Winfried Pilz]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/regional/nordrheinwestfalen/kardinal-woelki-vorwuerfe-101.html |titel=Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Woelki |hrsg=tagesschau.de |datum=2022-11-09 |abruf=2022-11-09}}</ref> In einem zweiten Fall ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft seit dem 23.&nbsp;November 2022 ebenso wegen des Verdachts einer falschen Versicherung an Eides statt gegen Woelki. Es handelt sich um den Fall des früheren stellvertretenden Düsseldorfer Stadtdechanten Michael D.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnd.de/panorama/rainer-maria-woelki-staatsanwaltschaft-ermittelt-jetzt-in-zwei-faellen-gegen-koelner-kardinal-UVZ3H3NRPFU7C4ZFXKHGPDXC7U.html |titel=Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt in zwei Fällen gegen koelner Kardinal |hrsg=rnd.de |datum=2022-11-23 |abruf=2022-11-23}}</ref> Allerdings hielt der Strafrechtler Dirk Lammers, ehemaliger Richter am [[Verfassungsgericht des Landes Brandenburg]], eine Anklageerhebung aufgrund der bekannten Zeugenaussagen für unwahrscheinlich, da diese nicht konkret Inhalte der Versicherung an Eides statt widerlegten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rundschau-online.de/politik/strafrechtler-ueber-woelki-ermittlungen-man-kann-den-menschen-nicht-in-den-kopf-sehen-373807 |titel=„Man kann den Menschen nicht in den Kopf sehen“ |hrsg=rundschau-online.de |datum=2022-11-25 |abruf=2022-12-04}}</ref>

Im Mai 2023 leitete die Staatsanwaltschaft Köln ein drittes Ermittlungsverfahren gegen Woelki ein, diesmal wegen Verdachts auf das [[Verbrechen]] des [[Meineid#Deutschland|Meineids]].<ref>[https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/woelki-ermittlungen-meineid-bild-prozess-koe-100.html ''Verdacht auf Meineid: Ermittlungen gegen Woelki ausgeweitet.''] [[WDR]], 9.&nbsp;Mai 2023, abgerufen am selben Tag</ref><ref>[https://www.katholisch.de/artikel/44961-ermittlungen-gegen-kardinal-woelki-auch-wegen-verdacht-des-meineids ''Ermittlungen gegen Kardinal Woelki auch wegen Verdacht des Meineids.''] [[katholisch.de]], 9.&nbsp;Mai 2023, abgerufen am selben Tag</ref> Am 27. Juni 2023 durchsuchten die Staatsanwaltschaft Köln und Polizisten mehrere Objekte im Erzbistum Köln.<ref>wdr.de: [https://www1.wdr.de/nachrichten/razzia-im-erzbistum-koeln-100.html ''Razzia im Erzbistum Köln'']</ref> Als die Ermittler vor der Tür des Erzbischöflichen Hauses erschienen, warteten dort bereits Journalisten und Kameraleute, die von dem Ereignis berichteten. Woelki erstattete daraufhin Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Verletzung des Dienstgeheimnisses, da die Information über die Hausdurchsuchung und der Termin offenbar an die Medien „durchgestochen“ worden seien, wie Woelkis Anwalt erklärte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/45773-kardinal-woelki-will-nach-razzia-anzeige-erstatten |titel=Kardinal Woelki will nach Razzia Anzeige erstatten |werk=katholisch.de |datum=2023-06-28 |abruf=2023-06-28}}</ref>

=== Synodaler Weg ===
Woelki steht der konkreten Ausgestaltung des „[[Synodaler Weg|Synodalen Wegs]]“ der katholischen Kirche in Deutschland kritisch gegenüber. Der Synodale Weg berge das große Risiko, „vornehmlich, ja beinahe ausschließlich strukturelle Änderungen in den Blick und schließlich auch in Angriff zu nehmen“. Schon der Eindruck, der kirchliche Reformprozess sei eine quasi-parlamentarische Abstimmung über den Glauben, müsse unterbunden werden. Die unveränderbare kirchliche Lehre dürfe nicht zur Disposition gestellt werden. Besonders die auch von Papst Franziskus geforderte Bedeutung der [[Evangelisierung]] komme für Woelki zu kurz.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/aktuell/Kardinal-Woelki-erneuert-Zweifel-am-Synodalen-Weg;art4874,202850 |titel=Kardinal Woelki erneuert Zweifel am „Synodalen Weg“ |hrsg=die-tagespost.de |datum=2019-11-07 |abruf=2020-01-22}}</ref> Daher hat Woelki gegen die Satzung des synodalen Wegs gestimmt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/23067-auch-kardinal-woelki-stimmte-gegen-satzung-des-synodalen-wegs |titel=Auch Kardinal Woelki stimmte gegen Satzung des „synodalen Wegs“ |hrsg=katholisch.de |datum=2019-09-26 |abruf=2020-01-22}}</ref>

Als Folge auf den Brief von Papst Franziskus brachten Woelki und Bischof [[Rudolf Voderholzer]] vom Bistum Regensburg am 19. August 2019 einen alternativen Satzungsentwurf in die Diskussion ein. Er wurde eingehend diskutiert und mit 21 zu 3 Stimmen (bei 3 Enthaltungen) abgelehnt.<ref>{{Internetquelle |autor=Rainer Maria Woelki, Rudolf Voderholzer |url=https://www.bistum-regensburg.de/fileadmin/redakteur/News/PDF/190726_Synodaler-Weg-Statutenentwurf_Woelki_und_Voderholzer.pdf |titel=Entwurf / 26.07.2019: Synodaler Weg hin zum „Primat der Evangelisierung“ – Statuten |hrsg=bistum-regensburg.de |format=PDF |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20200217085144/https://www.bistum-regensburg.de/fileadmin/redakteur/News/PDF/190726_Synodaler-Weg-Statutenentwurf_Woelki_und_Voderholzer.pdf |archiv-datum=2020-02-17 |abruf=2023-03-06}}</ref> Der Alternativentwurf hatte sieben (statt vier) Themenschwerpunkte vorgesehen, nämlich: Sexueller Missbrauch, Sendung der Laien im Dienst der [[Evangelisierung]], Jugendkatechese, Ehe- und Familienpastoral, [[Berufungspastoral]], Theologie und Religionsunterricht im Dienst der Evangelisierung sowie Spiritualität und Evangelisierung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/themen/reformen/2019-09-15/neuer-anlauf-nach-ablehnung-durch-die-mehrheit-der-bischoefe-gegenentwurf-von-woelki-und-voderholzer |titel=Gegenentwurf von Woelki und Voderholzer für den „Synodalen Weg“ – Neuer Anlauf nach Ablehnung durch die Mehrheit der Bischöfe |hrsg=domradio.de |datum=2019-09-15 |abruf=2023-03-10}}</ref>

Der Präsident des [[Zentralkomitee der deutschen Katholiken|ZdK]], [[Thomas Sternberg]], wies die Kritik Woelkis am Synodalen Weg zurück. Die katholische Kirche müsse sich Grundfragen über die eigene Struktur stellen: „Will man Synodalität, wie sie der Papst immer einfordert, oder will man ein altes Modell der kirchlichen Organisation aus dem 19. Jahrhundert?“, fragte der ZdK-Präsident.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/aktuell/Synodaler-Weg-Verantwortliche-weisen-Woelki-Kritik-zurueck;art4874,205149 |titel=Synodaler Weg: Verantwortliche weisen Woelki-Kritik zurück |hrsg=die-tagespost.de |datum=2020-02-02 |abruf=2020-11-22}}</ref>

Scharfe Kritik übte der Vorsitzende des Kölner [[Katholikenrat|Diözesanrates]],<ref name="kul-20200203">{{Internetquelle |url=https://www.kirche-und-leben.de/artikel/synodaler-weg-koelner-dioezesanrat-kritisiert-kardinal-woelki |titel=Synodaler Weg – Kölner Diözesanrat kritisiert Kardinal Woelki |hrsg=Kirche-und-Leben.de |datum=2020-02-03 |abruf=2023-03-10}}</ref> [[Tim Kurzbach]], am Widerstand Woelkis gegen den Synodalen Weg. „Ich fürchte, er zerstört die Autorität seines bischöflichen Amtes, indem er nicht mit guten Argumenten in der Versammlung zu überzeugen versucht.“ Dabei sollte er „doch längst erkannt haben, dass das Amt allein eben keine wahre Autorität mehr begründet“. Die „angstfreien Diskussionen“ des Synodalen Weges hätten „die scheinbare Macht auch eines Kölner Kardinals entzaubert“, meint Kurzbach. Auch Woelki sei nur eine Stimme unter den vielen Getauften. „Die Angst vor einer bischöflichen Macht, die nicht auf klugem Argumentieren und klugem Handeln beruht“, werde „auch in Köln vergehen“.<ref name="kul-20200203" />

=== Coronakrise ===
In der [[COVID-19-Pandemie in Nordrhein-Westfalen|Coronakrise]] im Frühjahr 2020 öffnete Woelki das Priesterseminar in der Kölner Innenstadt für die [[Obdachlosigkeit|Wohnungslosen]] der Stadt. Auch gegen Bedenken in seinem eigenen Erzbistum gab der Erzbischof gemeinsam mit studentischen Helfern über 100 Mahlzeiten am Tag aus.<ref>{{Internetquelle |autor=Gerald Mayer |url=https://www.domradio.de/themen/erzbistum-koeln/2020-04-04/obdachlose-haben-kein-homeoffice-erzbistum-koeln-reagiert-auf-die-not-der-wohnungslosen-der-corona |titel=Obdachlose haben kein Homeoffice |hrsg=domradio.de |datum=2020-04-04 |abruf=2020-04-14}}</ref> Auf seine Veranlassung nahmen die katholischen Kliniken im Erzbistum Köln außerdem vier Patienten aus dem besonders betroffenen Norditalien zur medizinischen Behandlung auf.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/themen/corona/2020-04-01/ein-akt-der-naechstenliebe-italienische-corona-patienten-im-erzbistum-koeln-eingetroffen |titel=Italienische Corona-Patienten im Erzbistum Köln eingetroffen – Ein Akt der Nächstenliebe |hrsg=domradio.de |datum=2020-04-01 |abruf=2023-03-10}}</ref> In einem Brief an das medizinische Personal würdigte er deren Einsatz für Erkrankte als „herausragend“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/themen/rainer-maria-kardinal-woelki/2020-04-09/anerkennung-fuer-ihre-arbeit-der-corona-krise-kardinal-woelki-schreibt-dankesbriefe-medizinisches |titel=Kardinal Woelki schreibt Dankesbriefe an medizinisches Personal – Anerkennung für ihre Arbeit in der Corona-Krise |hrsg=domradio.de |datum=2020-04-09 |abruf=2023-03-10}}</ref>

=== Konflikt mit der Katholischen Hochschulgemeinde Köln ===
Im November 2020 wurde das Positionspapier „Wir wollen glaubwürdig bleiben“ der [[Katholische Hochschulgemeinde|Katholischen Hochschulgemeinde]] in Köln (KHG) gegen den Willen von Verantwortlichen und Autoren von der Webseite der KHG entfernt, die dazu mehrere Tage gesperrt wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kirche-und-leben.de/artikel/default-134f9d93b4 |titel=Erzbistum Köln sperrt Homepage der Katholischen Hochschulgemeinde |hrsg=kirche-und-leben.de |datum=2020-11-19 |abruf=2020-01-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/news/2020-11/18/nach-kritik-woelki-legt-website-der-hochschulgemeinde-still |titel=Nach Kritik: Woelki legt Website der Hochschulgemeinde still |hrsg=zeit.de |datum=2020-11-18 |abruf=2023-03-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Joachim Frank |url=https://www.ksta.de/politik/katholische-hochschulgemeinde-erzbistum-koeln-schaltet-kritische-webseite-ab-37633404 |titel=Erzbistum Köln schaltet kritische Webseite ab |hrsg=ksta.de |datum=2020-11-18 |abruf=2023-03-10}}</ref> Die Webseite ist mittlerweile – ohne das monierte Positionspapier – wieder erreichbar.<ref>{{Internetquelle |url=https://khgkoeln.de/ |titel=Katholische Hochschulgemeinde Köln |abruf=2020-11-22}}</ref> Die Evangelische Studierendengemeinde in Köln erklärte sich mit der KHG solidarisch<ref>{{Internetquelle |autor=Christiane Neufang, Jörg Heimbach |url=https://www.esgkoeln.de/esg-koln/solidarititat-mit-der-khg/ |titel=Ein Positionspapier der KHG erzeugt den Widerstand der katholischen Amtskirche. |hrsg=Evangelische Studierendengemeinde Köln |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20201118104313/https://www.esgkoeln.de/esg-koln/solidarititat-mit-der-khg/ |archiv-datum=2020-11-18 |abruf=2023-03-11}}</ref> und veröffentlichte es.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.esgkoeln.de/site/assets/files/1341/positionspapier_der_khg_koln.pdf |titel=Wir wollen glaubwürdig bleiben. Ein Positionspapier der KHG Köln |hrsg=Katholische Hochschulgemeinde Köln |format=PDF |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20201118154023/https://www.esgkoeln.de/site/assets/files/1341/positionspapier_der_khg_koln.pdf |archiv-datum=2020-11-18 |abruf=2023-03-11}}</ref> Nachdem das Erzbistum arbeitsrechtliche Schritte gegen die Verantwortlichen der KHG angedroht hatte, sprachen Mitarbeiter von Zensur und forderten, „es muss endlich vorbei sein mit einer Kirche der Angst“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/27671-koelner-khg-seelsorgerin-kirche-der-angst-muss-endlich-vorbei-sein |titel=Kölner KHG-Seelsorgerin: "Kirche der Angst muss endlich vorbei sein" |hrsg=katholisch.de |datum=2020-11-20 |abruf=2023-03-11}}</ref> Im Februar 2021 erklärte das Erzbistum, die Positionen der KHG-Leitung und des Hochschulpfarrers personell neu zu besetzen.<ref>{{Internetquelle |autor=Joachim Frank |url=https://www.ksta.de/koeln/streit-ueber-kritisches-positionspapier-khg-pfarrer-wechselt-nach-koeln-ehrenfeld-38086572 |titel=Streit über kritisches Positionspapier: KHG-Pfarrer wechselt nach Köln-Ehrenfeld |werk=www.ksta.de |datum=2021-02-19 |offline=1 |abruf=2021-02-20}}</ref>

=== Öffentliche Resonanz ===
Die unerwartete Ernennung Woelkis zum Erzbischof von Köln 2014 stieß in der Öffentlichkeit auf eine ausgesprochen positive Resonanz.<ref>{{Internetquelle |url=https://www1.wdr.de/dossiers/religion/christentum/erzbischof-koeln100.html |titel=Ernennung von Woelki wird begrüßt |werk=www1.wdr.de |datum=2014-07-10 |abruf=2023-03-11}}</ref> Der Nachfolger des bis zuletzt umstrittenen Kardinals Meisner war Rheinländer und stammte sogar aus Köln. Seine ersten Entscheidungen verhießen eine neue Ära der Offenheit und Zusammenarbeit.<ref>{{Internetquelle |autor=Joachim Frank |url=https://www.ksta.de/koeln/sote-woelki-und-frauenfoerderung-kommentar-1608442 |titel=Kardinal Woelki lässt Männer nicht zum Zug kommen |hrsg=ksta.de |datum=2015-06-16 |abruf=2023-03-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/themen/rainer-maria-kardinal-woelki/2014-09-03/bischofshaus-wird-fuer-kardinal-woelki-hergerichtet |titel=Bischofshaus wird für Kardinal Woelki hergerichtet – Verkleinert und saniert |hrsg=domradio.de |datum=2014-09-03 |abruf=2023-03-11}}</ref>

Mit seiner konservativen Profilierung erntete er aber im eher liberalen rheinischen Katholizismus auch Kritik.<ref>{{Internetquelle |autor=Joachim Frank |url=https://www.fr.de/panorama/meisner-reloaded-10983152.html |titel=Meisner reloaded |hrsg=[[Frankfurter Rundschau|www.fr.de]] |datum=2018-04-09 |abruf=2023-03-11}}</ref> Dies gilt zum Beispiel für seine Positionen zur [[Frauenordination (Christentum)|Frauenordination]] und zur Homosexualität.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2020-02/deutschland-kardinal-woelki-frauenpriestertum-synodaler-weg.html |titel=Kardinal Woelki verteidigt Nein zum Frauenpriestertum |hrsg=[[Vatican News|vaticannews.va]] |datum=2020-02-17 |abruf=2023-03-11}}</ref> Die Diskussion zur Frauenordination in der katholischen Kirche, die auch im Rahmen des [[Synodaler Weg|Synodalen Weges]] stattfindet, kommentierte er mit seiner Aussage, dass die Frage der Frauenordination nicht offen sei und die Diskussion darüber daher außerhalb der Lehre der Kirche stattfinde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/themen/reformen/2019-09-10/frage-bereits-verbindlich-beantwortet-kardinal-woelki-gegen-diskussion-ueber-priesterweihe-fuer |titel=Kardinal Woelki gegen Diskussion: Priesterweihe für Frauen – Frage bereits verbindlich beantwortet |hrsg=domradio.de |datum=2019-09-10 |abruf=2023-03-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/26901-kardinal-woelki-warnt-vor-einer-deutschen-nationalkirche |titel=Kölner Erzbischof über den Synodalen Weg, Frauenordination und „Maria 2.0“ – Kardinal Woelki warnt vor einer deutschen Nationalkirche |hrsg=katholisch.de |datum=2020-09-17 |abruf=2023-03-11}}</ref>

Im Zusammenhang mit der Missbrauchsaufarbeitung im Erzbistum zog sich der Diözesanrat der Katholiken im Januar 2021 aus der Mitarbeit am Reformprojekt „Pastoraler Zukunftsweg“ zurück; das Gremium forderte Woelki und alle amtierenden und ehemaligen leitenden Geistlichen mit Personalverantwortung auf, aus Pflichtverletzungen und Verfehlungen im Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs persönliche Konsequenzen zu ziehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/28527-koelner-dioezesanrat-verweigert-weitere-zusammenarbeit-mit-woelki |titel=Kölner Diözesanrat verweigert weitere Zusammenarbeit mit Woelki |hrsg=katholisch.de |datum=2021-01-29 |abruf=2023-03-11}}</ref> Zwei Gruppen von Priestern, insgesamt über 50 Personen, wandten sich zur selben Zeit an die Bistumsleitung und beklagten einen gravierenden Glaubwürdigkeitsverlust der katholischen Kirche, der nicht nur unter den der Kirche Fernstehenden, sondern auch bei vielen in den Gemeinden festzustellen sei, die der Kirche noch die Treue hielten; auch bei den Priestern selber verursache eine „sich ausbreitende Atmosphäre des Misstrauens, der Verdächtigung und des resignativen Rückzugs“ einen zunehmenden Loyalitätskonflikt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/28515-austrittswelle-in-koeln-brandbrief-von-pfarrern-an-kardinal-woelki |titel=Austrittswelle in Köln – Brandbriefe von Pfarrern an Kardinal Woelki |hrsg=katholisch.de |datum=2021-01-28 |abruf=2023-03-11}}</ref>

Am 5.&nbsp;Februar 2021 startete auf eine Initiative des Publizisten [[Martin Lohmann]] eine Online-Petition mit dem Titel „Für Recht und Gerechtigkeit, Fairness und einen respektvollen Umgang miteinander in unserer Kirche“, die sich dafür einsetzt, dass es „auch in der gegenwärtigen Auseinandersetzung zu einem gerechten Umgang mit Fakten und der Person des Kardinals kommt, der mehr Solidarität und Loyalität, aber auch Respekt und Fairness verdient hat, als er sie in diesen Tagen zuweilen erfährt“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/artikel/initiative-fairness-der-kirche-online-petition-fuer-kardinal-woelki-gestartet |titel=Online-Petition für Kardinal Woelki gestartet |hrsg=domradio.de |datum=2021-02-05 |abruf=2023-03-11}}</ref> Der Petition schlossen sich 2669 Unterstützer an.<ref>{{Internetquelle |url=https://fairness-in-der-kirche.de/die-unterstuetzer/ |titel=Die Unterstützer |hrsg=fairness-in-der-kirche.de |abruf=2023-03-11}}</ref>

Die Wallfahrtsdirektion des Wallfahrtsortes [[Maria Vesperbild]] in [[Ziemetshausen]] (Bayern, [[Diözese Augsburg]]), wo Woelki am [[Hochfest]] der [[Mariä Aufnahme in den Himmel|Aufnahme Mariens in den Himmel]], dem 15. August 2022 die [[heilige Messe]] feierte und predigte, kündigte ihn an als „treukatholischen Bischof“, gegen den über die Medien Angriffe vorgetragen würden, die von „innerkirchlichen modernistische Kräften“ im Hintergrund initiiert seien, die ihn endlich loswerden wollten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/artikel/kardinal-woelki-feiert-mariae-himmelfahrt-bayern |titel=Kardinal Woelki feiert Mariä Himmelfahrt in Bayern – "Treukatholischer Bischof" |hrsg=domradio.de |datum=2022-07-22 |abruf=2023-03-11}}</ref>

Bei der Wallfahrt der [[Ministranten]] aus dem Erzbistum Köln nach [[Rom]] im Oktober 2022 kam es beim Eröffnungsgottesdienst mit  Woelki in der Basilika [[St. Paul vor den Mauern]] zu einer Protestaktion, als 100 bis 150 der rund 2000 Teilnehmenden während Woelkis Predigt aufstanden und ihm den Rücken zudrehten. Dieser beendete seine Predigt mit den Worten, dass Jesus den Leuten immer offen gegenüber getreten sei und „eigentlich nie einem Menschen den Rücken zugedreht“ habe; dafür erhielt er Applaus, verzichtete aber am Ende des Gottesdienstes auf den geplanten feierlichen Auszug.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/41322-bericht-koelner-ministranten-protestieren-in-rom-gegen-woelki |titel=Kölner Ministranten protestieren in Rom gegen Woelki |hrsg=katholisch.de |datum=2022-10-04 |abruf=2023-03-11}}</ref>

== Positionen ==
=== Flüchtlinge ===
Bereits kurz nach seinem Amtsantritt als Erzbischof von Köln reagierte Woelki auf die steigenden Flüchtlingszahlen. Im November 2014 initiierte er die „Aktion Neue Nachbarn“, die im Erzbistum Köln eine [[Willkommens- und Anerkennungskultur|Willkommenskultur]] für Geflüchtete stärken sollte und die Flüchtlingshilfe in den Kirchengemeinden koordinieren und unterstützen sollte. Finanzielle Unterstützung und neu eingestellte hauptamtliche Integrationsbeauftragte fördern bis heute die Integration von Geflüchteten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/themen/erzbistum-koeln/2017-06-18/die-aktion-neue-nachbarn-im-erzbistum-koeln |titel=Die "Aktion Neue Nachbarn" im Erzbistum Köln – Gut vernetzt ist halb integriert |hrsg=domradio.de |datum=2017-06-18 |abruf=2023-03-11}}</ref>

Bundesweite Aufmerksamkeit erzeugte Woelki am 19. Juni 2015 mit 23.000 Glockenschlägen – ein Ton für jeden Bootsflüchtling, der seit dem Jahr 2000 bis zu diesem Zeitpunkt im Mittelmeer ertrunken ist. Die Solidaritätsaktion sollte ein Mahnruf an Politik und Gesellschaft sein, Flüchtlingen zu helfen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dw.com/de/23000-glockenschl%C3%A4ge-f%C3%BCr-jeden-toten-fl%C3%BCchtling-einen/a-18528283 |titel=23.000 Glockenschläge – für jeden toten Flüchtling einen |hrsg=[[Deutsche Welle|dw.com]] |datum=2015-06-19 |abruf=2023-03-11}}</ref>

Im September 2016 kritisierte Woelki die vom Vorsitzenden der [[CSU]], [[Horst Seehofer]], erhobene Forderung nach einer Obergrenze für Flüchtlinge und einer Bevorzugung von Einwanderern aus dem christlich-abendländischen Kulturkreis: Wenn die CSU das Grundgesetz ernst nehme, könne sie keine Obergrenze verlangen, dies ließe das Asylrecht nicht zu.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/deutschland/das-asylrecht-muss-bleiben-wie-es-ist-koelner-erzbischof-woelki-wettert-gegen-csu-papier-zur-fluechtlingskrise_id_5923881.html |titel=Kölner Erzbischof Woelki wettert gegen CSU-Papier zur Flüchtlingskrise |hrsg=[[Focus|focus.de]] |datum=2016-09-11 |abruf=2023-03-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-kardinal-woelki-nennt-csu-plaene-unchristlich-a-1111846.html |titel=Kardinal nennt CSU-Pläne unsinnig |hrsg=spiegel.de |datum=2016-11-09 |abruf=2023-03-11}}</ref>

=== Andere Religionen ===
Am 24.&nbsp;April 2016 wandte sich Woelki im Kölner [[Domradio]] gegen die Aussage der [[Alternative für Deutschland|AfD]]-Politikerin [[Beatrix von Storch]], der Islam sei „eine politische Ideologie, die nicht mit unserem Grundgesetz vereinbar“ sei. Woelki wies auf die per Grundgesetz geschützte [[Religionsfreiheit in Deutschland|Religionsfreiheit]] hin und erklärte: „Eine der großen Weltreligionen wird hier in gehässiger Absicht an den Pranger gestellt.“ Wer Muslime verunglimpfe, der solle sich klarmachen, dass Gebetshäuser und Moscheen genauso durch das Grundgesetz geschützt seien wie Kirchen und Kapellen. Der Islam sei mit dem Grundgesetz vereinbar wie das Christentum und das Judentum auch. Nie wieder dürften in Deutschland Menschen aufgrund ihrer Rasse, ihrer Herkunft oder ihrer Religion ausgegrenzt oder verfolgt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/video/wort-des-bischofs-53 |titel=Wort des Bischofs |hrsg=domradio.de |datum=2017-10-29 |abruf=2023-03-11}}</ref>

=== Frauenordination ===
Unter Berufung auf Papst Johannes Paul II. lehnte Woelki die [[Frauenordination (Christentum)|Frauenordination]] ab und betrachtete 2019 die Debatte über das Frauenpriestertum als „definitiv abgeschlossen“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/themen/reformen/2019-09-10/frage-bereits-verbindlich-beantwortet-kardinal-woelki-gegen-diskussion-ueber-priesterweihe-fuer |titel=Kardinal Woelki gegen Diskussion über Priesterweihe für Frauen – Frage bereits verbindlich beantwortet |hrsg=domradio.de |datum=2019-09-10 |abruf=2023-03-11}}</ref> Damit nahm er Bezug auf den Vorsitzenden der [[Deutsche Bischofskonferenz|Deutschen Bischofskonferenz]], Bischof [[Georg Bätzing]], der festgestellt hatte, dass trotz der päpstlichen Festlegung die Diskussion „einfach da ist“; auch halte er den Diakonat der Frauen für sehr legitim.<ref>{{Internetquelle |url=https://neuesruhrwort.de/2020/09/18/frauenweihe-baetzing-widerspricht-woelki/ |titel=Frauenweihe: Bätzing widerspricht Woelki |hrsg=neuesruhrwort.de |datum=2020-09-18 |abruf=2023-03-11}}</ref>  Woelki hatte 2011 befunden, dass dieses „nur Männern vorbehalten sein solle“.<ref>{{Literatur |Autor=Philipp Gessler |Titel=Erzbischof Woelki über die Lage der Kirche: "Wir leben nicht authentisch genug" |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2011-08-21 |ISSN=0931-9085 |Online=https://taz.de/Erzbischof-Woelki-ueber-die-Lage-der-Kirche/!5113751/ |Abruf=2021-10-24}}</ref>

Er steht auf Seiten der 15%igen Minderheit der deutschen Bischöfe, die eine Überprüfung oder Änderung der geltenden Lehre immer noch ausdrücklich ablehnen;<ref>{{Internetquelle |autor=Norbert Scholl |url=https://eulemagazin.de/die-spaltung-der-bischoefe-ueber-die-frauenordination/ |titel=Die Spaltung der Bischöfe über die Frauenordination |hrsg=eulemagazin.de |datum=2020-02-17 |abruf=2022-01-13}}</ref> auf dem [[Synodaler Weg|Synodalen Weg]] in Deutschland stimmte er 2022 und 2023 sowohl gegen eine Überprüfung des Ausschlusses der Frauen vom Priesteramt durch den Vatikan als auch gegen den Zugang der Frauen zum Diakonat, der niedrigsten Ordinationsstufe.<ref>{{Internetquelle |autor=Rohn |url=https://frauenweihe-jetzt.de/synodaler-weg-ein-meilenstein-fuer-frauenrechte-in-der-kirche/ |titel=Synodaler Weg: Ein Meilenstein für Frauenrechte in der Kirche |werk=Frauenweihe. Jetzt. |datum=2023-03-21 |abruf=2023-07-21}}</ref>

=== Evangelisierung ===
2017 war Woelki der erste Unterzeichner des Manifests der Initiative ''[[Mission Manifest]]''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.missionmanifest.online/ |titel=Mission Manifest – 10 Thesen für das Comeback der Kirche |abruf=2023-03-11}}</ref>

=== Wohnungsmarkt ===
In seiner Weihnachtspredigt 2017 thematisierte Woelki die prekäre Lage auf dem [[Wohnungsmarkt]] und kritisierte, dass „Wohnungen nicht selten ausschließlich zu Renditeobjekten geworden“ seien; dies sei zynisch, wenn sich immer mehr Menschen dadurch Wohnen nicht leisten könnten.<ref>''[[Berliner Zeitung]]'' Nummer 301, 27.&nbsp;Dezember 2017, S. 2.</ref>

=== Kommunionempfang konfessionsverschiedener Ehepartner ===
Am 22. März 2018 verfassten sieben deutsche Bischöfe unter Federführung von Woelki einen Brief an die Kurienkardinäle [[Kurt Koch (Kardinal)|Kurt Koch]] und [[Luis Ladaria]], den Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre, mit der Bitte, einige Fragen zum Kommunionempfang konfessionsverschiedener Ehepartner zu klären. Dabei wurde an den Präsidenten des Rates für die Einheit der Christen die Bitte gerichtet, klarzustellen, ob die Frage des Kommunionempfangs konfessionsverschiedener Ehepartner im Rahmen einer nationalen Bischofskonferenz entschieden werden könne oder ob eine Entscheidung der Universalkirche notwendig sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/artikel/bischoefe-wenden-sich-kommunionfrage-vatikan |titel=Bischöfe wenden sich in Kommunionfrage an Vatikan – Wunsch nach Klarheit |hrsg=domradio.de |datum=2018-04-04 |abruf=2023-03-11}}</ref> Im Juni wandte sich Luis Kardinal Ladaria mit einem Schreiben an die deutschen Bischöfe und zitierte darin Papst Franziskus, der eine vorbereitete Handreichung der deutschen Bischöfe als „nicht zur Veröffentlichung reif“ bezeichnet hatte, da das Dokument eine Reihe von ungelösten Problemen erheblicher Tragweite aufwerfe. Woelki wandte sich gegen Bestrebungen, künftig pastoral begründete Ausnahmen als neue Normen festschreiben zu wollen.<ref name="katholisch17781">{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/17781-papst-gegen-veroeffentlichung-von-handreichung |titel=Papst gegen Veröffentlichung von Handreichung |hrsg=katholisch.de |datum=2018-06-04 |abruf=2023-03-11}}</ref>

Am 26. Juli 2018 äußerte Papst Franziskus jedoch, der Brief Kardinal Ladarias sei „keine ökumenische Bremse“. Die geplante Handreichung sei sogar restriktiver gewesen, als es das Kirchenrecht vorsehe, und habe keinesfalls die Kommunion für alle öffnen wollen. Er [Franziskus] glaube, es werde „ein Dokument zur Orientierung geben, damit jeder Bischof in seinem Bistum das regeln kann, was das Kirchenrecht schon jetzt erlaubt“.<ref>{{Internetquelle |autor=Sandro Magister |url=http://magister.blogautore.espresso.repubblica.it/2018/06/04/francis-blocks-the-document-by-the-german-bishops-in-favor-of-intercommunion-the-complete-text-of-the-letter/ |titel=Francis Blocks the Document by the German Bishops in Favor of Intercommunion. The Complete Text of the Letter |hrsg=espresso.repubblica.it |datum=2018-06-04 |sprache=it |abruf=2023-03-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/18042-kommunion-streit-ladaria-erklart-seinen-brief |titel=Kommunionstreit: Ladaria erklärt seinen Brief |hrsg=katholisch.de |datum=2018-06-27 |abruf=2023-03-12}}</ref><ref name="katholisch17781" />

=== Segnungsverbot für homosexuelle Paare ===
In der Debatte um das Segnungsverbot für homosexuelle Paare tritt Woelki für ein Beibehalten dieses Verbotes ein. Damit folgt er der Meinung des Vatikan. 2021 hatten mehrere Bischöfe, katholische Organisationen und über 230 Theologieprofessoren die Aufhebung dieses Verbotes gefordert.<ref>{{Internetquelle |autor=Martin Benninghoff |url=https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/bischof-georg-baetzing-kritisiert-segnungsverbot-17265958.html |titel=Viel Unterstützung für Bischof Bätzing |hrsg=faz.net |datum=2021-03-27 |abruf=2023-03-12}}</ref> Woelki bezeichnete die Bestätigung des Verbotes als „eine Stärkung des katholischen Ehe- und Familienverständnisses“.<ref>{{Internetquelle |autor=Bernd Eyermann |url=https://ga.de/region/koeln-und-rheinland/woelki-befuerwortet-segnungsverbot-fuer-homosexuelle-paare_aid-56974167 |titel=„Stärkung des katholischen Ehe- und Familienverständnisses“: Woelki befürwortet Segnungsverbot für homosexuelle Paare |datum=2021-03-23 |sprache=de |abruf=2021-03-24}}</ref>

=== Friedensethik ===
Im November 2023 erklärte Woelki bei einer Ansprache in [[Mainz]], er habe hohen Respekt vor einem gemäßigten Pazifismus, der nicht den unbedingten einseitigen Gewaltverzicht fordere. Im Falle einer kriegerischen Aggression sei ein solcher Gewaltverzicht nicht vertretbar. Das „pragmatisch geduldete Übel der Notwehrgewalt“ sei unter strengsten Voraussetzungen christlich legitimiert; sie könne und solle „als Ultima Ratio den Weg zum Frieden ebnen“ und bewahre vor ungezügelter Barbarei. Ein gemäßigter Pazifismus bewahre vor Kriegstreiberei, und es sei notwendig, durch gewaltlosen Widerstand oder weltweite friedensethische Bildung „heute schon den noch langen Weg zu einer gewaltfreien Welt zu bereiten“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.katholisch.de/artikel/48756-woelki-notwehrgewalt-ist-im-angriffsfall-christlich-legitimierbar |titel=Woelki: Notwehrgewalt ist im Angriffsfall christlich legitimierbar |werk=katholisch.de |datum=2023-11-16 |abruf=2023-11-17}}</ref>

== Rezeption in der Kunst ==
[[Datei:Tillys Rosenmontagswagen von 2023 vor dem Haus der Geschichte in Bonn.jpg|mini|''[[Der Klammer-Woelki]]'' bei der Aufnahme in das [[Haus der Geschichte]] mit Künstler [[Jacques Tilly]] (links) und Sammlungsdirektor [[Manfred Wichmann]] (rechts) (2024).]]
Die [[Plastik (Kunst)|Großplastik]] ''[[Der Klammer-Woelki]]'' des Künstlers [[Jacques Tilly]] wurde 2024 als Exponat in das [[Haus der Geschichte|Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland]] in [[Bonn]] aufgenommen. Dort soll sie am Beispiel des Kölner Kardinals die Dimension des [[Sexueller Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche in Deutschland|sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen in der römisch-katholischen Kirche]] „sehr aussagekräftig“ darstellen, so der Sammlungsdirektor [[Manfred Wichmann]].<ref>{{Internetquelle |autor=Uwe-Jens Ruhnau |url=https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/tilly-wagen-zu-kardinal-woelki-ist-im-haus-der-geschichte_aid-117169541 |titel=Transport nach Bonn: Tilly-Wagen zu Woelki ist jetzt im Haus der Geschichte |hrsg=Rheinische Post |datum=2024-08-02 |sprache=de |abruf=2024-08-03}}</ref>

== Ämter ==
=== Deutsche Bischofskonferenz ===
* Mitglied des „Ständigen Rats“ der Deutschen Bischofskonferenz
* Vorsitzender der Kommission für Wissenschaft und Kultur.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/kardinal-woelki-wird-vorsitzender-der-kommission-fuer-wissenschaft-und-kultur/ |titel=Kardinal Woelki wird Vorsitzender der Kommission für Wissenschaft und Kultur |werk=Aktuelle Meldung Nr. 002 |hrsg=Deutsche Bischofskonferenz |datum=2018-02-21 |abruf=2023-03-12}}</ref>
* Stellvertretender Vorsitzender der Kommission IV&nbsp;„Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/mitglieder-vorsitzende-und-stellvertretende-vorsitzende-der-bischoeflichen-kommissionen-und-unterkom |titel=Mitglieder, Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende der Bischöflichen Kommissionen und Unterkommissionen |hrsg=[[Deutsche Bischofskonferenz]] |datum=2016-09-20 |abruf=2023-04-26}}</ref>
* Mitglied der Gemeinsamen Konferenz der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/abschlusspressekonferenz-der-herbst-vollversammlung-2014-der-deutschen-bischofskonferenz-in-fulda |titel=Abschlusspressekonferenz der Herbst-Vollversammlung 2014 der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda |hrsg=[[Deutsche Bischofskonferenz]] |datum=2014-09-26 |abruf=2023-04-26}}</ref>

=== Römische Kurie ===
Woelki ist Mitglied folgender Organisationen der [[Römische Kurie|Römischen Kurie]]:
* [[Dikasterium für die Kultur und die Bildung|Kongregation für das Katholische Bildungswesen]] (2012<ref name=":3">{{Internetquelle |url=https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2012/04/21/0225/00521.html |titel=Nomina di Cardinali Membri dei Dicasteri e degli Organismi della Curia Romana |werk=Tägliches Bulletin |hrsg=Presseamt des Heiligen Stuhls |datum=2012-04-21 |sprache=it |abruf=2023-03-12}}</ref> – 2014)
* [[Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen|Päpstlicher Rat zur Förderung der Einheit der Christen]] (seit 2012)<ref name=":3" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.domradio.de/themen/rainer-maria-kardinal-woelki/2012-04-21/kardinal-woelki-zwei-vatikanbehoerden |titel=Kardinal Woelki in zwei Vatikanbehörden – Neue Aufgaben |hrsg=domradio.de |datum=2012-04-21 |abruf=2018-08-28}}</ref>
* [[Dikasterium für den Klerus|Kongregation für den Klerus]] (seit 29. April 2014)<ref>{{Internetquelle |url=https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2014/06/09/0424/00961.html#Nomina%20di%20Membri%20e%20conferme%20nella%20Congregazione%20per%20il%20Clero |titel=Nomina di Membri e conferme nella Congregazione per il Clero |werk=Tägliches Bulletin |hrsg=Presseamt des Heiligen Stuhls |datum=2014-06-09 |sprache=it |abruf=2023-03-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Stefan Förner |url=https://www.erzbistumberlin.de/medien/pressestelle/aktuelle-pressemeldungen/pressemeldung/datum/2014/06/05/kardinal-woelki-in-kleruskongregation-berufen/ |titel=Kardinal Woelki in Kleruskongregation berufen |hrsg=Erzbistum Berlin |datum=2014-06-02 |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20150402091232/https://www.erzbistumberlin.de/medien/pressestelle/aktuelle-pressemeldungen/pressemeldung/datum/2014/06/05/kardinal-woelki-in-kleruskongregation-berufen/ |archiv-datum=2015-04-02 |abruf=2023-03-12}}</ref>
* [[Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls]] (seit 2015)<ref>{{Internetquelle |url=https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2015/03/31/0230/00512.html#Memb |titel=Nomina di Membro dell’Amministrazione del Patrimonio della Sede Apostolica |werk=Tägliches Bulletin |hrsg=Presseamt des Heiligen Stuhls |datum=2015-03-31 |sprache=it |abruf=2023-03-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2015/03/31/0230/00512.html#Memb |titel=Nomina di Membro dell’Amministrazione del Patrimonio della Sede Apostolica |werk=Tägliches Bulletin |hrsg=Presseamt des Heiligen Stuhls |datum=2015-03-31 |sprache=it |abruf=2015-03-31}}</ref>
* [[Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung|Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung]] (seit Oktober 2016)<ref>{{Internetquelle |url=https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2016/10/28/0775/01733.html#me |titel=Nomina di Membri della Congregazione per il Culto Divino e la Disciplina dei Sacramenti |werk=Tägliches Bulletin |hrsg=Presseamt des Heiligen Stuhls |datum=2016-10-28 |sprache=it |abruf=2023-03-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.erzbistum-koeln.de/news/Kardinal-Woelki-in-paepstliche-Kongregation-berufen/ |titel=Kardinal Woelki in päpstliche Kongregation berufen |hrsg=erzbistum-koeln.de |datum=2016-10-25 |sprache=de |abruf=2016-10-25}}</ref>

=== Weitere Ämter ===
* Präsident des [[Deutscher Verein vom Heiligen Lande|Deutschen Vereins vom Heiligen Lande]] (seit 2014)
* Großkanzler der [[Kölner Hochschule für Katholische Theologie]] (mit Übernahme der Trägerschaft durch das Erzbistum am 1. Februar 2020)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.steyler.eu/pth/aktuelles/news/2020/Neue-Statuten.php |titel=Neue Statuten in Kraft |hrsg=Kölner Hochschule für Katholische Theologie – St. Augustin |datum=2020-02-01 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20200301165828/https://www.steyler.eu/pth/aktuelles/news/2020/Neue-Statuten.php |archiv-datum=2020-03-01 |abruf=2023-03-12}}</ref>

== Ehrungen und Auszeichnungen ==
* Karnevals-Orden des Kölner Oberbürgermeisters durch Bürgermeisterin [[Elfi Scho-Antwerpes]] in der deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl am 18. Februar 2012, gleichzeitig auch an [[Karl Josef Becker]] und [[Klaus Wowereit]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.domradio.de/aktuell/79975/eine-noch-groessere-verfuegbarkeit-fuer-christus-und-die-weltkirche.html |titel=Papst feiert erste Messe mit neuen Kardinälen – Eine noch größere Verfügbarkeit für Christus und die Weltkirche |hrsg=domradio.de |datum=2012-02-19 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120222163023/http://www.domradio.de/aktuell/79975/eine-noch-groessere-verfuegbarkeit-fuer-christus-und-die-weltkirche.html |archiv-datum=2012-02-22 |abruf=2023-03-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/print/welt_kompakt/vermischtes/article13876870/Karnevalsorden-fuer-Koelns-neue-Kardinaele.html |titel=Karnevalsorden für Kölns neue Kardinäle |hrsg=welt.de |datum=2012-02-20 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160408231820/https://www.welt.de/print/welt_kompakt/vermischtes/article13876870/Karnevalsorden-fuer-Koelns-neue-Kardinaele.html |archiv-datum=2016-04-08 |abruf=2023-03-12}}</ref>
* Am 9. März 2016 erhielt Woelki bei einem Besuch der Partnerdiözese die Ehrendoktorwürde der [[Sophia-Universität]] in [[Tokio]] für sein Engagement in der Flüchtlingsarbeit.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.epd.de/zentralredaktion/epd-zentralredaktion/japanischer-ehrendoktor-f%C3%BCr-kardinal-woelki |titel=Japanischer Ehrendoktor für Kardinal Woelki |hrsg=Evangelischen Pressedienst |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160311130258/http://www.epd.de/zentralredaktion/epd-zentralredaktion/japanischer-ehrendoktor-f%C3%BCr-kardinal-woelki |archiv-datum=2016-03-11 |abruf=2016-03-11}}</ref>

== Literatur ==
* [[Markus Graulich]], [[Karl-Heinz Menke (Theologe)|Karl-Heinz Menke]] (Hrsg.): ''Fides incarnata. Festschrift zum 65. Geburtstag von Rainer Maria Cardinal Woelki''. Herder, Freiburg im Breisgau 2021, ISBN 978-3-451-38532-2.

== Weblinks ==
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* {{Catholic-hierarchy|Typ=Bischof|ID=bwoel}}
* {{GCatholic|Typ=Person|ID=4248}}
* {{Pressoffice|ID=woelki_rm|Name=Woelki|Abruf=2023-03-12}}
* {{Internetquelle |url=http://www.erzbistumberlin.de/wir-sind/leitung/erzbischof-von-berlin/ |titel=Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki |hrsg=Erzbistum Berlin |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140702135829/http://www.erzbistumberlin.de/wir-sind/leitung/erzbischof-von-berlin/ |archiv-datum=2014-07-02 |abruf=2014-10-03 |abruf-verborgen=1}}
* [https://www.erzbistum-koeln.de/erzbistum/erzbischof/ Kardinal Woelki auf der Website des Erzbistums Köln]

== Einzelnachweise ==
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|VORGÄNGER= [[Georg Sterzinsky|Georg Kardinal Sterzinsky]]|AMT= [[Liste der Bischöfe und Erzbischöfe von Berlin|Erzbischof von Berlin]]|ZEIT= 2011–2014|NACHFOLGER= [[Heiner Koch]]
|VORGÄNGER2= [[Joachim Meisner|Joachim Kardinal Meisner]]|AMT2= [[Liste der Erzbischöfe und Bischöfe von Köln|Erzbischof von Köln]]|ZEIT2=seit 2014|NACHFOLGER2=—
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{{SORTIERUNG:Woelki, Rainer Maria}}
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{{Personendaten
|NAME=Woelki, Rainer Maria
|ALTERNATIVNAMEN=Woelki, Rainer Maria Kardinal
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher römisch-katholischer Theologe, Erzbischof von Köln (seit 2014), Kardinal, Erzbischof von Berlin (2011–2014), Weihbischof in Köln (2003–2011)
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