Rohan-Schloss

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Parkfassade mit Kolonnade und Mittelrisalit,
im Vordergrund der Marne-Rhein-Kanal

Das Rohan-Schloss (französisch: Château des Rohan), auch als Château Neuf (Neues Schloss) bekannt, ist ein klassizistischer Monumentalbau in der Stadt Zabern im Elsass. Die 140 Meter breite Parkfassade aus rotem Vogesensandstein gilt als eines der beeindruckendsten Beispiele ihrer Art.

Das Gebäude wurde von 1780 bis 1790 vom Architekten Nicolas Salins de Montfort an Stelle des 1779 abgebrannten Vorgängerbaus von 1670 errichtet, der seinerseits das immer noch erhaltene kleine Château Vieux (Altes Schloss) von 1417 ersetzte. Auftragsgeber des Architekten war der Straßburger Fürstbischof Louis René Édouard de Rohan-Guéméné, der nebenher auch im prachtvollen Palais Rohan seiner Amtsstadt residierte. Bei Ausbruch der Französischen Revolution war das Schloss allerdings nur äußerlich fertiggestellt. Mit der Auflösung der klerikalen Herrschaft verlor das Gebäude Besitzer und Funktion. Dem allmächlichen Verfall des Gebäudes wurde erst unter Napoleon III. Einhalt geboten, der es sanieren und in Richtung Stadt ausbauen ließ. Allerdings wurde bereits 1853 die Parkanlage durch den Marne-Rhein-Kanal unwiderruflich zerschnitten und zerstört. Seit 1858 beherbergt das Schloss ein Stadtmuseum (Geschichte, Kunstgewerbe, reiche archäologische Abteilung), zu dem sich im 20. Jahrhundert die Kunst- und ethnographische Sammlung der Politikerin Louise Weiss gesellte. Zuvor hatte das Schloss zeitweilig als Heim für Offizierswitwen und, nach dem Deutsch-Französischen Krieg als Kaserne gedient. Heute wird einer seiner Flügel als Jugendherberge genutzt.

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