Rostocker FC

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Oktober 2010 um 18:50 Uhr durch Freiherr von Cohiba (Diskussion | Beiträge) (Entwicklung des Fußballsports: + hist. Logo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Rostocker FC
Diese Infobox hat ein Problem * Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt: "adresse; Homepage"
Diese Infobox hat ein Problem * Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt: "adresse; Homepage"
Basisdaten
Name Rostocker Fußballclub
von 1895 e.V.
Gründung 1895
Farben Blau-Rot
Erste Fußballmannschaft
Spielstätte Sportpark am Damerower Weg
Plätze 3.000
Liga Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern
2009/10 7. Platz
Heim
Auswärts

Der Rostocker FC 1895 ist ein deutscher Fußballclub aus der Hansestadt Rostock. Heimstätte des 450 Mitglieder starken Vereins ist der Sportpark am Damerower Weg.

Vereinsentwicklung

Logo der TSG Bau

Der Rostocker FC wurde am 20. Juni 1895 gegründet. In der Folgezeit war der Werdegang des Vereins durch viele Umbenennungen und Fusionen geprägt. Bereits 1919 fusionierte der RFC mit dem Rostocker FC Greif von 1916 zum Rostocker SC 1895. Im Jahr 1938 erfolgte ein weiterer Zusammenschluss, der Rostocker SC fusionierte gemeinsam mit dem VfR 1913 Rostock, dem Rostocker TB sowie dem Rostocker Turnerschaft und Schwimmverein 1923 zur Turn- und Sportgemeinschaft (TSG) Rostock. Nach 1945 wurde der Verein aufgelöst und ab September 1950 durch den Zusammenschluss einzelner Sportgruppen als Betriebssportgemeinschaft (BSG) Motor Nordwest Rostock mit mehreren Sportsektionen weitergeführt. 1957 schloss die BSG Aufbau Rostock der BSG Motor Nordwest an. Mit der Übernahme der BSG durch den neuen Trägerbetrieb WBK Rostock erfolgte am 1. Juni 1969 die Umbenennung in TSG Bau Rostock. Am 3. Mai 1991 wandelte sich die TSG in den eingetragenen Verein TSV Grün-Weiß Rostock 1895 um. Die Fußballabteilung löste sich am 29. Oktober 1996 aus dem TSV heraus und gründete den Rostocker Fußball-Club von 1895 e. V. neu.

Entwicklung des Fußballsports

Logo des Rostocker SC v. 1895

In der Fußballsaison 1942/43 wurde die TSG Rostock in die neu eingerichtete Gauliga Mecklenburg, eine von 29 Ligen, die zur Endrunde der Deutschen Fußballmeisterschaft führten, eingestuft. Unter sieben Mannschaften setzte sich die TSG als Gaumeister durch, in der anschließenden Endrunde zur Deutschen Meisterschaft 1942/43 scheiterten die Mecklenburger bereits in der Qualifikationsrunde an Holstein Kiel. Ebenfalls 1943 qualifizierte sich die TSG als Pokalsieger des Sportgaus Mecklenburg für den Wettbewerb um den Tschammerpokal 1943. In der 1. Schlussrunde war der Berliner Pokalsieger Hertha BSC der Gegner, die Rostocker unterlagen deutlich mit 1:7 und schieden aus dem Wettbewerb aus. Die letzte Mecklenburger Gauligasaison mit zehn Teilnehmern beendete die TSG Rostock auf Platz 7.

1958 gelang der BSG Motor Nordwest Rostock erstmals der Aufstieg in die damals viertklassige Bezirksliga Rostock, in der sie bis zum Abstieg 1963 halten konnte. 1967 kehrte Nordwest wieder in die inzwischen drittklassigen Bezirksliga zurück, um 1969 erneut abzusteigen. Als TSG Bau erreichten die Rostocker 1970 zum dritten Mal die Bezirksliga. 1971 wurde der ehemalige Oberligaspieler des FC Hansa Rostock Günter Madeja Spielertrainer. Er führte die TSG nach einem 4:3 und einen 2:2 gegen Vorwärts Stralsund II 1973 zur Bezirksmeisterschaft und damit zum Aufstieg in die zweitklassigen DDR-Liga. Dort konnten sich die Rostocker insgesamt dreizehn Spielzeiten behaupten. Mit dem Staffelsieg in der Saison 1978/79 nahm der Verein an der Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga teil, scheiterte jedoch am FC Vorwärts Frankfurt und Chemie Leipzig. Seit den 1970er Jahren war die TSG zum Auffangbecken ehemaliger Spieler des FC Hansa Rostock geworden, die dort entweder wegen Erfolglosigkeit ausdelegiert worden waren oder bei der TSG ihre Karriere ausklingen lassen wollten (siehe Personen). 1986 musste die TSG gemeinsam mit Stahl Hettstedt und Brieske-Senftenberg wieder den Gang in die Bezirksliga antreten. 1990 wurde noch einmal die Bezirksmeisterschaft gewonnen, der Aufstieg in die DDR-Liga wurde jedoch durch den letzten Platz in der Aufstiegsrunde verpasst.

Der TSG-Nachfolger TSV Grünweiß wurde 1991 Dritter der Bezirksliga und qualifizierte sich damit für die neugeschaffene Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern. Dort war die Mannschaft bis zu ihrem Abstieg 1996 vertreten. Danach startete der abgespaltene Rostocker FC 1996/97 in der sechstklassigen Landesliga. Ihm gelang 1998 die Rückkehr in die Verbandsliga. Im Dezember 2008 löste Christopher Stoll den bisherigen Trainer Bernd Wunderlich ab und führte den akut abstiegsbedrohten Verein in der Rückrunde 2007/2008 auf Platz 10. In der Saison 2009/2010 belegte der RFC den 7. Platz in der Verbandsliga und erreichte das Pokalfinale um den DFB Landespokal. Das Endspiel verlor der RFC gegen den Torgelower SV Greif mit 1:2.

Statistik

  • Teilnahme Gauliga Mecklenburg: 1942/43, 1943/44
  • Teilnahme Endrunde Deutsche Meisterschaft: 1942/43
  • Teilnahme DDR-Liga: 1973/74 bis 1985/86
  • Ewige Tabelle der DDR-Liga: Rang 48

Personen

Die TSG Bau hatte zwischen 1971 bis 1986 bekannte ehemalige Spieler des FC Hansa Rostock als Fußballtrainer:

  • Günter Madeja, Trainer 1971–1976, 68 Oberligaspiele 1961–1968
  • Heino Kleiminger, Trainer 1977–1971, 186 Oberligaspiele 1956–1970, 4 Länderspiele
  • Jürgen Heinsch, Trainer 1985/86, 177 Oberligaspiele 1958–1971, 7 Länderspiele

Mehrere DDR-Oberligaspieler ließen ihre Fußball-Laufbahn bei der TSG Bau ausklingen:

  • Günter Bräsel, 1970–1976 bei der TSG, 10 Oberligaspiele für Hansa Rostock
  • Udo Haß, 1973–1981 TSG, 10 Oberligaspiele für den Vorwärts Berlin/Frankfurt
  • Gerd Kische, 1982/83 TSG, 181 Oberligaspiele für Hansa Rostock, 63 Länderspiele
  • Dieter Lenz, 1980/81 TSG, 132 Oberligaspiele für Hansa Rostock
  • Wolfgang Wruck, 1971–1978 TSG, 64 Oberligaspiele für Hansa Rostock

Die TSG Bau war auch Auffangbecken für Spieler, die bei Hansa Rostock wegen ungenügender Leistungen ausdelegiert wurden:

Weitere Personen von besonderer Bedeutung:

  • Matthias Döschner, DDR-Oberligaspieler bei Dynamo Dresden und 40-facher DDR-Nationalspieler, war Trainer bei Rostocker FC
  • Stefanie Draws, Bundesligaspielerin bei Turbine Potsdam, begann bei Rostocker FC
  • Jens Wahl, Bundesligaspieler beim FC Hansa Rostock, begann seine Fußballkarriere bei der TSG Bau
  • Bernd Wunderlich, Oberligaspieler des FC Hansa war Trainer beim Rostocker FC

Literatur

Commons: Rostocker FC – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien