Rudolf Crisolli (Jurist)

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Carl Rudolf Crisolli (* 25. Juli 1854 in Bernau bei Berlin; † 26. September 1922 in Berlin) war ein deutscher Jurist und Geheimer Oberkonsistorialrat.

Leben und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudolf Crisoll studierte ab 1873 an der Universität Göttingen Rechtswissenschaften.[1] Er trat 1873 der Burschenschaft Hannovera[2] bei. Das Studium schloss er in Berlin ab, wo er auch zum Dr. jur. promoviert wurde. Die Referendarzeit leistete er in Berlin ab. Im Juli 1882 wurde er zum Gerichtsassessor im Bezirk des Kammergerichts ernannt, bat jedoch vier Monate später um seine Entlassung aus dem preußischen Justizdienst und ließ sich in Berlin als Rechtsanwalt nieder[3]. 1893 erfolgte seine Bestellung zum Notar.

Schon als Anwalt und Notar erwarb er sich Verdienste als Rechtsberater beim Ausbau kirchlicher Einrichtungen in Berlin. Einer inneren Neigung folgend trat er 1901 in den Dienst der kirchlichen Verwaltung beim Königlichen Konsistorium der Provinz Brandenburg und des Stadtkreises Berlin und wurde alsbald zum Konsistorialrat ernannt. 1907 zum Oberkonsistorialrat befördert, war er beauftragt mit der Unterstützung bzw. Vertretung des Präsidenten. 1914 wurde er Mitglied des altpreußischen Oberkirchenrates und zum Geheimen Konsistorialrat ernannt[4]. 1919 erfolgte eine weitere Beförderung zum Geheimen Oberkonsistorialrat.

Rudolf Crisolli hat die Novellierung kirchenrechtlicher Vorschriften in Preußen maßgeblich beeinflusst.

Seine beiden Söhne Julius (* 1894) und Karl-August (1900–1935) wurden gleichfalls Juristen, sein Sohn Wilhelm (1895–1944) Offizier, zuletzt Generalmajor.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für seine Verdienste wurde er mit dem

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Max Schulz: Verwaltungs-Ordnung für das Kirchliche Vermögen in den östlichen Provinzen der preußischen Landeskirche unter Berücksichtigung des Bürgerlichen Gesetzbuches und seiner Nebengesetze. Guttentag, Berlin 1904.
  • mit Max Schulz: Die Preußischen Kirchensteuergesetze nebst den Ausführungsanweisungen. Carl Heymann Verlag, Berlin 1907.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Justiz-Ministerialblatt-Blatt für die Preußische Gesetzgebung und Rechtspflege 1882–1901.
  • Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1913. Berlin 1912, S. 339.
  • Kirchliches Jahrbuch für die evangelischen Landeskirchen Deutschlands 1923. Bertelsmann, Gütersloh 1923, S. 473.
  • Oskar Söhngen: Hundert Jahre Evangelischer Oberkirchenrat der Altpreußischen Union 1850–1950. Berlin-Spandau 1950, S. 175.
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 7: Supplement A–K. Winter, Heidelberg 2013, ISBN 978-3-8253-6050-4, S. 212.
  • Thomas Medicus: In den Augen meines Großvaters. Deutsche-Verlags-Anstalt, München 2004, ISBN 3-421-05577-7 (zur Familiengeschichte).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Ebel: Die Matrikel der Georg-August-Universität zu Göttingen 1837-1900. Verlag August Lax, Hildesheim 1974, Gesamtverzeichnis, Immatrikulationen 1873.
  2. Henning Tegtmeyer: Mitgliederverzeichnis der Burschenschaft Hannovera Göttingen, 1848–1998, Düsseldorf 1998, S. 45.
  3. Neuzulassungen vom 1. Oktober 1879 bis 31. Dezember 1899.
  4. [1] Siegfried Hermle: Handbuch Der deutschen Evangelischen Kirchen 1918 bis 1949. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, S. 248.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]