Sebastian Armbruster

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Werbung von S. Armbruster (1906/07)

Sebastian Armbruster war ein Wiener Unternehmen für Kutschen und Automobilkarosserien. Das Unternehmen war ein k.u.k. Hoflieferant.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein RAF von 1913 mit Armbruster-Karosserie

1858 beteiligte sich Sebastian Armbruster (1825–1889) an der Wagenfabrik seines Schwiegervaters Leopold Will in der Porzellangasse 4–6 im 9. Bezirk Alsergrund. Durch seinen geschäftlichen Spürsinn und die qualitativen Produkte wurde das Unternehmen schnell erfolgreich und erhielt mehrfach internationale Auszeichnungen. Die Firma Armbruster wurde eines der führenden Unternehmen für Kutschenbau in der k. u. k. Monarchie. 1876 lieferte Armbruster erstmals an den kaiserlichen Hofmarstall und erhielt noch im selben Jahr den Hoflieferantentitel. Seither bezeichnete er sich als „K. k. Hofwagenfabrikant S. Armbruster“.

Nach dem Tod Sebastian Armbrusters 1889 übernahm seinen Sohn Anton (1852–1926) das Unternehmen. Er beantragte und erhielt 1891 ebenfalls den k.u.k. Hoflieferantentitel. Mit seinem Bruder Carl (1864–1952) teilte er sich von nun an die Unternehmensleitung. 1897/98 wurde ein palaisartiger Neubau der Fabrik zwischen Müllnergasse und Porzellangasse veranlasst. Armbruster war während der Regierungszeit Kaiser Franz Josephs I. neben Carl Marius, Anton Czerny, J. Rohrbacher und Jakob Lohner & Comp. die vom Wiener Hof bevorzugte Wagenfabrik. Ab ungefähr 1910 stellte Armbruster auch Automobilkarosserien her, u. a. für die Automobile des Kaiserhauses. Das Unternehmen belieferte den Wiener Hof bis zum Zusammenbruch der Monarchie im Jahr 1918 mit Fahrzeugen. S. Armbruster war auch königlich griechischer Hoflieferant.

Das Unternehmen musste 1932 Konkurs anmelden.[1] Zu den letzten Erzeugnissen zählen Karosserien für den Austro Daimler Bergmeister.

Erhaltener Fuhrpark[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gräf & Stift des Kaisers von 1914

Die Wagenburg im Schloss Schönbrunn besitzt heute 14 Fahrzeuge von Armbruster. Dazu zählen unter anderem:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Haller: Pferde unter dem Doppeladler. Olms/Verlag Stocker, Graz 2002, ISBN 978-3-487-08430-5.
  • Thomas Köppen: Die Hof-Wagenfabrik Sebastian Armbruster in Wien. Eine der modernsten europäischen Wagenfabriken des ausgehenden 19. Jahrhunderts. In: Achse, Rad und Wagen. Beiträge zur Geschichte der Landfahrzeuge 10 (2002) 46–53. Wiehl (Bergische Achsen KG) 2002.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sebastian Armbruster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Gummibereiftes Leib-Kutschier-Phaeton, zuletzt benutzt von Kaiser Karl I. Herstellung: Hofwagenfabrik Armbruster (Wien) | 1900. Wagenburg, archiviert vom Original am 7. Juli 2009; abgerufen am 30. März 2009.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ANNO, Die Stunde, 1932-11-10, Seite 5. Abgerufen am 3. Juli 2022.

Koordinaten: 48° 13′ 9″ N, 16° 21′ 48″ O