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Schlacht von Bråvalla

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Schlacht von Bråvalla, Zeichnung von Friedrich Wilhelm Heine († 1921)
Schlacht von Bråvalla, Zeichnung von Friedrich Wilhelm Heine († 1921)
Schlacht von Bråvalla
Schlacht von Bråvalla

Die Schlacht von Bråvalla soll in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts auf den Ebenen der schwedischen Provinz Östergötland stattgefunden haben. Unterschiedlichen Angaben zufolge soll sich die auch als „Völkerschlacht“ bezeichnete Auseinandersetzung zwischen 715 und 730 bzw. um das Jahr 740 ereignet haben. Heutige Historiker zweifeln jedoch daran, dass sie stattgefunden hat. In den verschiedenen Sagas gibt es auch unterschiedliche Angaben zum Ort des Geschehens.

Die Schlacht wird in mehreren nordischen Sagas wie der Hervarar-Saga, in der Gesta Danorum[1][2] von Saxo Grammaticus und auf dem Runenstein von Rök genannt.

Eine wichtige Schilderung der Schlacht war das Bråvallalied, das sich aus der Bravallaþula und dem Bråvallaschlachtlied zusammengesetzt haben dürfte.[3] Dieses Heldenepos wird in das 11. Jahrhundert datiert,[4] ist aber nicht direkt erhalten und nur durch Übernahmen in das lateinische Geschichtswerk des Saxo Grammaticus bekannt.[5]

Harald Hildetand war König der Dänen und Svear, konnte sich aber nur um Dänemark und Östergötland kümmern. Deshalb setzte er seinen Neffen Sigurt Ring (Sigurd Hring) als Unterkönig ein, der Västergötland und Svealand beherrschte. Stark vereinfacht wurde daher Harald als Dänenkönig und Sigurt als Schwedenkönig bezeichnet.

Harald wurde sehr alt (laut einigen Sagas 150 Jahre) und befürchtete, nicht in Walhall, dem Totenreich erfolgreicher Kämpfer, zu enden. Er rüstete deshalb eine Flotte aus und bot angeblich Sigurt eine letzte Schlacht an, bei der Harald auf seinem Streitwagen fiel.

Anderen Überlieferungen zufolge kam es zum Krieg und zur Schlacht zwischen Harald und Sigurt, weil Sigurt die Rolle eines Vasallenkönigs nicht akzeptieren und die dänische Vorherrschaft ablösen wollte. Offizieller Kriegsanlass sei gewesen, dass Sigurt von seinem Herrschaftsbereich aus Einfälle von Plündererbanden in Haralds Reich gedeckt habe. Nach der Schlacht eroberte Sigurt das Land der Dänen, konnte seine Herrschaft dort aber nicht festigen.

  • Ake Ohlmarks: Bråvallaslaget. In: Fornnordiskt lexikon (Ny upplaga). Tiden, Stockholm 1993, ISBN 91-550-4044-6, S. 44.
Commons: Schlacht von Bråvalla – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Saxo Grammaticus, Gesta Danorum, Liber 8, Caput 1. Abgerufen am 31. August 2022.
  2. Saxos Danmarkshistorie – Det Kgl. Biblioteks tekstportal. Abgerufen am 31. August 2022.
  3. Andreas Heusler: Heimat und Alter der eddischen Gedichte. Das isländische Sondergut. In: Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen. Band 116, 1906, S. 249–281. Nachdruck in: Andreas Heusler: Kleine Schriften. Band 2: Walter de Gruyter, Berlin 1969, S. 165–194, hier S. 172–174.
  4. Jan de Vries: Altnordische Literaturgeschichte. Band 1, Walter de Gruyter, Berlin/Leipzig 1941, S. 285–286, § 128.
  5. Rudolf Simek: Die Edda. Germanische Götter- und Heldenlieder. C. H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-56084-2, S. 111.