Schloss Gusow

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Das Schloss Gusow

Das Schloss Gusow ist ein Schloss in der Gemeinde Gusow-Platkow in Brandenburg. Es steht in der Denkmalliste des Landes Brandenburg[1].

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahre 1353. Im Jahre 1649 erwarb der kurfürstlich-brandenburgischer Generalfeldmarschall und Statthalter von Pommern Georg von Derfflinger von der Familie Schapelow das Gutshaus. Über das Aussehen des alten Gutshauses gibt es keine gesicherten Angaben. Derfflinger hielt sich oft in Gusow auf. Im Jahre 1695 erbte sein Sohn Friedrich das Gutshaus. Im 18. Jahrhundert ging das Gutshaus an Otto Friedrich Christoph von Podewils, der das Gutshaus ab 1750 zu einer Dreiflügelanlage ausbaute. Ebenso wurde der barocke Garten umgestaltet. 1781 erbte sein Sohn Friedrich Heinrich von Podewils das Gutshaus. Er schuf die Ruine im neugotischen Stil im Garten.

Ab dem Jahre 1870 wurde das Schloss komplett neu gestaltet, die Pläne wurden 1847 von Fürst Heinrich von Schönburg beauftragt. Die Pläne hat Ferdinand Neubert erstellt, der plante das Schloss nach Vorbildern von Karl Friedrich Schinkel. Der Stil war das der Neugotik, Details wurden im Tudorstil ausgeführt.

Vor dem Zweiten Weltkrieg stand das Schloss bereits leer. Die Erbfolge war nicht geklärt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss als Altenheim und von der Wehrmacht als Lager und Gefechtsstand verwendet. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog kurz die Rote Armee in das Schloss. Im Jahre 1948 ging das Schloss in den Besitz der Gemeinde Gusow-Platkow über. Die Gemeinde verkaufte das Schloss im Jahre 1992 an einen Berliner Architekten.

Das Schloss

Das Schloss ist ein Bau mit drei Flügeln und zwei Geschossen. An den Flügelbauten des Schlossen befinden sich Ecktürme mit kegeligen Dächern. Die Risalite sind durch Giebel hervorgehoben. Der Uhrenturm an der Gartenseite hat drei Geschosse und eine Zeltdach. Die Ausstattung im Inneren ist teilweise noch aus der Bauzeit vorhanden, das trifft beispielsweise auf den Gartensaal zu.

Der Schlosspark

Als das Schloss Christoph Otto v. Podewils im 17. Jahrhundert gehörte wurde der Schlosspark angelegt. Vorbilder waren französische Gärten aus der Zeit. Mit dem Neubau des Schlosses wurde auch der Park neu gestaltet. Im Park befindet sich die künstliche Ruine aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert, sie wird auch Liebesgrotte genannt.

Nutzung des Schlosses

In dem Schloss befindet sich heute ein Museum der Brandenburg-preußischen Geschichte und eine Sammlung von Zinnfiguren. Es werden zahlreiche Dioramen aus der Geschichte Brandenburgs gezeigt.

Weiter finden in dem Schloss Veranstaltungen statt. Im Schloss befindet sich ein Trauzimmer des Standesamtes Neuhardenbergs. In dem Schloss ist eine Pension und ein Restaurant vorhanden.

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste (PDF) (344 kB), Seite 16

Literatur

  • Matthias Barth: "Herrenhäuser und Landsitze in Brandenburg und Berlin - von der Renaissance bis zum Jugendstil", Bergstadtverlag Würzburg 2008, 2009
  • Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg, Deutscher Kunstverlag München Berlin, ISBN 3-422-03054-9
  • Vinzenz Czech, Burgen, Schlösser und Herrenhäuser in Berlin und Brandenburg, Michael Imhof Verlag, Petersberg, ISBN 978-3-86568-129-4

Koordinaten: 52° 34′ 20″ N, 14° 20′ 47″ O