Schloss Orth

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Schloss Orth

Das Schloss Orth liegt in Orth an der Donau in Niederösterreich.

Die viertürmige Wasserburg wurde von den Lengenbachern, einer der mächtigsten Adelsfamilien in der Babenbergerzeit, errichtet und 1201 erstmals urkundlich erwähnt. Baulich weist sie Ähnlichkeiten mit dem ältesten Teil der Wiener Hofburg, dem Schweizertrakt, auf.

Im 15. Jahrhundert war Schloss Orth Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Friedrich III.und den niederösterreichischen Ständen, die Ladislaus Postumus als ihren rechtmäßigen Landesherren ansahen. Am 15. August 1452 wurde die Burg von einem Heer der Stände unter der Führung Ulrichs von Eyczing eingenommen. Nach Ladislaus' Tod 1457 kam es zu neuen Wirren: 1460 belagerte ein kaiserliches Herr die von Gamareth Fronauer gehaltene Burg, die dieser als sein Erbe betrachtete. Fronauer flüchtete durch unterirdische Gänge, woraufhin die Burg am 26. März 1460 kampflos genommen wurde.

Die Burg wurde 1529 im Zuge der Ersten Türkenbelagerung zerstört und von Niklas Graf Salm im Stil der Renaissance wieder aufgebaut. Im 17. Jahrhundert wurde sie für Hofjagden genutzt und 1679/80 in barockem Stil weiter ausgebaut. Die Habsburger kauften 1824 das Schloss vom Grafen Moritz von Fries und leibten es dem Privat- und Familienfonds ein. Kronprinz Rudolf benutzte es als Jagdschloss und veranlasste um 1873 eine Neuausstattung im späthistoristischen Stil.

Das Schloss Orth wurde 2005 renoviert und beherbergt das Nationalpark-Zentrum des Nationalpark Donau-Auen und vier Museen: Das Donaumuseum, das Österreichische Bienenzuchtmuseum, das Österreichische Fischereimuseum sowie das Heimatmuseum der Marktgemeinde Orth.

Literatur

  • Walther Brauneis: Die Schlösser im Marchfeld. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten – Wien 1981, ISBN 3-85326-617-7, S. 15–24
  • Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle, Claudia Haas, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Katharina Packpfeifer, Eva Maria Vancsa-Tironiek, Wolfgang Vogg: Niederösterreich nördlich der Donau (= Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs). Anton Schroll & Co, Wien u. a. 1990, ISBN 3-7031-0652-2, S. 846–847.

Weblinks

Koordinaten: 48° 8′ 39″ N, 16° 42′ 2″ O