Schloss Seifersdorf

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Schloss Seifersdorf Ostseite
Schloss Seifersdorf Westeingang
Schloss Seifersdorf Südseite

Das Schloss Seifersdorf im gleichnamigen Ort Seifersdorf nördlich der Dresdner Stadtgrenze wurde in seiner heutigen Form durch einen Umbau 1818–1823 geschaffen. Der Architekt Karl Friedrich Schinkel gestaltete es im englischen Stil der Neogotik um.

Geschichte

Gebäude

Bereits in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde am heutigen Standort des Schlosses eine Wasserburg aus Holz errichtet. Nach der Vernichtung durch einen Brand entstand ein steinernes Gebäude im Bereich des heutigen Festsaals im Erdgeschoss. Dieses wurde im 13. Jahrhundert durch den Anbau eines Torhauses, des heutigen Westeingangs ergänzt. In einer vierten Phase verlängerte man das Gebäude nach Osten und ergänzte später ein spiegelbildlich zum bestehenden heutigen Südflügel orientiertes Gebäude. Der Umbau durch Karl Friedrich Schinkel verband die beiden Teile und ergänzte die Umrisse, um einen annähernd symmetrischen Grundriss zu erhalten. Es entstand ein U-förmiger Grundriss mit einem dreiseitig umschlossenen Ehrenhof an der Ostseite, welcher durch eine steinerne Brücke mit dem Schlosspark verbunden ist. Der Schlosspark wurde während des Umbaus ebenfalls im englischen Stil umgestaltet.

Die Ostseite mit Ehrenhof und der abschließenden Zinnen-bekrönten Tormauer sowie den flankierenden Türmchen trägt den Charakter einer mittelalterlichen Burg. Die Westseite dagegen orientiert sich mit dem eisernen Balkon über dem Eingangstor, dem quaderförmigen Turm und der kreisförmigen Vorfahrt an englischen Landsitzen des 19. Jahrhunderts.

Besitzer

Nach dem Aussterben der Dynastie der von Grünrod 1747 übertrug der sächsische Kurfürst Friedrich August II. den Besitz an den sächsischen Premierminister Heinrich von Brühl. Sein Sohn Moritz von Brühl wohnte Ende des 18. Jahrhunderts zeitweise mit seiner Frau Christina von Brühl im Schloss. Sie ließ ab 1781 einen Landschaftsgarten im Seifersdorfer Tal anlegen. Carl von Brühl ließ als nächster Besitzer das Schloss durch Karl Friedrich Schinkel grundlegend umgestalten. Nach Kriegsende 1945 wurde das Schloss Seifersdorf verstaatlicht. In den folgenden Jahren wurden das Gemeindeamt von Seifersdorf, eine Schule und ein Kindergarten im Schloss eingerichtet. Die Schule bezog später ein anderes Gebäude, das Gemeindeamt als Folge der Gemeindereform mit Wachau aufgegeben. Der Kindergarten wurde trotz Bürgerprotesten im Jahr 2004 geschlossen.[1]

Schloss Seifersdorf heute

Das Schloss befindet sich heute im Besitz der Gemeinde Wachau und wird von örtlichen Vereinen genutzt. Der Förderverein Seifersdorfer Schloss bietet regelmäßig öffentliche Führungen an. Der früher zum Schloss gehörende Wirtschaftshof ist in Privatbesitz und weitgehend ungenutzt.

Einzelnachweise

  1. Kommentar Kindertagesstätte Seifersdorf
Commons: Schloss Seifersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 9′ 33,3″ N, 13° 53′ 2″ O