Siamesisch-Kambodschanischer Krieg 1622

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Siamesisch-Kambodschanischer Krieg

Angkor Wat (Kambodscha)
Datum Frühjahr 1622 bis Mitte 1622
Ort Kambodscha
Casus Belli Kambodscha erklärte seine Unabhängigkeit von Siam, was diese nicht akzeptierte und Truppen entsandte
Ausgang Der Einmarsch Siams in Kambodscha schlug fehl und Kambodscha erreichte seine Unabhängigkeit wieder
Folgen Kambodscha näherte sich Annam (Vietnam) an
Konfliktparteien

Siam (Thailand)

Kambodscha

Befehlshaber

König Songtham (auch Intharacha II.)

König Chettha

Der Siamesisch-Kambodschanische Krieg 1622 war eine militärische Auseinandersetzung zwischen dem siamesischen Königreich Ayutthaya und Kambodscha (Khmer).

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Folge des Siamesisch-Kambodschanischen Krieg 1603 bestieg Prinz Srisuphanma als König Barom Reachea IV. den Thron der Khmer unter der Oberhoheit der Siamesen, dessen König Naresuan (reg. 1590 bis 1605) dem Prinzen Truppen zur Verfügung gestellt hatte. Barom Reachea IV. starb im Jahr 1618, und sein Sohn Chettha (reg. 1618 bis 1625) folgte ihm auf den Thron. Er erklärte kurze Zeit später die Unabhängigkeit der Khmer von Ayutthaya und näherte sich vorsichtig Annam (im heutigen Vietnam) an.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der König von Ayutthaya, Songtham (reg. 1610 bis 1628), akzeptierte die einseitige Erklärung der Khmer nicht und entsandte eine Streitmacht über das Meer, um das Land wieder an Ayutthaya anzuschließen. Die Flotte hatte im Folgenden keinen Einfluss auf die entstehenden Kampfhandlungen. Auch die Landstreitmacht konnte sich nicht entfalten, da sie von Khmer-Führern in einen Hinterhalt geleitet wurde und starke Verluste erlitt[1].

Songtham wandte sich daraufhin sowohl an die Britische als auch an die Niederländische Ostindienkompanie, um Hilfe bei einer weiteren Expedition, doch blieben die Europäer passiv. Ayutthaya hatte damit die Kontrolle über die Khmer verloren. In der Zwischenzeit hatte Chettha eine Prinzessin der vietnamesischen Nguyen geheiratet und die Ansiedlung von Vietnamesen im Süden von Kambodscha erlaubt.

Folgen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kambodscha bemühte sich in der Folge stets darum, Siam und Vietnam einerseits auf Distanz zu halten, andererseits gegeneinander auszuspielen. Für rund ein Jahrhundert herrschte relative Ruhe zwischen den Siamesen und den Khmer.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Charles Phillips und Alan Axelrod: Encyclopedia of Wars, Bd. 3. Facts on File, New York 2005, ISBN 0-8160-2854-0 (insges. 3 Bde.).
  • W. A. R. Wood: A History of Siam. From the earliest times to the year Ad 1781, with a supplement dealing with more recent events. AMS-Press, New York 1974, ISBN 0-404-54880-6 (Nachdr. d. Ausg. Bangkok 1933).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Charles Phillips und Alan Axelrod: Encyclopedia of wars, Bd. 3, S. 1039.