Siar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Siar
die Siar in Friedrich-Wilhelmshafen
die Siar in Friedrich-Wilhelmshafen
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Dampfschiff
Bauwerft Bremer Vulkan, Vegesack
Baunummer 455
Kiellegung 1902
Verbleib ?
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 37,90 m (Lüa)
Breite 6,80 m
Tiefgang (max.) 2,76 m
Verdrängung ~425 t
Vermessung 325 BRT
 
Besatzung 18
Maschinenanlage
Maschine Dampfmaschine
Maschinen­leistung 315 PS (232 kW)
Höchst­geschwindigkeit kn (17 km/h)
Propeller 1

Die Siar war ein Schiff der Neuguinea-Kompagnie zur deutschen Kolonialzeit.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Siar wurde nach der Insel Siar bei Friedrich-Wilhelmshafen in Deutsch-Neuguinea benannt. Das Dampfschiff war ursprünglich als Frachter erbaut worden, wurde dann aber für die Zwecke der Neuguinea-Kompagnie umgerüstet. Bereedert wurde das Schiff von 1902 bis 1914 vom Norddeutschen Lloyd.[1]

Die Hauptaufgaben der Schiffes waren die Abholung von Kopra von Plantagen zu Schiffen, welche die Fracht zur Weiterverarbeitung nach Europa brachten, der Transport von angeworbenen Arbeitskräften für die Plantagen der Kompagnie, die Postbeförderung sowie der Transport aller sonstigen schiffbaren Güter in ihrem Fahrgebiet.[2] Der Laderaum des Schiffes konnte je nach Bedarf für Güterfahrten oder für die Beförderung von Arbeitskräften genutzt werden. Im Achterschiff hatte die Siar für Fahrgäste vier Kabinen und einen gerade 7,5 m² großen Salon. Der Salon wurde auch benutzt, um in den Anlegehäfen Gäste, hauptsächlich Deutsche der dortigen Plantagenverwaltungen, Kolonialbeamte, Ärzte und so weiter zu bewirten für Treffen und Gespräche an Bord, wie es bei allen deutschen Schiffen in der Deutschen Südsee üblich war.[3]

Die Siar wurde auch bei dem Aufstand auf Ponape 1910/11 als Truppentransporter eingesetzt.[4][5]

Im Ersten Weltkrieg wurde das Schiff von Australien übernommen. 1924 wurde die Siar für nicht mehr seetüchtig erklärt[6] und von der australischen Regierung zusammen mit der Madang und der Meklong versteigert.[7] Ihr weiterer Verbleib ist nicht bekannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 7, Bernard & Graefe, Koblenz 1990, S. 224.

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Arnold Kludas: Die Seeschiffe des Norddeutschen Lloyd 1920–1970, Köhlers Verlagsgesellschaft, Herford 1992, S. 164.
  2. Joachim Schultz-Naumann: Unter Kaisers Flagge. Deutschlands Schutzgebiete im Pazifik und in China einst und heute. Universitas, München 1985, ISBN 3-8004-1094-X, S. 93.
  3. Burkhard Viehweg: Big Fellow Man – Muschelgeld und Südseegeister – Authentische Berichte aus Deutsch-Neuguinea 1906-1909, Verlag Josef Margraf, Weikersheim 1990, S. 225, 236, 246–248.
  4. Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945 Band 7, Bernard & Graefe, Koblenz 1990, S. 224.
  5. The Sydney Morning Herald, Ausgabe vom 27. Dezember 1910, S. 7.
  6. The Brisbane Courier: All unseaworthy - Government ships at Rabaul, Ausgabe vom Freitag, 1. Februar 1924, S. 5.
  7. The Argus (Melbourne): Government owned steamships for sale, Ausgabe vom Dienstag, 24. April 1924, S. 4.