Sondi (Filmfigur)

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Sondi war die Hauptfigur in einer Reihe komischer Kurzfilme, die der Schauspieler und Operettensänger Emil Sondermann in Berlin zwischen 1915 und 1916 in eigenem Unternehmen, der „Sondermann-Films GmbH.“[1], mit sich selbst in der Titelrolle drehte. Zu einigen schrieb er auch das Manuskript. Regisseur war Ludwig Czerny[2]. In den Folgen traten an seiner Seite z. T. namhafte Darsteller wie Helene Voss, Paul Westermeier und Manny Ziener[3] auf.

Die Serie begann 1915 mit Zweiaktern (two reelers):

  • 1915: Sondi hat Pech[4]
  • 1915: Sondi's Glück im Unglück[5]

und erweiterte sich 1916 zu Dreiaktern:

  • 1916: Sondi's dunkler Punkt[6]
  • 1916: Sondi, Amor und Co.[7][8]
  • 1916: Sondis Kleine[9]

Von der Berliner Polizeizensur bekamen die Filme Jugendverbot erteilt. “Sondi hat Pech” durfte explizit während des Krieges nicht aufgeführt werden.[4]

Nach 1916 wandte Sondermann sich längeren Spielfilmen, u. a. mit ernsteren Gegenständen, beispielsweise Bruno Eichgrüns „Frauen die die Ehe brechen“ (1922) oder Richard Oswalds „Lützows verwegene Jagd“ (1927) zu und gab die Filmfigur Sondi auf.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paolo Caneppele : Entscheidungen der Tiroler Filmzensur 1919–1920–1921: mit einem Index der in Tirol verbotenen Filme 1916–1922. Film Archiv Austria, 2002. ISBN 978-3-901932-11-3 – 284 Seiten.
  • Moving Picture Exhibitors' Association (Hrsg.) : The Moving Picture World, Band 28. Verlag: World Photographic Publishing Company, 1916.
  • Michael Wedel : Der deutsche Musikfilm. Archäologie eines Genres. München, Edition Text + Kritik 2007. ISBN 978-3-88377-835-8.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wedel S. 184 Anm. 257 : „Die Sondermann-Films GmbH gehörte dem Schauspieler Emil Sondermann vom Thalia-Theater, der in der Sondi-Serie stets die Hauptrolle spielte.“
  2. Wedel S. 128, dort auch ein Foto.
  3. Moving Picture World No. 28 (1916), S. 431 : „Comedy is represented by a laughable film with Emil Sondermann, Addy Romberg and roguish Manny Ziener in „Sondis dunkler Punkt“ (Sondi's Dark Point).“
  4. a b Sondi hat Pech bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne, abgerufen am 28. Juni 2021.Vorlage:GECD Titel/Wartung/ID fehlt in Wikidata
  5. Sondi's Glück im Unglück bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne, abgerufen am 28. Juni 2021.Vorlage:GECD Titel/Wartung/ID fehlt in Wikidata
  6. Sondi's dunkler Punkt bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne, abgerufen am 28. Juni 2021.Vorlage:GECD Titel/Wartung/ID fehlt in Wikidata
  7. Sondi, Amor und Co. bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne, abgerufen am 28. Juni 2021.Vorlage:GECD Titel/Wartung/ID fehlt in Wikidata
  8. „für Jugendliche nicht geeignet“, vgl. Caneppele S. 95
  9. Sondis Kleine bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne, abgerufen am 28. Juni 2021.Vorlage:GECD Titel/Wartung/ID fehlt in Wikidata