Quelltext der Seite Spes

{{Begriffsklärungshinweis|Zum spanischen Diplomaten und Botschafter siehe [[Guerau de Spes]].}}
[[Datei:Claudiusreal.jpg|miniatur|Spes auf der Rückseite eines [[Sesterz]] des [[Claudius]]]]

'''Spes''' ([[latein]]isch; ‚[[Hoffnung]]‘) ist eine geistliche [[Tugend]] und in der [[Römische Mythologie|römischen Mythologie]] die [[Personifikation]] der Hoffnung, besonders auf Kinder und gute Ernte. Ihre Entsprechung in der [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] war '''Elpis''' ({{grcS|Ἐλπίς|Elpís|de=Erwartung, Hoffnung}}).

== Darstellung ==
Spes wurde als ein schlankes, auf den Zehen leicht hinschwebendes Mädchen dargestellt. In der Rechten hielt sie eine Blume. Im Typus glich es den altertümlichen Bildern der voll gekleideten [[Venus (Mythologie)|Venus]]. An ihrer Seite befand sich eine [[Raben und Krähen|Krähe]] als Symbol der langen Dauer. 

[[Statue]]n der Spes befinden sich unter anderem 
* in der [[Villa Ludovisi]] in [[Rom]],
* als Figur von [[Bertel Thorvaldsen]] auf einer hohen Säule über der Grabstätte der Familie Humboldt in Berlin-Tegel, 
* als Stütze für Thorvaldsen in der 2. Aedicula der [[Glyptothek (München)|Glyptothek]]-Ostfassade in München, nach Thorvaldsens Skizze in Marmor ausgeführt von [[Arnold Lossow|Arnold H. Lossow]].

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Berlin-Tegel, Familiengrabstätte der Familie von Humboldt 003.jpg|''Spes'' von [[Bertel Thorvaldsen]], Humboldt-Grabstätte, Berlin-Tegel
The Goddess of Hope - Thorvaldsens Museum - DSC08694.JPG|''Spes''-Skulptur im [[Thorvaldsen-Museum]], Kopenhagen
Spes3.jpg|Thorvaldsen stützt sich auf seine ''Spes'', Ostfassade der Glyptothek, München
File:Saint Aloysius Catholic Church (Bowling Green, Ohio) - sanctuary mural, Spes.jpg|''Spes'', Wandmalerei in der Sankt-Aloysius-Kirche, [[Bowling Green (Ohio)|Bowling Green, Ohio]]
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== Kult ==
Seit dem 5. Jahrhundert v.&nbsp;Chr. war ihr Kult in [[Rom]] etabliert. 477 v.&nbsp;Chr. weihte der Konsul [[Gaius Horatius Pulvillus]] nach einem Sieg über die Etrusker der Spes einen Tempel auf dem Esquilin.<ref>[[Titus Livius]], ''Ab urbe condita''  2,51,2; [[Dionysios von Halikarnassos]], ''Römische Altertümer'' 9,24,4</ref>

[[Datei:Temple of Spes.jpg|miniatur|Reste des Tempels der Spes, Forum Holitorium in Rom]]
In der Mitte des 3. Jahrhunderts v.&nbsp;Chr. wurde ihr von dem Konsul Aulus Atilius Caiatinus ein Tempel auf dem Forum Holitorium (dem Gemüsemarkt) in Rom geweiht.<ref>Cicero, ''De legibus'' 2,28; Tacitus, ''Annalen'' 2,49</ref> Der Tempel wurde mehrfach zerstört und wieder aufgebaut, zuletzt neu geweiht von [[Germanicus]] im Jahr 17.<ref>Titus Livius, ''Ab urbe condita'' 25,7,6; [[Cassius Dio]] 50,10,3</ref> Reste des Tempels sind als Teil der Kirche [[San Nicola in Carcere]] erhalten.

Außerhalb von Rom ist 110 v.&nbsp;Chr. ein Tempel der Spes, [[Fides (Mythologie)|Fides]] und [[Fortuna]] in [[Capua]] bezeugt.<ref>{{CIL|10|3775}}</ref>

In der Variante der Spes Victrix wurde die Hoffnung auf die Siege des Kaisers über die äußeren Feinde Roms verehrt. Einige kleinasiatische Städte verehrten Spes Victrix nicht nur kultisch, sondern prägten die Spes Victrix als personifizierte Hoffnung gelegentlich auch auf die Rückseiten ihrer Bronzemünzen. Dies dokumentiert wie sehr sich die kleinasiatischen Städte an Rom und seine Kaiser in ihren Kulten angenähert hatten.<ref>M. Karola, J. Nollé: ''Götter Städte Feste - Kleinasiatische Münzen der Römischen Kaiserzeit.'' Staatliche Münzsammlung, München 1994, ISBN 9783922840060, S. 98.</ref>

== Literatur ==
* {{DNP|11|811|812|Spes|René Bloch}}
* {{LIMC|7|804|806|Spes|[[Friedrich Wilhelm Hamdorf]]}}
* {{Roscher|4|1295|1297|Spes|[[Georg Wissowa]]}}

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* ''[http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_8480.html Spes]'' in: ''Das große Kunstlexikon von P. W. Hartmann'', gedruckt 1996

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Römische Gottheit]]
[[Kategorie:Weibliche Gottheit]]