Splügentunnel
Der Splügentunnel (auch Splügen-Tunnel,[1] italienisch Tunnel dello Spluga) ist ein projektierter Eisenbahntunnel, der Valchiavenna auf der italienischen Seite mit der Region Viamala verbünde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1838 beschäftigten sich Schweizer mit dem Projekt einer Schweizerischen Ostalpenbahn und dem Bau der Splügenbahn mit dem Splügentunnel.[2] Diese Pläne wurden von Gallus Jakob Baumgartner vorangetrieben.[3] Bereits 1847 war eine Konzession für einen Splügentunnel angemeldet worden.[4] Da sich Deutschland und Savoyen-Piemont jedoch eindeutig für den zentraler liegenden Gotthardtunnel aussprachen wurde dieser statt dessen realisiert.[3]
In den 1930'er Jahren lagen für die Splügenbahn (Chur-Chiavenna) mehrere Tunnelentwürfe vor. Ein Entwurf mit einem Scheiteltunnel von 26.100 m Länge, sowie ein zweiter Entwurf mit einem Scheiteltunnel von 18.640 m Länge.[5] Knapp 150 Jahre nach den ersten Entwürfen war der Splügen-Tunnel auch wieder als Alternative zum Gotthard-Basistunnel in Gespräch,[6][7] als Teil der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale.[8][3]
Tunnel zwischen Chiavenna und Thusis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Alternative zum später realisierten Gotthard-Basistunnel war die Splügenbahn als Linie von Chur ausgehend mit einem Tunnel zwischen Thusis und Chiavena geplant.[9] Der Tunnel hätte je nach Variante eine Länge von 43,2 km[10] bis knapp 50 km gehabt.[11] Diese Variante weist als Flachbahn technische Vorteile auf. Verkehrswirtschaftlich und gesamtwirtschaftlich wies diese Planung aber für die Schweiz Nachteile auf.[12]
Literatur (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Eisenbahn über den Splügen, Zollikofer, 1870, OCLC 600968707
- Gotthard und Splügen in technischer und finanzieller Beziehung, Bürkli, 1870, OCLC 883125023
- Robert Moser: Project für eine normalspurige Alpenbahn von Chiavena nach Chur : Splügenbahn, Zürcher & Furrer, Zürich, 1890, OCLC 600985659 mit geologisches Gutachten von Albert Heim, OCLC [1]
- Eduard Locher-Freuler: Splügenbahn, Chur, 1906, OCLC 890470033
- Robert Bernhardt: Die Schweizerische Ostalpenbahn in historischer, technischer, kommerzieller und volkswirtschaftlicher Beleuchtung, 3 Teile, 1903, 1905 und 1910, Orell Füssli, OCLC 81041977
- C. Schmidt, A. Stella und Joh. Koenigsberger: Rapport sur les conditions Geologiques d ` un Tunnel du Splügen presente pa, 1911
- Splügenbahn = Ferrovia dello Spluga = Chemin de fer du Splügen, Luzern, 1980, OCLC 601035637
- Peter Mauriz Schürch: Die Splügenbahn : eine Geschichte von vergeblichen Auseinandersetzungen um eine ostschweizerische Alpentransitbahn, Bern, 2000, OCLC 603006034
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Traforo dello Spluga farlo 2115 metri sarebbe assurdo. Abgerufen am 7. Juli 2024 (italienisch).
- Ipotesi traforo sindaci daccordo dobbiamo aprire varco nord. Abgerufen am 7. Juli 2024 (italienisch).
- Traforo Spluga Mesolcina. Abgerufen am 7. Juli 2024 (italienisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Alt Nationalrat Paul Zbinden wird 80 freiburger-nachrichten.
- ↑ Projekte zur Überschreitung der Alpen östlich des Gotthards ethz.ch
- ↑ a b c WarumGotthardundnichtOstalpenbahn? pioniere.ch
- ↑ «Die Arbeiter wurden von Lokomotiven zerquetscht» Srf.ch
- ↑ Projekte zur Überschreitung der Alpen östlich des Gotthards, 1:1000000 (1925) ethz.ch
- ↑ Zur Entlastung der Verkehrswege durch die Alpen wollen die Schweizer einen neuen Bahntunnel bohren - aber wo? Der Spiegel
- ↑ Gotthard oder Splügen? alptransit-portal.ch
- ↑ Der ÖV in der Stadt und in der Ostschweiz dieostschweiz.ch
- ↑ Gotthard oder Splügen? www.alptransit-portal.ch
- ↑ Eisenbahntunnel durch die Alpen, Besprechung des Schlussberichtes der Kommission des Eidg. Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartement SIA-Heft, Nr. 3/1972: Tunnel, Seite 379 f
- ↑ NEUE EISENBAHNALPENTRANSVERSALE Gotthardbasis- und Spliigenlinie im Vergleich, Bern 1979, Seite 35
- ↑ Eisenbahntunnel durch die Alpen, Besprechung des Schlussberichtes der Kommission des Eidg. Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartement SIA-Heft, Nr. 3/1972: Tunnel, Seite 384