Stübchen (Einheit)
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Das Stübchen war ein deutsches Flüssigkeitsmaß, insbesondere für Wein, Branntwein und Bier. Die Größe war regions- und flüssigkeitsabhängig. In Süddeutschland nannte man es Stauf.[1]
Braunschweig
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maße für Bier
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1 Fass hatte 4 Tonnen oder 108 Stübchen
Maße für Wein und Branntwein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1 Anker hatte 10 Stübchen
Bremen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maße für Bier
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1 Stübchen = 377,154 Zentiliter = 190,13 Pariser Kubikzoll.
- 1 Tonne hatte 45 Stübchen oder 180 Quart. Das Quart mit 94,288 Zentiliter hatte 4 Mengel
- ½ Tonne hatte 23 Stübchen und eine ¼ Tonne hatte 12 Stübchen.
Maße für Wein und Branntwein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1 Stübchen = 322,144 Zentiliter = 162,4 Pariser Kubikzoll.
Hamburg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1 Stübchen = 361 Zentiliter = 182 Pariser Kubikzoll.
Erfurt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maße für Bier
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1 Eimer (7365 Zentiliter) hatte 18 Bierstübel
Maße für Wein und Branntwein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1 Eimer (7093 Zentiliter) hatte 21 Weinstübel
Beide Stübchen hatten die gleiche Einteilung in kleinere Einheiten: 1 Stübchen entsprach 2 Kannen, 4 Mas oder 8 Nösel.
Ein Nösel hatte eine unterschiedliche Zentilitermenge:
- 1 Biernösel = 51,146 Zentiliter = 25,784 Pariser Kubikzoll
- 1 Weinnösel = 42,223 Zentiliter = 21,286 Pariser Kubikzoll
Für Milch, Öl und sonstige Flüssigkeiten wurde das Maß des Biernösel genommen.
Hannover
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maße für Bier
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1 Fass Bier hatte 52 Stübchen oder 104 Kannen
Maße für Wein und Branntwein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1 Anker entsprach 10 Stübchen, oder 40 Quartier.
- Das Quartier mit 98,039 Zentiliter hatte hier 2 Nösel.
Hildesheim
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maße für Bier
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1 Stübchen = 377,1 Zentiliter = 190,1 Pariser Kubikzoll.
- 1 Tonne = 15.048 Zentiliter = 40 Stübchen und ein Stübchen hatte 4 Quartier.
- 100 Stübchen waren 2 ½ Tonnen, das entsprach 1 Fass.
Maße für Wein und Branntwein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1 Stübchen = 333,25 Zentiliter = 168 Pariser Kubikzoll.
- 1 Anker hatte 10 Stübchen
Rostock
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hier hatte ein Eimer 4 Viertel, das Viertel mit 2 Stübchen.
- 1 Stübchen = 2 Kannen
- Die Kanne wurde mit 2 Pot gerechnet, das heißt, es waren 181 Zentiliter.
Der Pot war ein mecklenburgisches Flüssigkeitsmaß mit späteren unterschiedlichen geringeren Mengen in den Regionen.
Maße für Bier
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1 Tonne Bier = 4 Viertel, das Viertel mit 16 Kannen
Spanien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Galicien war das Stübchen auch ein Maß für Wein. Es wurde Olla[2] genannt und es entsprachen:
- 1 Olla = 7Quart 3⁄10 preußisches
- 1 Olla = 4 Acumbres = 17 Quartillos = 340 große Oncia = 421 ¾ Pariser Kubikzoll = 8 ⅓ Litre
- 4 Ollas = 1 Canado
- 16 Ollas = 1 Moyo
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andreas Döring: Wirth! Nochmal zwo Viertel Stübchen! Braunschweiger Gaststätten & Braunschweiger Bier damals. Braunschweig 1997, ISBN 3-923696-84-1.
- Chelius Georg Kaspar, Georg Kaspar; Hauschild, Johann Friedrich; Schumacher, Heinrich Christian: Maß- und Gewichtsbuch, Frankfurt am Main 1830, S. 118 f., 122 f., 144, 178, 180, 188, 198, 325 (Buch digitalisiert bei Google Books verfügbar)
- Heinz Ziegler: Alte Gewichte und Maße im Lande Braunschweig. In: Braunschweigisches Jahrbuch 50, 1969, ISSN 0068-0745, S. 128–163.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jurende’s vaterländischer Pilger: Geschäfts- und Unterhaltungsbuch für alle Provinzen des österreichischen Kaiserstaates: allen Freunden der Kultur aus dem Lehr-, Wehr- und Nährstande, vorzüglich allen Natur- und Vaterlands-Freunden geweiht. Band 21, Winiker, Brünn 1834, S. 351.
- ↑ Johann Friedrich Krüger: Vollständiges Handbuch der Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde. Gottfried Basse, Quedlinburg und Leipzig 1830, Seite 213.