St. Alexander (Daseburg)

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Die Kirche im Ort
Innenansicht

Die katholische Pfarrkirche St. Alexander ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Daseburg, einem Stadtteil von Warburg im Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen.

Geschichte und Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im Jahr 880 wurde das Kirchspiel Daseburg unter dem Paderborner Bischof Luithard zur Pfarrei erhoben.[1] Eine erste Kirche in Daseburg wurde 1231 erwähnt, bestand aber wohl schon viel früher. Patron der Kirche ist der heilige Alexander von Rom, dessen Reliquien 851 nach Wildeshausen überführt wurden[2]. Dieses Patronat deutet auf eine Errichtung der Kirche in der Mitte des 9. Jahrhunderts hin, da sich der nahegelegene Desenberg im Besitz des Grafen Waltbert befand, der die Translation durchführen ließ. Er könnte der Kirche in Daseburg eine Reliquie zukommen lassen haben.[3]

Der baufällige[4] Vorgängerbau der heutigen Kirche wurde in den 1880er Jahren abgebrochen, die heutige Kirche 1887/88 nach Plänen von Wilhelm Sunder-Plassmann errichtet und 1892 konsekriert. Die Kirche ist eine neugotische Hallenkirche.[5]

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein früherer Hochaltar, der ursprünglich von Heinrich Papen für das Kloster Hardehausen angefertigt worden war, befindet sich heute in St. Martin Wilnsdorf (Siegerland). Der jetzige Hochaltar, der keine Mensa mehr hat und nur noch als Tabernakel dient, stand früher in der Nebenapsis. In dieser wiederum befindet sich heute die aus dem 17. Jahrhundert stammende Pietà.[6]

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die jetzige Orgel wurde im Jahr 1893 vom Orgelbauer Anton Döhre aus Steinheim erbaut. Das Instrument verfügt über 20 Register, verteilt auf Hauptwerk, Nebenwerk, Pedalwerk und besitzt 964 Pfeifen. Zusätzlich besitzt die Orgel zwei Tremulanten für die zwei Werke und Normalkoppeln (I/II; I/P; II/P). Sowohl die Register- als auch die Tontraktur funktionieren mechanisch. Im Jahre 1917 fand im Rahmen der Metallspende des deutschen Volkes eine Abgabe der Prospektpfeifen statt. Einen neuen Spieltisch bekam die Orgel im Jahr 1980 im Zuge der Restaurierung durch Mikis und Breimhorst, Paderborn. Eine weitere Restaurierung fand unter anderem im Jahr 2020 durch Orgelbauer Bernd Simon aus Muddenhagen statt.

I Hauptwerk C–f3
1. Bordun 16′
2. Prinzipal 8′
3. Hohlflöte 8′
4. Gamba 8′
5. Gedackt 4′
6. Oktave 4′
7. Waldflöte 4'
8. Quinte 2 2⁄3′
9. Oktave 2′
10. Mixtur 4f. 2'
Tremulant
II Positiv C–f3
11. Quintade 16'
12. Geigenprinzipal 8′
13. Salizional 8′
14. Lieblich Gedackt 8'
15. Gemshorn 4′
16. Flöte 4'
Tremulant
Pedal
17. Violon 16'
18. Subbaß 16'
19. Oktave 8′
10. Posaune 16'

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland. Denkmäler in Westfalen. Kreis Höxter. Band 1.1: Stadt Warburg. Petersberg 2015, S. 394–396.
  • Lorenz Gorzel: Daseburg. In: Franz Mürmann (Hrsg.): Die Stadt Warburg – Beiträge zur Geschichte einer Stadt, Bd. 2. Warburg 1986, S. 446–450.

Koordinaten: 51° 30′ 46,8″ N, 9° 13′ 23,7″ O

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karl Hengst, Rudolf Becker, Roman Mensing, Ulrich Wagener: Die Kirche von Paderborn - Heft 1: Sachsenmission und Bistumsgründung 770-1000, 1995.
  2. Vgl. Kampschulte, Heinrich: Die westfälischen Kirchen-Patrocinien, besonders auch in ihrer Beziehung zur Geschichte der Einführung und Befestigung des Christenthums in Westfalen, Paderborn 1867, 125.
  3. Vgl. Lorenz Gorzel: Daseburg. In: Franz Mürmann (Hrsg.): Die Stadt Warburg – Beiträge zur Geschichte einer Stadt, Bd. 2. Warburg 1986, 446–450, hier 447.
  4. Vgl. Pfarrkirche St. Alexander Daseburg: Zur Geschichte der Kirche
  5. Vgl. Denkmaltopographie, 394–396.
  6. Vgl. Denkmaltopographie, 396.