St. Johannes Apostel (Wietmarschen)

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St. Johannes Apostel in Wietmarschen

St. Johannes Apostel ist die römisch-katholische Kirche in Wietmarschen, Landkreis Grafschaft Bentheim.

Geschichte

Der Ritter Hugo von Büren gründete im Jahr 1152 das Kloster Sünte Marienrode. Es gehörte zunächst der Gräfin Gertrud von Bentheim. 1154 übernahm Bischof Friedericus von Münster das Kloster. Die zum Kloster gehörenden Flächen wurden nach der Kultivierung von Benediktinern bewirtschaftet. Nachdem 1259 die Mönche nach Utrecht übersiedelten, diente das Kloster lange Zeit Benediktinerinnen als Lebensgrundlage. Später entstand aus dem Kloster ein "Stift", in dem reiche adlige Damen lebten.

Die erste steinerne Kirche im romanischen Stil stammt aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Sie wurde um 1500 im gotischen Stil erweitert und 1630 verlängert. Etwa 15 Meter von der Kirche entfernt befand sich ein auf Findlingen und Ortsteinen stehender Glockenturm. 1927 wurde die Kirche erheblich vergrößert.

Gebäude und Ausstattung

Innenansicht der Kirche

Die heutige Wallfahrtskirche St. Johannes Apostel ist eine 44 Meter lange und 19 Meter breite neuromanische Basilika mit barockem Hochaltar. Der Anbau von 1927/1928 ist ein Backsteinbau mit einem massiven Westturm.

Der Hochaltar wird dem aus Münster stammenden Georg Dollart zugeschrieben, das Altargemälde dem Haselünner Maler Michael Wilhelm Meyer um 1685. Dargestellt ist die Kreuzigung Jesu mit Maria und Johannes neben dem Kreuz.

Orgel

Die Kirche ist mit einer Orgel der Firma Breil aus dem Jahre 1989 ausgestattet.

I. Manual C–g3
Bordun 16′
Prinzipal 8′
Rohrflöte 8′
Oktave 4′
Gedacktflöte 4′
Oktave 2′
Mixtur IV 2′
Trompete 8′
II. Manual (Schwellbar) C–g3
Gedackt 8′
Koppelflöte 4′
Quintflöte 22/3
Prinzipalflöte 2′
Terz 13/5
Quinte 11/3
Scharff III 1′
Oboe 8′
Tremolo
Pedal C–f1
Subbaß 16′
Oktavbaß 8′
Gedacktbaß 8′
Oktave 4′
Posaune 16′

Die „wunderbare Muttergottes“ - Ziel von Wallfahrten

Die „wunderbare Muttergottes“, eine um 1220 entstandenen Marienstatue, ist bis heute Ziel von Wallfahrten. Die Anfänge liegen im Dunkeln. Geschichtlich belegt ist die Verehrung des Gnadenbildes seit dem 17. Jahrhundert. Die Muttergottes von Wietmarschen war und ist Ziel von Pilgern aus dem Emsland, der Grafschaft Bentheim und dem benachbarten Holland.

Die gekrönte Maria sitzt auf einem Polsterstuhl. In der rechten Hand hält sie ein Szepter, auf dem linken Arm trägt sie das Jesuskind mit der Weltkugel in der Hand. 2014 erhielt die Muttergottes einen neuen Platz in einer Kapelle im hinteren Teil des Hauptschiffes der Wallfahrtskirche.[1]

Literatur

  • Clemens Honnigfort: Wietmarschen, Kloster, Stift und Dorf, Heimatverein Wietmarschen (Hg), Bad Bentheim 1994
Commons: Stiftskirche Wietmarschen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eröffnungsfeier der neuen Marienkapelle am 01. Juli 2014, abgerufen am 14. Juli 2014.

Koordinaten: 52° 31′ 2,7″ N, 7° 8′ 3,9″ O