Stadttheater (Gliwice)

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Die Ruine des Stadttheaters
Innenansicht
Ansicht von Westen

Das Stadttheater Gleiwitz war eine erst private und später städtische Bühne im oberschlesischen Gleiwitz. Eröffnet wurde es 1899 als Teil des Etablissements „Victoria“, später wurde es als Stadttheater eines der größten Theater in Oberschlesien. Seit 1945 als Ruine, blieb das Gebäude über Jahrzehnte ungenutzt. Seit den 1990er Jahren finden in der Ruine vereinzelte Veranstaltungen statt, und es gibt Bestrebungen für einen Wiederaufbau. Die Ruine befindet sich an der Aleja Przyjaźni 18 in der Innenstadt von Gliwice.

Geschichte

Das Theater Victoria wurde 1899 als Teil des Etablissements Victoria, eines großen privaten Kultur- und Unterhaltungszentrums mit Hotel, Restaurants und Läden, eröffnet. Den Bau realisierte die Firma Zimmermann und Wacha. Das Grundstück gehörte Julius Leppich, der auch Teilhaber am Victoria war. Dadurch, dass das Theater zu einem Gebäudekomplex gehörte, hat es auch keine repräsentative Architektur erhalten und befindet sich eher in einem Hinterhof, abgewendet von der Hauptstraße Ulica Zwycięstwa (der früheren Wilhelmstraße). 1914 übernahm die Stadt Gleiwitz das Theater und beteiligte sich finanziell an der Bühne. Den Bühnenvorhang ließ man durch Schönwälderinnen nähen, die für ihre „Schönwälder Stickereien“ bekannt waren.

1924 wurde das Theater umgestaltet. 1924 schlossen sich die Theater in Gleiwitz, Hindenburg O.S. und Beuthen zum „Oberschlesischen Theater“ (zwischen 1924 und 1927 „Theater Dreier Städte“) zusammen. Zudem wurde im Gebäude auch das „Oberschlesische Schauspieltheater“ veranstaltet.

Beim Einmarsch der Roten Armee am 24. Januar 1945 wurde das Innere des Theaters in Brand gesteckt, und das abgebrannte Theater wurde anschließend nicht wieder aufgebaut. Zwischenzeitlich wurde es als Lagerhalle genutzt. Auf Initiative von Ewa Strzelczyk (1961–1998), der Leiterin des Städtischen Kulturzentrums, wurde 1994 die „Stiftung für den Wiederaufbau des Stadttheaters“ gegründet. 1996 wurde das Theater wieder für Veranstaltungen eröffnet, der ruinöse Zustand wurde beibehalten. Seitdem wird es für Konzerte, Tanz, Theater, Musicals und Filmvorführungen genutzt. Eine bekannte Veranstaltungsreihe ist beispielsweise das „Jazz w Ruinach“.[1][2]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Dorota Łukaszewicz: Historia budynku teatru miejskiego w Gliwicach. 2003
Commons: Stadttheaterruine Gliwice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schlesische Tourismusinformation
  2. Grenzenlos: Zwischen den Zeiten
  3. Deutsches Theater-Lexikon
  4. Johannes Schüler
  5. Gunna Wendt: Erika und Therese: Erika Mann und Therese Giehse – Eine Liebe zwischen Kunst und Krieg, 2018

Koordinaten: 50° 17′ 48,2″ N, 18° 40′ 20″ O