Stausee von Guerlédan

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Stausee von Guerlédan
Stausee von Guerlédan
Stausee von Guerlédan
Stausee von Guerlédan
Lage Département Côtes-d’Armor, Bretagne, Frankreich
Zuflüsse Blavet
Abfluss Blavet
Größere Orte in der Nähe Saint-Aignan, Mûr-de-Bretagne
Stausee von Guerlédan (Département Côtes-d’Armor)
Stausee von Guerlédan (Département Côtes-d’Armor)
Koordinaten 48° 12′ 15″ N, 3° 3′ 0″ WKoordinaten: 48° 12′ 15″ N, 3° 3′ 0″ W
Daten zum Bauwerk
Bauzeit 1923–1930
Höhe des Absperrbauwerks 45 m
Daten zum Stausee
Wasseroberfläche 304 hadep1
Speicherraum 53 Mio. m³

Der Stausee liegt in der Bretagne nahe der Gemeinde Guerlédan. Er staut den Fluss Blavet. Die Staumauer ist 45 m hoch und 208 m lang. Der Stausee ist 304 Hektar groß und fasst 53 Millionen m³ Wasser. Die 4 Generatoren produzieren 20 GWh pro Jahr.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stausee wurde in den Jahren 1923 bis 1930 zur Energieerzeugung gebaut. Der Unterpräfekt Joseph Ratier trieb das Vorhaben voran, der Ingenieur Auguste Leson konstruierte ihn. Dies war eine mutige Entscheidung, Elektrizität war relativ teuer und die Bretagne als armes Land verbrauchte nicht viel. Der Stausee unterbrach den Canal de Nantes à Brest, der seitdem nicht mehr durchgehend befahrbar ist, er hatte allerdings auch zu diesem Zeitpunkt keine wirtschaftliche Bedeutung mehr. Durch den Stausee wurden 17 Schleusen geflutet. Da in Frankreich die Elektrizitätserzeugung auf Kernkraft beruht (71 % im Jahr 2021), sind Anlagen zur Spitzenversorgung besonders wertvoll, der Stausee dient diesem Zweck, wie z. B. die Flüsse Ardèche und Durance in Südfrankreich. Schilder warnen vor plötzlichem Anstieg des Abflusses.

Heute ist der Stausee Zentrum von touristischen Aktivitäten. An mehreren Orten kann man Baden, Wassersport betreiben oder Wandern und Radtouren um den See machen. Von den Höhen hat man einen schönen Blick auf den See und die Wälder, die ihn umgeben. In der Saison fahren Ausflugsschiffe. Früher war der Tourismus in der Bretagne nur auf die Küsten konzentriert, mit dem Stausee wird auch das Hinterland interessanter.[2]

2015 wurde der See für Wartungsarbeiten abgelassen. Es kamen die Ruinen der früheren Schleusen des Canal de Nantes à Brest mit Resten der Schleussenwärterhäuser ans Tageslicht.[3]

Wasserablass 2015

In Saint-Aignan (Morbihan) stellt ein Museum die Geschichte des Stausees dar.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Barrage de Guerlédan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 20th century: The Hydroelectric Complex of Guerlédan. Abgerufen am 18. Dezember 2021 (Memento des Originals vom 25. Januar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.saint-aignan56.fr
  2. Den Lac de Guerlédan entdecken. Abgerufen am 18. Dezember 2021
  3. La Vallée Engloutie (Das überschwemmte Tal). Abgerufen am 18. Dezember 2021
  4. Musée de l'Électricité (Museum der Elektrizität). Abgerufen am 18. Dezember 2021