Steelband

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Steelband beim trinidadischen Karneval 2013

Eine Steelband oder auch Steel Orchestra ist eine Gruppe von Musikern, die hauptsächlich auf Steelpans (auch: Steeldrums) spielt.

1884 wurden in der damals britischen Kolonie Trinidad die drum bands verboten, Percussiongruppen afrikanischstämmiger Trinidadier, die Trommeln einsetzten; die Regierung befürchtete, dass die Trommeln ein geheimes Kommunikationsmedium krimineller Gangs darstellten.[1] In der Folge bildeten sich die sogenannten tamboo bamboo bands, Percussiongruppen, die Rhythmen auf unterschiedlich lang zugeschnittenen Bambusstäben spielten und vorrangig zur Karnevalszeit auftraten. Die erste Tamboo-Bamboo-Band, die Ölfässer als Rhythmusinstrumente einsetzte, war die Alexander’s Ragtime Band, die am Karnevalsmontag 1937 in Port of Spain mit den neuen Instrumenten auftrat.[2]

Nach dem Zweiten Weltkrieg beschleunigte sich die Entwicklung der Steelpan und der Steelbands. 1951 wurde ein Orchester aus führenden Persönlichkeiten verschiedener Steelbands zusammengestellt, um die Kolonie Trinidad auf dem Festival of Britain zu vertreten, das Trinidad All Steel Percussion Orchestra (TASPO). Die Gruppe spielte als erste Steelband ausschließlich auf Instrumenten aus Ölfässern[3].

Einige Mitglieder des TASPO blieben daraufhin in Großbritannien (Sterling Betancourt), während sich andere in den USA niederließen (Elliot Mannette). Steelbands entstanden nach und nach vor allem in Ballungsgebieten mit einem großen Bevölkerungsanteil an westindischen Einwanderern wie London, New York, Montreal. In den 1980er und 1990er Jahren entstanden schließlich zahlreiche Musikformationen auf dem europäischen Festland, dem gesamten nordamerikanischen Kontinent und Japan.

Auf Trinidad entstand 1949 „The Steelband Association of Trinidad and Tobago“, die ab 1963 als Bestandteil des Karnevals den Steelbandwettbewerb Panorama durchführte.[4] 1972 wurde die Organisation in „Pan Trinbago“ umbenannt. Beim alljährlichen Panorama können sich Steelbands nach deren Größe in Kategorien (bis 100 Personen) unterteilt in musikalischem Wettkampf messen. Ein gängiger Calypso muss zu einem zehnminütigen Arrangement mit Rhythmuswechseln und Variationen ausgebaut werden. Ein Richterkomitee entscheidet mittels Punktevergabe über die Gewinner des Wettbewerbs.

Alle zwei Jahre wird ein Steelbandfestival durchgeführt, auf dem die Bands neben einem Calypso auch ein klassisches Stück spielen müssen. Dieses Festival wird ebenfalls durch Punkterichter gewertet und entschieden. Größere Steelbandwettbewerbe außerhalb Trinidads sind das Panorama in New York und in London.

  • Felix I. R. Blake: The Trinidad and Tobago Steel Pan. History and Evolution. o. O. 1995. ISBN 0-9525528-0-9.
  • Gideon Maxime, Merle Albino-DeCoteau, Marcia Faustin: History of Steelband Panorama 1963-1990 of Trinidad and Tobago. o. O., o. J.
  • Gideon Maxime: Steelband Music Festivals 1952–1989. Port of Spain 1990.
  • Myrna Nurse: Unheard Voices. The Rise of Steelband and Calypso in the Caribbean and North America. iUniverse. New York 2007. ISBN 978-0-595-40153-6.
  • Guillermo Antonio Prospect: Treatise on the steel-band of Trinidad and Tobago. Port of Spain 1970.
  • Stephen Stuempfle: The Steelband Movement. The Forging of a National Art in Trinidad and Tobago. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 1995.
  • Janine Tiffe: The Arrival of Steel Pan in the United States. In: Percussive Notes, the journal of the Percussive Arts Society, Jg. 45, Heft 3 (Juni 2007), S. 10–16.

Einzelnachweise

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  1. John Mendes: Côté ci Côté là. Legacy Edition Auflage. Caribbean Print Technologies, Port of Spain 2014, ISBN 978-976-8194-06-0, S. 143.
  2. Michael Anthony: Historical Dictionary of Trinidad and Tobago, S. 544. Scarecrow Press 1997.
  3. Pinecone.org: Sensory Expressions featuring Steel Drums
  4. PanOnTheNet.com: The History of SteelPan Timeline