Strontiumcarbonat

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Strukturformel
Strontiumion  Carbonation
Allgemeines
Name Strontiumcarbonat
Andere Namen
  • Kohlensaures Strontium
  • Strontianit
  • Strontium carbonicum
Summenformel SrCO3
Kurzbeschreibung

weißer, geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1633-05-2
Wikidata Q413629
Eigenschaften
Molare Masse 147,63 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,74 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

1497 °C (6 MPa)[1]

Siedepunkt

Zersetzung ab 1200 °C[1]

Löslichkeit

sehr schlecht in Wasser (0,01 g·l−1)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−1220,1 kJ/mol[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Strontiumcarbonat, auch veraltet Kohlensaures Strontium, ist das Carbonat des Strontiums. Es besitzt die Summenformel SrCO3.

Vorkommen

Strontiumcarbonat findet sich in der Natur als Mineral Strontianit.

Darstellung

Die Darstellung von Strontiumcarbonat erfolgt durch Verschmelzen des Minerals Cölestin (SrSO4) mit Soda (Natriumcarbonat):

Eigenschaften

Strontiumcarbonat

Strontiumcarbonat ist ein feines, weißes Pulver, das ähnliche Eigenschaften wie Calciumcarbonat besitzt. Das Salz dient als Ausgangsmaterial für die Gewinnung der meisten Strontiumverbindungen.

Strontiumcarbonat löst sich nicht in reinem, jedoch in Kohlendioxid/Kohlensäure-haltigem Wasser. Dabei bildet sich Strontiumhydrogencarbonat:

In Mineralsäuren entstehen aus Strontiumcarbonat lösliche Strontiumsalze. Man beobachtet die Entstehung von Kohlensäure, die weiter zu Wasser und Kohlendioxid zerfällt.

Bei 1268 °C unter normalem Luftdruck spaltet sich die chemische Verbindung in Strontiumoxid und Kohlendioxid:

Erhöht man den Luftdruck auf ca. 70 bar, so schmilzt Strontiumcarbonat bei 1497 °C.

Verwendung

Strontiumcarbonat wird in Ferritmagneten eingesetzt und dient in Farbfernsehröhren als Absorber für Röntgenstrahlung.[3] Elektrolyse-Zink lässt sich mit Strontiumcarbonat reinigen. Zudem findet es in Glasuren und wegen der roten Flammenfärbung in der Pyrotechnik Verwendung.

In der Medizin wurde es früher gelegentlich zur Behandlung von Schizophrenien eingesetzt. Wegen der Verfügbarkeit verträglicherer Mittel wird es jedoch nicht mehr angewandt. Heute ist der Stoff nur noch in der Homöopathie unter dem Namen Strontium carbonicum im Einsatz, zum Beispiel bei Arthrose und Zerebralsklerose.

In der organischen Synthese kann Strontiumcarbonat zusammen mit Wasserstoff und Palladium zur selektiven Reduktion von Doppelbindungen eingesetzt werden.[4]

Quellen

  1. a b c d e f g Eintrag zu Strontiumcarbonat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-20.
  3. M. Binnewies et alii: Allgemeine und Anorganische Chemie. 2. Auflage. Spektrum, 2010, ISBN 3-8274-2533-6, S. 383.
  4. Michael B Smith: Organic Synthesis. Academic Press, 2011, S.  431, (online Buchvorschau bei GoogleBooks).