Ständchen (Bruckner)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ständchen, WAB 84.2, ist ein weltliches Chorwerk, das Anton Bruckner um 1846 komponierte.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bruckner komponierte dieses Ständchen, das er zu Beginn seines Aufenthalts im Stift St. Florian Frau Schlager, der Gemahlin des Bürgermeisters von St. Florian, widmete.[1] Für die Komposition verwendete Bruckner einen Text, den er bereits für das unvollendete Lied Wie des Bächleins Silberquelle, WAB 84.1, verwendet hatte.[2][3]

Es ist nicht bekannt, wann das Stück aufgeführt wurde. Das Werk, dessen Originalmanuskript im Archiv der Liedertafel Frohsinn,[2][3] aufbewahrt wird, wurde erstmals in Band II/2, S. 61–64 der Göllerich/Auer-Biographie veröffentlicht. Es wurde danach 1954 zusammen mit Sternschnuppen, WAB 85, in der Chorblattreihe von Robitschek, Wien publiziert.[2] Es erscheint in Band XXIII/2, Nr. 3 der Gesamtausgabe.[4]

Text[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ständchen verwendet einen Text eines unbekannten Autors (evtl. Ernst Marinelli).

Wie des Bächleins Silberquelle
Ruhig durch die Fluren bricht
Und des Mondes goldne Helle
Freundlich uns zum Herzen spricht:

Wandle froh durchs Leben weiter,
Frei von Kummer und von Leid,
Jeder Tag beginne heiter
Und entflieh’ mit Seligkeit.

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 29 Takte lange Stück in 6/8 in G-Dur ist für Männervokalquartett und Tenorsolist besetzt. In den ersten 18 Takten wird der Text vom Tenorsolisten mit Begleitung von Brummstimmen gesungen. Ab Takt 19 wird der zweite Teil (Wandle froh durchs Leben weiter) noch einmal vom Männerquartett gesungen.[2]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt eine einzige Aufnahme von Bruckners Ständchen:

  • Thomas Kerbl, Quartett der Männerchorvereinigung Bruckner 12, Michael Nowak (Tenor), Weltliche Männerchöre – CD: LIVA 054, 2012

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • August Göllerich: Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffens-Bild, ca. 1922 – posthum herausgegeben von Max Auer bei G. Bosse, Regensburg 1932.
  • Anton Bruckner – Sämtliche Werke, Band XXIII/2: Weltliche Chorwerke (1843–1893), Musikwissenschaftlicher Verlag der Internationalen Bruckner-Gesellschaft, Angela Pachovsky und Anton Reinthaler (Hrsg.), Wien 1989.
  • Uwe Harten: Anton Bruckner. Ein Handbuch. Residenz Verlag, Salzburg 1996, ISBN 3-7017-1030-9.
  • Cornelis van Zwol: Anton Bruckner 1824–1896 – Leven en werken, ed. Thoth, Bussum 2012, ISBN 978-90-6868-590-9.
  • Crawford Howie: Anton Bruckner – A documentary biography, online überarbeitete Auflage.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. C. Howie, Kapitel II, S. 22
  2. a b c d C. van Zwol, S. 720
  3. a b U. Harten, S. 399–400
  4. Gesamtausgabe – Weltliche Chöre