Primera División (Spanien, Frauen)
Primera Iberdrola | |
![]() | |
Voller Name | Primera División de la Liga de Fútbol Femenino |
Verband | Real Federación Española de Fútbol |
Erstaustragung | 1988 |
Mannschaften | 18 |
Meister | FC Barcelona |
Rekordmeister | Athletic Bilbao und FC Barcelona (je 5 Titel) |
Website | www.rfef.es |
Qualifikation für | UEFA Women’s Champions League |
↓ Segunda División (II)
|
Die Primera División de la Liga de Fútbol Femenino, auch bekannt als Primera Iberdrola, ist die höchste Spielklasse im spanischen Frauenfußball. Sie wird seit 1988 durchgehend ausgetragen, wechselte jedoch mehrmals sowohl den Namen als auch den Austragungsmodus. Die Liga untersteht dem spanischen Fußballverband.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die erste spanische Meisterschaft im Frauenfußball wurde in der Saison 1988/89 unter der Bezeichnung Liga Nacionál de Fútbol Femenino im Ligamodus mit Hin- und Rückrunde ausgetragen. Die Anzahl der Teilnehmer schwankte in jeder Zeit zwischen 8 und 12 Mannschaften.
Im Jahr 1996 beschloss der Verband einen Namenswechsel in División de Honor Femenina und eine tiefgreifende Änderung des Wettbewerbsmodus. Die Anzahl der Teilnehmer wurde auf 42 aufgestockt und die Mannschaften in vier nach geographischer Nähe zusammengestellte Gruppen eingeteilt. Im Grunddurchgang trafen die Teams jeder Gruppe im Ligamodus mit Hin- und Rückspiel aufeinander. Die Sieger jeder Staffel bestritten ein Play-off mit Halbfinale und Finale um den spanischen Meister zu ermitteln. Die División de Honor, an der zeitweise bis zu 54 Mannschaften teilnahmen, konnte zwar die Basis des spanischen Frauenfußballs stärken, jedoch litt die Meisterschaft auch unter den teilweise sehr großen Qualitätsunterschieden der teilnehmenden Teams.
Im Jahr 2001 entschloss sich der spanische Verband dazu, wieder zum Ligamodus zurückzukehren. Der neue Bewerb trug den Namen Superliga Femenina und startete mit 11 Mannschaften. In den folgenden Jahren wurde die Liga auf bis zu 16 Mannschaften aufgestockt.
Vor Saisonbeginn 2009/10 kam es erneut zu einer weitreichenden, und auch kontroversiellen, Umstrukturierung. Mit dem Ziel den Frauenfußball zu professionalisieren und bei eine breiten Publikum beliebter zu machen, beschloss der Verband eine Ausweitung der Meisterschaft auf 24 Teams, wobei die acht neuen eingeladenen Mannschaften Frauensektionen von bestehenden Profi-Männervereinen sein sollten. Das Angebot wurde jedoch nur von zwei damaligen Erstligisten angenommen, dem FC Sevilla und Real Valladolid. Weiters meldeten vier Zweitligisten, ein Klub aus der Segunda División B und einer aus der Tercera División eine Frauensektion in der Superliga Femenina an. Noch vor Beginn der Meisterschaft zogen zwei dieser eingeladenen Klubs ihre Teilnahme zurück, Real Murcia und CP Cacereño, und auch in der Folge schlossen die meisten der eingeladenen Vereine ihre Frauensektionen oder diese stiegen in unterklassige Divisionen ab. Lediglich der FC Sevilla konnte sich nachhaltig etablieren. Auch war der Modus des neu geschaffenen Wettbewerbs sehr kompliziert. Die Mannschaften wurden in drei Gruppen eingeteilt die ein Rundenturnier mit Hin- und Rückspiel austrugen. Nach Beendigung dieses Grunddurchganges wurden die Mannschaften, gemäß ihrer Resulte, erneut in drei Gruppen eingeteilt. In der Gruppe A, in der die acht besten Mannschaften des Grunddurchganges teilnahmen, wurde die Meisterschaft ausgespielt. Die Gruppen B und C ermittelten die Absteiger. Die zwei besten Mannschaften der Gruppe A trafen in einem Play-off mit Hin- und Rückspiel aufeinander um den Meister der Saison zu ermitteln.
Nach nur zwei Spielzeiten kehrte die Liga schließlich wieder zum alten Modus zurück, einem Rundenturnier aus Hin- und Rückspiel mit 16 teilnehmenden Teams. Der Name der Meisterschaft wurde erneut geändert, fortan hieß der bewerb Primera División Femenina. Im Unterschied zu allen vorherigen Bewerben war jedoch ab 2011 nicht mehr der spanische Verband für die Organisation und Vermarktung der ersten Liga zuständig, sondern, ebenso wie bei den Herren der unabhängige Ligaverband LFP. Mit der Amtsübernahme von Luis Rubiales als Präsident begann ein Streit zwischen dem Fußballverband (RFEF) und der LFP um die Organisation der Meisterschaft. Der Verband drohte einen eigenen Konkurrenzbewerb zu gründen, der als einziger Zugang zum von der UEFA organisierten Women’s Champions League gewähren würde. Zunächst unterstützten nur zwei Vereine, der FC Barcelona und Athletic Bilbao die Pläne der Verbandes und küngigten an der neuen Liga beizutreten, später schloss sich auch der Neuaufsteiger CD Tacón an. Bis Mitte Juli 2019 hatten sich schließlich alle 16 Erstligisten in die neue Meisterschaft eingeschrieben und so kehrte diese wieder unter die Schirmherrschaft der RFEF.
Im November 2019 drohte ein unbefristeter Streik, nachdem sich Spielerinnen und Vereine trotz eines neutralen Schlichters nicht einigen konnten. Nachdem der spanische Verband 1,2 Millionen Euro geboten hatte, ist damit für jede Spielerin ein Mindestgehalt von 16.000 Euro pro Jahr garantiert, sollte ein Fernsehvertrag abgeschlossen werden 18.000 Euro. Diese Regelung gilt für 18 Spielerinnen jedes Vereins.[1] Die Spielzeit 2019/20 wurde am 25. Mai 2020, nach nur 21 von 30 Spieltagen, aufgrund der COVID-19-Pandemie für beendet erklärt. Dem FC Barcelona, der zu diesem Zeitpunkt mit neun Punkten Vorsprung in Führung lag, wurde der Meistertitel zugesprochen. Zudem entschied der spanische Verband, dass es in dieser Saison keine Absteiger gibt, wodurch die Liga, nach dem Aufstieg von zwei Mannschaften aus der zweiten Spielklasse, 2020/21 auf 18 Teams aufgestockt wurde.[2]
Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Primera División umfasst seit 2020 18 Mannschaften. Im Verlauf einer Saison spielt jedes Team (in Hin- und Rückrunde) zweimal gegen jedes andere. Somit kommt jede Mannschaft auf 34 Spiele. Der Meister, der Zweit- und der Drittplatzierte qualifizieren sich für unterschiedliche Phasen der UEFA Women’s Champions League. Die 18 Teilnehmer der Primera División spielen parallel zur Meisterschaft die Copa de la Reina (dt. „Pokal der Königin“) aus. Die zwei letztplatzierten Mannschaften steigen in die Segunda División ab.
Teilnehmer 2020/21[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Spielorte der spanischen Primera División 2020/21 |
- Espanyol Barcelona
- FC Barcelona
- Athletic Bilbao
- Deportivo de La Coruña
- SD Eibar
- Sporting Huelva
- UD Levante
- EDF Logroño
- Madrid CFF
- Atlético Madrid
- Real Madrid
- Real Sociedad San Sebastián
- Santa Teresa CD
- Betis Sevilla
- FC Sevilla
- UD Granadilla Tenerife
- FC Valencia
- Rayo Vallecano
Chronologie der Meister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
|
|
Torschützenköniginnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Saison | Spielerin | Verein | Tore |
---|---|---|---|
1988/89 | ? | ||
1989/90 | ? | ||
1990/91 | ? | ||
1991/92 | ? | ||
1992/93 | ? | ||
1993/94 | ? | ||
1994/95 | ? | ||
1995/96 | ? | ||
1996/97 | ? | ||
1997/98 | ? | ||
1998/99 | ? | ||
1999/2000 | ? | ||
2000/01 | ? | ||
2001/02 | ? | ||
2002/03 | ? | ||
2003/04 | ? | ||
2004/05 | ? | ||
2005/06 | ![]() |
FC Sevilla | 29 |
2006/07 | ? | ||
2007/08 | ![]() |
Rayo Vallecano | 24 |
2008/09 | ![]() |
Atletic Bilbao | 32 |
2009/10 | ![]() |
Espanyol Barcelona | 26 |
2010/11 | ![]() |
Espanyol Barcelona | 39 |
2011/12 | ![]() |
FC Barcelona | 38 |
2012/13 | ![]() |
Rayo Vallecano | 21 |
2013/14 | ![]() |
FC Barcelona | 27 |
2014/15 | ![]() |
FC Barcelona | 22 |
![]() |
UD Levante | ||
2015/16 | ![]() |
FC Barcelona | 24 |
2016/17 | ![]() |
FC Barcelona | 35 |
2017/18 | ![]() |
UD Levante | 24 |
2018/19 | ![]() |
Atlético Madrid | 24 |
2019/20 | ![]() |
FC Barcelona | 23 |
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Homepage der Liga (spanisch)
- Webseite der Liga de Fútbol Profesional (spanisch)
- Inoffizielle Homepage (spanisch)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Spaniens Fußballerinnen erstreiten Mindestgehalt. In: sport.de. 6. November 2019, abgerufen am 14. November 2019.
- ↑ La RFEF ratifica el título de la Liga Iberdrola del Barça. In: La Vanguardia. 25. Mai 2020, abgerufen am 7. Juni 2020 (spanisch).