Tarantula Cubensis

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Bei Tarantula Cubensis handelt es sich um ein homöopathisches Arzneimittel, das aus der „kubanischen Tarantel“ (Vogelspinne Citharacanthus spinicrus, Syn. Eurypelma spinicrus) hergestellt wird. Es wird in der alternativen Tiermedizin zur Behandlung verschiedenster entzündlich-nekrotisierender Prozesse bei einer Vielzahl von Tierarten angewendet. Dazu wird die gesamte Spinne in nach den Regeln des Homöopathischen Arzneibuchs (HAB-Monographie für tierische Ausgangsstoffe) mazeriert und in Alkohol oder Wasser bis zu einer Potenz von D6 verschüttelt.

Tarantula in der Veterinärmedizin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wirkung von Tarantula wurde bereits sehr früh untersucht. Schon in den 1950er Jahren wurde Tarantula in der Humanmedizin angewandt. Vielversprechende Ergebnisse zeigten sich in der Behandlung von Beulen, Pusteln, Abszessen, Ekchymosen, nässenden Ekzemen, Exanthemen und Juckreiz. Auch bei schlecht heilenden Wunden, beginnender Nekrose und septischen Prozessen wurden mit der unterstützenden Therapie sehr gute Heilungserfolge erzielt. In der Folge begann sich auch die veterinärmedizinische Forschung mit der Wirkung dieses Mittels auseinanderzusetzen.[1][2]

Theranekron[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theranekron ist der Markenname eines Präparats aus Tarantula cubensis in der Potenz D6, das in der Veterinärmedizin eingesetzt wird. Es ist das einzige alkoholbasierte Tarantula-Präparat und wird vom österreichischen Unternehmen Richter Pharma hergestellt und in zahlreiche Länder exportiert. Im Jahr 2012 erfolgte eine Neuzulassung als homöopathische Arzneispezialität in Österreich und mehreren Ländern Mittel- und Osteuropas, sowie im Nahen Osten[3]. In Deutschland hat Theranekron seit dem 30. Juni 2003 keine Zulassung mehr.[4]

Die Anwendungsgebiete von Theranekron leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Septische Zustände, Hauteiterungen, Entzündliche Klauenerkrankungen (Panaritien), Phlegmonen, Geschwüre, Karbunkel, Furunkel und eitrig nekrotisierende Prozesse sowie zur Demarkation von pathologisch verändertem Gewebe bei allen Zieltierarten.[5]

Eine Studie fand einen positiven Einfluss auf die Wundheilung durch schnellere Re-Epithelialisierung.[6]

In einer Studie konnte gezeigt werden, dass Theranekron das Wachstum von Mammatumoren bei der Hündin negativ beeinflusst.[7] Während der Anwendung kam es zu einer Verkleinerung und besseren Abgrenzbarkeit der Tumore. Der Einfluss auf das Tumorwachstum wird bei Theranekron durch das enthaltene Ethanol verstärkt, was es grundlegend von wasserbasierten Präparaten unterscheidet.

Die Applikation von Theranekron erfolgt subkutan an den üblichen Injektionsstellen, Wiederholungen können in wöchentlichem Abstand erfolgen.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Koch und Stein: Konservative und chirurgische Behandlung von Panaritien des Rindes mit Verwendung von Theranekron®. In: Prakt. Tierarzt (1980); 61; 2; S. 116–119.
  2. Koch und Stein: Konservative Behandlung von Neoplasmen der Milchdrüse des Hundes mit Theranekron®. In: Prakt. Tierarzt (1980); 5; 80; S. 424–430.
  3. a b Arzneispezialitaetenregister
  4. vetidata
  5. Theranekron D6 - Injektionslösung für Tiere; Fachinformation, Austria-Codex
  6. Sardari et al: Evaluation of wound contraction and epithelialization after subcutaneous administration of Theranekron® in cows; In: Comp Clin Pathol (2006)
  7. Gültiken and Vural: The effect of Tarantula cubensis extract applied in pre and postoperative period of canine mammary tumours. JIVS (2007); 2; S. 13–23