Tatami

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Tatami im „Japanischen Zimmer“ – Washitsu – 和室
Traditionell mit Shoji und Tatami –
Moderner Washitsu mit Schiebewand

Tatami (jap. , Kyūjitai , oder ) ist eine dämmende und dämpfende Matte aus Reisstroh, die in Japan als Fußboden in Washitsu – traditionell gestalteten Zimmern – verwendet wird. In der Nacht wird der Futon auf den Tatami ausgebreitet, um als Schlafstätte zu dienen.

Aufgrund ihrer empfindlichen Oberflächenbeschaffenheit werden Tatami nur mit Socken oder barfuß betreten.

Beschaffenheit und Maße

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Tatami bestehen aus einem fest gebundenen Reisstrohkern, auf dem eine Binsenmatte aus Flatter-Binse (Juncus effusus, 藺草 Igusa)[1] liegt, fixiert durch seitlich angenähte Baumwollbänder.

Neue Tatami haben eine grünliche Oberfläche. Wenn sie älter werden, gehen die Farben in gelb-bräunliche Farbtöne über. Diese Alterung wird, soweit die Matten nicht anderweitig allzu abgenutzt sind, in Japan positiv gewertet, denn sie zeugt vom Leben und der Geschichte der Tatami. Heutzutage können auch verschiedene gedeckte Farben und feine Webmuster an der Oberfläche vom Handwerker gefertigt werden.

Eine Tatami ist 5,5 cm dick, einen Ken () lang und einen halben Ken breit, wobei die Länge eines Ken je nach Region zwischen 1,55 und 1,91 m variiert. Heutzutage erhält man Tatami in fast allen Größen.

Verbreitete Tatami-Maße
Abmessung Region Bemerkung Bild
85,0 cm × 170 cm allgemein Tatami-Standardgröße für große Wohn- und Bürogebäude
Traditionelle Tatami-Anordnung
88,0 cm × 176 cm Tokio und Ostjapan
91,0 cm × 182 cm Nordjapan
95,5 cm × 191 cm Kyōto und Westjapan

Tatami dienen auch als Flächenmaß zur Angabe von Wohnungs- und Zimmergrößen – das Zeichen für Tatami wird in dieser Bedeutung sino-japanisch ausgesprochen. Ein entspricht etwa 1,64 m², die genaue Größe hängt auch hier von der Region ab.

Das japanische Standardzimmer ist sechs – groß (ca. 10 m²) und demzufolge traditionell mit sechs Tatami-Matten belegt, Teeräume sind 4,5 (ca. 7,4 m²) groß.

Tatami im Kampfsport

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Moderne grüne und rote, 1 m² Tatami – Judo-Wurf-Demonstration

Viele japanische Kampfkünste (z. B. Jiu Jitsu, Judo etc.) werden auf Tatamis ausgeübt. Kampfsportler (jap. Budoka) benutzen die relativ „weichen“ Tatami, um Sturztechniken (jap. Ukemi) und Würfe (jap. Nage Waza) abzufedern.[2]

TATAMI-Geflüster ON AIR war der Titel eines Audio-Podcast-Angebotes des Deutschen Judo-Bundes in den Jahren 2007/2008.[3]

Gründlich in Wasser eingeweichte, aufgerollte Tatami-Matten sind außerdem ein beliebtes Material für Schnitttests mit Schwertern und anderen Klingenwaffen.

Commons: Tatami – Sammlung von Bildern
Wikiquote: Tatami – Zitate

Einzelnachweise

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  1. Igusa. Eintrag in der Khartasia-Datenbank, Universität Paris I Panthéon-Sorbonne.
  2. Werner Lind: Das Lexikon der Kampfkünste. Sportverlag, Berlin 1999, ISBN 3-328-00838-1.
  3. Deutscher Judo-Bund e. V. – TATAMI Geflüster ON AIR. Podcast.de, 15. September 2007 (Memento vom 6. September 2012 im Webarchiv archive.today).