Tegula und Imbrex
Tegula und Imbrex sind Formen antiker Dachziegel.
Die Tegula ist ein rechteckiger, flacher Ziegel mit hochgezogenen Leisten an den beiden Längsseiten. Auf dem Dach stoßen die seitlichen Leisten zweier nebeneinander liegender Tegulae aneinander. Zur Abdichtung wird eine Imbrex über die Stoßfuge gelegt. Die Namen sind abgeleitet aus dem Lateinischen: imbrex (Plural imbrices) von lat. imbricus = regnerisch und tegula (Plural tegulae) = (Dach-)Ziegel.
Dachdeckungen mit Tegula und Imbrex waren in den römischen Provinzen weit verbreitet. In archäologischen Fundzusammenhängen sind Funde solcher Ziegel in großer Zahl aus Städten, Militärlagern, Vici und Villen bekannt. Tegulae tragen gelegentlich Herstellerstempel oder Abdrücke von Tierpfoten. Als Hersteller treten auf den Ziegelstempeln sowohl militärische Einheiten wie auch Zivilpersonen in Erscheinung.
Vom Begriff Tegula sind die Worte „Ziegel“ und „Tegel“ (als Gestein) abgeleitet.
Siehe auch
Literatur
- Hugo Blümner: Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern. Band 2, Leipzig 1879, S. 30 ff.
- Ulrich Brandl, Emmi Federhofer: Ton + Technik. Römische Ziegel (= Schriften des Limesmuseums Aalen. Nummer 61). Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2403-0.