„Geschwindigkeitsregelanlage“ – Versionsunterschied

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Auch ElektroFahrzeuge können einen Tempomat haben!
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[[Bild:2000 Jeep Steering Wheel.jpg|thumb|Lenkrad mit Tempomatsteuerung]]
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Eine '''Geschwindigkeitsregelanlage''' (GRA), auch '''Tempomat''' (Markenname der ''[[Daimler AG]]'') oder '''Tempopilot''' genannt, ist eine Vorrichtung in [[Kraftfahrzeug]]en, die die [[Kraftstoff]]zufuhr automatisch so [[Regelungstechnik|regelt]], dass das Fahrzeug eine vom Fahrer vorgegebene Geschwindigkeit nach Möglichkeit einhält.
Eine '''Geschwindigkeitsregelanlage''' (GRA), auch '''Tempomat''' (Markenname der ''[[Daimler AG]]'') oder '''Tempopilot''' genannt, ist eine Vorrichtung in [[Kraftfahrzeug]]en, die die Fahrzeuggeschwindigkeit automatisch so [[Regelungstechnik|regelt]], dass das Fahrzeug eine vom Fahrer vorgegebene Geschwindigkeit nach Möglichkeit einhält.


== Funktionsweise ==
== Funktionsweise ==

Version vom 9. März 2010, 12:23 Uhr

Lenkrad mit Tempomatsteuerung

Eine Geschwindigkeitsregelanlage (GRA), auch Tempomat (Markenname der Daimler AG) oder Tempopilot genannt, ist eine Vorrichtung in Kraftfahrzeugen, die die Fahrzeuggeschwindigkeit automatisch so regelt, dass das Fahrzeug eine vom Fahrer vorgegebene Geschwindigkeit nach Möglichkeit einhält.

Funktionsweise

Die Regelung erfolgt in modernen Fahrzeugen meist elektronisch; früher waren vor allem mechanisch/pneumatische Systeme verbreitet. Dies hängt davon ab ob das Fahrzeug E-Gas (Impulse vom Gaspedal werden elektrisch zur Drosselklappe übertragen, drive-by-wire) oder einen Bowdenzug zwischen Gasgriff oder Gaspedal und Drosselklappe hat. Bei Betätigung von Hand- oder Fußbremse oder der Kupplung (bei Fahrzeugen mit Schaltgetriebe) wird die Regelung deaktiviert.

Zusatzfunktion Geschwindigkeitsbegrenzung

Anders als bei Sommerreifen ist es bei Winterreifen auch erlaubt, abweichend von den einzuhaltenden Angaben des Fahrzeugscheines, Reifen mit niedrigerem Geschwindigkeitsindex einzusetzen. Bei vielen Fahrzeugen mit Tempomat ist es möglich, hierfür eine dauerhafte Geschwindigkeitsbegrenzung zu aktivieren.

Zudem kann oft auch ein temporäres Geschwindigkeitslimit gesetzt werden, das vom Fahrer jederzeit über den Tempomat ein- und ausgeschaltet werden kann. Die Geschwindigkeitsbegrenzung verhindert das Überschreiten eines vom Fahrer eingestellten Limits, z.B. 55 km/h in geschlossen Ortschaften.

Vor- und Nachteile

Eine Geschwindigkeitsregelanlage erweist sich als besonders nützlich auf Autobahnen mit Geschwindigkeitsbeschränkungen und bei Fahrten mit Anhänger. Sie führt zu entspannterem Fahren und kann den Kraftstoffverbrauch reduzieren. Ein Nachteil hingegen ist, dass das Unfallrisiko durch verminderte Wachsamkeit des Fahrers und je nach Position des Fußes längere Verzögerungen bis zum Erreichen des Bremspedals erhöht sein kann.

Technische Entwicklung

Geschwindigkeitsregelanlagen wurden in Automobilen erstmals 1958 als Cruise Control bei Chrysler eingesetzt, in Europa erstmals 1962 bei Mercedes-Benz.

Geschwindigkeitsregelanlagen gibt es inzwischen bei vielen Fahrzeugen als Zusatzausstattung ab Werk, zum Teil auch schon serienmäßig; zudem können sie meist auch nachgerüstet werden.

Bei Mercedes-Modellen mit Schaltgetrieben ab 2000 bleibt der Tempomat auch nach einem Schaltvorgang aktiv. Eingeführt wurde diese Technik mit der großen Modellpflege des W210 (E-Klasse) zum Modelljahr 2000. Beim Auskuppeln wird die Motordrehzahl reduziert, um ein Überdrehen des Motor zu verhindern. Abhängig ob hoch- oder heruntergeschaltet wird, findet eine Drehzahlanpassung statt. Bei BMW der 2007er Generation wird eine solche Funktionalität angeboten, die zusätzlich den Fahrer auffordert, einen anderen Gang zu wählen, sollte zum Beispiel auf Grund einer Steigung die Geschwindigkeit mit dem aktuellen Gang nicht mehr gehalten werden können.

Eine moderne Variante ist die abstandsabhängige Adaptive Cruise Control, auch Abstandsregeltempomat genannt.

Rechtliche Aspekte

In Belgien ist die Benutzung des Tempomats laut Beschilderung auf einigen Autobahnabschnitten in der Nähe von Großstädten, wie beispielsweise Antwerpen, untersagt (durchgestrichenes „Cruise Control“-Zeichen). Jedoch ist fraglich ob und wie die belgische Polizei das Verbot überprüfen kann.

Literatur

  • Karl-Heinz Dietsche, Thomas Jäger, Robert Bosch GmbH: Kraftfahrtechnisches Taschenbuch. 25. Auflage, Friedr. Vieweg & Sohn Verlag, Wiesbaden, 2003, ISBN 3528238763
  • Hans-Hermann Braess, Ulrich Seiffert: Vieweg Handbuch Kraftfahrzeugtechnik. 2. Auflage, Friedrich Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden, 2001, ISBN 3-528-13114-4