Theophylakt I. von Tusculum
Theophylakt I. von Tusculum (* vor 864; † 924/925 in ) war römischer Senator und Konsul.
Geschichte
Erstmals 901 urkundlich erwähnt als Pfalzrichter Kaiser Ludwig III. tritt er bei der Rückkehr Papst Sergius III. - möglicherweise ein Verwandter Theophylakts - in den Jahren 903/04 in Erscheinung. Als päpstlicher vestararius (Finanzverwalter) und magister militum (Militärbefehlshaber) seitdem Anführer des stadtrömischen Adels mit großem Einfluss auf die päpstliche Politik, vor allem durch seine Frau Theodora I. von Tusculum und seine Tochter Marozia, der das (wohl befangene) Zeugnis des Liutprand von Cremona eine Beziehung zu Papst Sergius III. zuschreibt, der der nachmalige Papst Johannes XI. entsprungen sei. Seit 905 trägt er auch die Titel dux und senator Romanorum.
Leistungen
Nach dem Tode Papst Sergius III. fördert er die eine Allianz Papst Johannes X. mit den südlichen Nachbarn gegen die Araber, die immer wieder die italienische Küste bedrohen. Im August 915 schlägt ein von ihm und seinem Schwiegersohn Alberich I. von Spoleto befehligtes Heer die Araber bei Garigliano. Theophylakts Verdienst ist die Konsolidierung der Verhältnisse in Mittelitalien und ebenso wie die in anderen Zeugnissen seine und seiner Familie Bemühungen um eine religiöse Erneuerung hervorheben. Auf Theophylakt führen die Tuskulaner ihre Herkunft zurück.
Literatur
- Lexikon des Mittelalters, München 2002
- Enzyklopädie des Mittelalters, Zürich o.J.
- Ferdinand Gregorovius, Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter, München 1978
- Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, 1990 ff