Turritella

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Turritella

Gemeine Turmschnecke (Turritella carinata)

Systematik
Überordnung: Caenogastropoda
Ordnung: Sorbeoconcha
Unterordnung: Discopoda
Überfamilie: Cerithiodea
Familie: Turmschnecken (Turritellidae)
Gattung: Turritella
Wissenschaftlicher Name
Turritella
Lamarck, 1799
Turritella gradata, Turmschnecken auf Sediment, Teiritzberg bei Stetten

Turritella ist eine Gattung mariner Schnecken innerhalb der Familie der Turmschnecken (Turritellidae).

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung beinhaltet Arten mit einem enggewickelten, spitz-hochkonischen Gehäuse mit zahlreichen Windungen. Die einzelnen Windungen sind konvex gerundet und mit Spiralstreifen versehen. Der Fuß ist relativ klein und das Gehäuse kann mit einem Operkulum verschlossen werden.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Turritella wurde von Lamarck 1799 aufgestellt. Die Typusart ist Turbo terebra Linné, 1758. Der Gattungsname wurde in der Folgezeit auf fast alle Schnecken mt hochturmförmigen Gehäusen ausgedehnt. Heute wird die Gattung wieder in einer stark eingeengten Definition aufgefasst. Die Gattung umfasst neben der Nominatuntergattung auch die Untergattung Torcula. Fossilien von Turritella finden sich in Mitteleuropa seit der Kreidezeit. Vorläuferformen gab es schon im Devon. Die Gattung brachte besonders im Känozoikum zahlreiche Arten hervor.

Arten (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fossilvorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nach einem Massenvorkommen fossiler Schalen von Turritella turris benannte Erminger Turritellenplatte bei Ulm[1] ist eine bedeutende Fundlokalität aus dem Burdigalium (Unteres Neogen). Die Sedimente wurden vor etwa 18,5 Ma im nordalpinen Molassebecken unter flachmarinen küstennahen Bedingungen abgelagert.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. J. Baier: Die Geologie des Ulmer Raums - Documenta Naturae, 173, 1–44; München, 2009. ISBN 978-3-86544-173-7
  2. J. Baier: Ein Beitrag zur Erminger Turritellenplatte (Mittlere Schwäbische Alb, SW-Deutschland). - Jahresbericht Mitt. oberrhein. geol. Ver., N.F. 90, 9–17; Stuttgart, 2008. (Memento des Originals vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ogv-online.de ISSN 0078-2947

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerd Lindner: Muscheln und Schnecken der Weltmeere. Aussehen – Vorkommen – Systematik. (München – Wien – Zürich, 5. überarbeitete und erweiterte Auflage 1999), 68–69.
  • Gerd Lindner: Muscheln und Schnecken an europäischen Urlaubsstränden. Finden, erkennen, sammeln. BLV Naturführer (München 2000), 34–35.
  • S. Peter Dance: Muscheln und Schnecken. Urania Naturführer. (Berlin 2003), S. 48.
  • Karl Beurlen / Gerhard Lichter: Versteinerungen. (München 1986), S. 86.
  • Axel Hungerbühler: Fossilien. Kosmos Naturführer. 72.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kategorie „Turritella“ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien