Versprinzip
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Versprinzip bezeichnet in der Verslehre ein metrisches Prinzip, das festlegt, aufgrund welcher Merkmale von Silben sich die strukturelle Regelmäßigkeit von Versen bestimmt.
Es werden drei hauptsächliche Versprinzipien unterschieden:
- quantitierendes Versprinzip (Silben messend), bei dem die Silbenlänge bestimmend ist, vorherrschend in der antiken Dichtung;
- silbenzählendes Versprinzip (Silben zählend), bei dem die Anzahl der Silben bestimmend ist, vorherrschend in den romanischen Sprachen;
- akzentuierendes Versprinzip (Silben wägend), bei dem die Betonung der Silben (Versakzent) bestimmend ist, vorherrschend in den germanischen Sprachen. Abhängig von der Füllungsfreiheit kann dann weiter unterschieden werden:
- alternierendes Versprinzip: zwischen zwei Hebungen liegt genau eine Senkung;
- taktierendes Versprinzip: bestimmend ist die Zahl der Hebungen; jeder Hebung können mehrere Senkungen folgen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto Knörrich: Lexikon lyrischer Formen (= Kröners Taschenausgabe. Band 479). Kröner, Stuttgart 1992, ISBN 3-520-47901-X.