Virchowstraße 2, 3

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ehemaliges Verwaltungsgebäude Virchowstraße 2, 3, Blick auf die Ostseite, 2020

Das Haus Virchowstraße 2, 3 ist ein denkmalgeschütztes ehemaliges Verwaltungsgebäude in Magdeburg in Sachsen-Anhalt.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es befindet sich im Magdeburger Stadtteil Altstadt auf der Nordseite der Virchowstraße. Westlich befindet sich das gleichfalls denkmalgeschützte Gebäude Virchowstraße 4, südlich, auf der gegenüber liegenden Straßenseite, die Elbeschwimmhalle.

Architektur und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gebäudekomplex entstand in der Zeit zwischen 1880 und 1890 als Korps-Bekleidungsamt und gehörte damit zu den militärischen Bauten, die nahe dem nördlich gelegenen Schrote-Exerzierplatz und der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kaserne Ravensberg entstanden. Zu der Gebäudegruppe gehörte neben einem Dienstwohngebäude auch eine Werkstatt und ein Lagerhaus.

Die ursprünglich eineinhalb- bis zweieinhalbgeschossigen Ziegelbauten gruppieren sich als Dreiflügelanlage um ein nach Süden zur Virchowstraße offenen, nur durch einen schmiedeeisernen Zaun abgegrenzten, Hof. Es bestehen Mezzaningeschosse. Die Fensteröffnungen sind als Segmentbögen ausgeführt. Bedeckt sind die Bauten mit einem Flachdach.

Während des Zweiten Weltkriegs erlitten die Gebäude starke Schäden. Nach Kriegsende erfolgte ein Wiederaufbau zur Wohn- und Gewerbenutzung. Nach der friedlichen Revolution in der DDR endeten die Nutzungen, bis der Komplex leer stand und verfiel. Ab Sommer 2018 erfolgte eine Sanierung. Auf einer Nutzfläche von 4661 m² entstanden 73 Wohnungen mit einer Fläche von 39 bis etwa 110 m². Zugleich wurden der West- und Nordflügel um ein Geschoss und ein Dachgeschoss erhöht.

Im örtlichen Denkmalverzeichnis sind die Verwaltungsgebäude unter der Erfassungsnummer 094 17404 als Baudenkmal verzeichnet.[1]

Insgesamt präsentiert sich die gründerzeitliche Militärarchitektur des Komplexes schlicht. Der Komplex gilt, als einer der wenigen erhaltenen Teile der militärischen Nutzung dieses Stadtbereichs, als stadtgeschichtlich bedeutsames Zeugnis der Epoche der Festung Magdeburg.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 14, Landeshauptstadt Magdeburg, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-531-5, Seite 538.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Seite 2558

Koordinaten: 52° 8′ 8,8″ N, 11° 37′ 56,2″ O