„Walk of Ideas“ – Versionsunterschied

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HAT ER IMER NOCH.
'''Walk of Ideas''' ({{deS|''Ideengang''}} oder ''Spaziergang der Ideen'') war eine künstlerische Veranstaltungsreihe zur [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]], die unter dem Motto „Ein Spaziergang durch Ideen aus Deutschland“ einen Kunstboulevard in [[Berlin-Mitte]] bildete. Zwischen Mai und September 2006 sollten sechs [[Plastik (Kunst)|Plastiken]] den deutschen Erfindungsreichtum repräsentieren.

Auf der Internetseite „Deutschland, Land der Ideen“ heißt es dazu: ''„Die Skulpturen symbolisieren den Ideenreichtum und Erfindergeist von Komponisten und Literaten, Wissenschaftlern und Forschern, Ingenieuren und Tüftlern aus Deutschland.“''<ref>[http://www.land-der-ideen.de/CDA/walk_of_ideas,22,0,,de.html Deutschland, Land der Ideen, Walk of Ideas]</ref> Die Aufstellung der künstlerisch umstrittenen Werke erfolgte zwischen dem 10. März und 19. Mai 2006, der Abbau zwischen dem 29. September und dem 4. Oktober 2006.
[[Datei:Soccer1 Walk of Ideas Berlin.JPG|thumb|upright=1.75|Plastik „Der moderne Fußballschuh“]]

== Hintergrund und allgemeine Daten ==
Der „Skulpturenboulevard“ war ein zentraler Bestandteil der Initiative [[Deutschland – Land der Ideen]], die unter der Schirmherrschaft von [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsident]] [[Horst Köhler]] als gemeinsame Image- und Standortinitiative der deutschen [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] und der deutschen Wirtschaft, vertreten durch den [[Bundesverband der Deutschen Industrie]] (BDI), im In- und Ausland ein positives Deutschlandbild vermitteln soll.

Das Corporate Design der Kampagne sowie das Design der Plastiken wurde von der Berliner Designagentur [[Scholz & Friends|Scholz & Friends Identify]] erdacht und umgesetzt. Die Agentur wurde mehrfach international für diese Kampagne ausgezeichnet – z.&nbsp;B. mit dem begehrten EVA Award 2006.

Die Plastiken standen auf zentralen Plätzen der Berliner Innenstadt wie dem [[Forum Fridericianum|Bebelplatz]] oder dem [[Gendarmenmarkt]]. Zu den Enthüllungen fanden kleine Feiern statt, auf denen Politiker, Mitglieder der Initiative oder Vertreter der beteiligten Firmen Eröffnungsreden hielten. Die erste Enthüllung erfolgte am 10. März 2006 mit der [[Plastik (Kunst)|Plastik]] „Der moderne Fußballschuh“ im [[Spreebogenpark]], den Abschluss bildete die Übergabe der Plastik „Relativitätstheorie“ am 19. Mai 2006 im [[Lustgarten (Berlin)|Lustgarten]]. Im Herbst 2006 wurden die Figuren wieder abgebaut. Eine Plastik, ''Das Automobil'', ging auf Reisen nach [[München]] – die Verwendung oder Verwertung der restlichen Werke ist unklar.

[[Datei:Der moderne Buchdruck.jpg|thumb|Enthüllung der Plastik „Der moderne Buchdruck“]]
Die Gesamtkosten von der Planung bis zur Realisierung lagen pro Figur zwischen 300.000 und 350.000 Euro. Die Herstellung sämtlicher Plastiken erfolgte aus dem modernen Kunststoff [[Neopor]]<sup>®</sup> und ihre Beschichtung mit einem gleißenden weißen Speziallack. Ihre Produktionszeit lag bei jeweils rund zwei Monaten, die Endmontage auf den Plätzen nahm bis zu drei Tage in Anspruch.

An jedem Objekt auf dem Wanderweg durch die deutsche Forschungslandschaft und Kulturgeschichte gaben Informationstafeln in Deutsch und Englisch ausführlich Aufschluss über ihre Symbolik.

'''Überblick über sämtliche Plastiken:'''
* „Der moderne Fußballschuh“ im [[Spreebogenpark]] (Enthüllung am 10. März 2006)
* „Meilensteine der Medizin“ am [[Friedrich-Ebert-Platz (Berlin)|Friedrich-Ebert-Platz]] (27. März)
* „Das Automobil“ am [[Brandenburger Tor]] (6. April), Ende Mai auf den [[Schloßplatz (Berlin)|Schloßplatz]] umgesetzt, Anfang Juni umgesetzt an den Bundespressestrand.
* „Der moderne Buchdruck“ am [[Forum Fridericianum|Bebelplatz]] (21. April)
* „Meisterwerke der Musik“ am [[Gendarmenmarkt]] (5. Mai)
* „Die Relativitätstheorie“ am [[Lustgarten (Berlin)|Lustgarten]] (19. Mai)

Über die künstlerische Gestaltung der Objekte liegen keine genauen Daten vor. Die Initiative Deutschland – Land der Ideen bleibt in ihren Angaben sehr allgemein. Die „Meilensteine der Medizin“ haben danach beispielsweise ''junge Künstler in Abstimmung mit der Bayer AG entworfen''. Die Entwürfe für die drei letzten Plastiken stammen von ''jungen Designern der Agentur Scholz & Friends''. Zu dem Objekt „Das Automobil“ gibt es die Angabe, das Design stamme von [[Audi]].

== Sechs Plastiken ==
=== Der moderne Fußballschuh ===
[[Datei:Soccer5 Walk of Ideas Berlin.JPG|thumb|Abbau September 2006]]
Am 10. März 2006 enthüllten die Initiatoren des „Skulpturenboulevards“ im [[Spreebogenpark]] gegenüber dem neuen [[Berlin Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] die erste Plastik. „Der moderne Fußballschuh“, welcher von der Firma [[EDAG|EDAG GmbH & Co. KGaA]] in [[Fulda]] gebaut wurde, stellte ein Paar des Fußballschuhs dar, der auf eine Entwicklung der Familie Dassler zurückgeht.

1953 fertigte [[Adolf Dassler|Adi Dassler]] einen sportgerätetechnisch revolutionären [[Fußballschuh|Schraubstollenschuh]] an, der erstmals über ein auswechselbares Stollensystem aus Kunststoff verfügte. Die [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|deutsche Fußball-Nationalmannschaft]] spielte bei ihrem [[Fußball-Weltmeisterschaft 1954|WM-Sieg 1954]] in Bern mit diesen Schuhen, die nicht unwesentlich zum Erfolg beigetragen haben sollen. Dies gab dem ehemaligen Bundesinnenminister und Mitglied des Initiativenbeirats [[Otto Schily]] bei der Enthüllungsfeier die Hoffnung für die bevorstehende WM 2006: ''„Vielleicht [hat] ja adidas auch für diese WM noch eine »Geheimwaffe« in petto.“''<ref>''Land der Ideen'' Seite 1, Newsletter, Ausgabe 6, 2006, Infoletter der FC Deutschland GmbH, ohne ISBN</ref>

Jeder Schuh hatte eine Länge von 14 Metern, war 4,5 Meter hoch und wog rund 20 Tonnen.
Da es am 10. März in Berlin für diese Jahreszeit ungewöhnlich viel Schnee gab, stellte sich der Spreebogenpark bei der feierlichen Enthüllung eher als Schnee- und Skiparadies denn als grüne Fußballwiese dar.

=== Meilensteine der Medizin ===
[[Datei:Medicine1_Walk_of_Ideas_Berlin.JPG|thumb|„Meilensteine der Medizin“, links [[Marie-Elisabeth-Lüders-Haus]]]]
Die feierliche Einweihung für die Plastik „Meilensteine der Medizin“ fand am 30. März 2006 auf dem Friedrich-Ebert-Platz, der östlich neben dem [[Reichstagsgebäude|Reichstag]] liegt, statt. Sie hatte die Form einer Tablette und stand mit einem Durchmesser von 10 Metern unübersehbar auf der neuen Uferpromenade an der [[Spree]] gegenüber dem [[Marie-Elisabeth-Lüders-Haus]] mit der [[Bibliothek des Deutschen Bundestages|Parlamentsbibliothek]]. Die Verankerung der 25 Tonnen schweren Plastik erfolgte unter dem Pflaster mit einem 4,20&nbsp;×&nbsp;4,20&nbsp;×&nbsp;1,00 Meter umfassenden Stahlfundament.<ref>''Land der Ideen'' Seite 2, Newsletter, Ausgabe 6, 2006, Infoletter der FC Deutschland GmbH, ohne ISBN</ref>

Das Monument sollte bahnbrechende [[Arzneimittel]]forschungen beispielsweise von [[Felix Hoffmann]], [[Robert Koch]], [[Emil von Behring|Emil Adolf von Behring]], [[Paul Ehrlich]] oder [[Gerhard Domagk]] symbolisieren. 1897 gelang es dem Apotheker und Chemiker Felix Hoffmann, [[Acetylsalicylsäure]] (kurz ASS) in chemisch reiner, stabiler und verträglicher Form aufzubereiten. Zwei Jahre später kam das Produkt unter dem Namen ''Aspirin<sup>®</sup>'' auf den Markt und bildet heute den Wirkstoff vieler weiterer Schmerztabletten. 1950 kam ''Aspirin<sup>®</sup>'' als meistverkauftes [[Analgetikum|Schmerzmittel]] in das [[Guinness-Buch der Rekorde]].

Die Riesentablette am Spreeufer sollte ferner an medizinische Geräte wie das [[Röntgenröhre|Röntgengerät]] oder den [[Herzkatheteruntersuchung|Herzkatheter]] erinnern, die, wie auch die [[Dialyse]], deutsche Entwicklungen sind. Nicht zuletzt kennzeichnete die Tablette Deutschland als einen der weltweit nach wie vor führenden [[Pharmatechnik|Pharma]]- und [[Medizintechnik]]standorte.

=== Das Automobil ===
[[Datei:Automobile1 Walk of Ideas Berlin.JPG|thumb|„Das Automobil“]]
„Das Automobil“ hat eine Länge von 10,2 Metern, eine Höhe von 3,25 Metern und eine Breite von 4,5 Metern bei einem Gewicht von über 10 Tonnen. Die Plastik besteht aus einer Stahlskelettkonstruktion mit 16 Schalensegmenten, 1000 Quadratmetern Glasfaserlaminat und 120 Kubikmetern Neoporschaum. Das Design erstellte Audi. Mehr als 100 Personen arbeiteten an dem Objekt von der Planung bis zur Konstruktion und Produktion. Die Enthüllungsfeier am 6. April 2006 auf der Westseite des [[Brandenburger Tor]]s stieß auf eine vergleichsweise große Resonanz. Neben dem [[Regierender Bürgermeister von Berlin|Regierenden Bürgermeister]] [[Klaus Wowereit]] nahmen 600 Gäste und 100 Fotografen, TV-Teams und weitere Journalisten an dem Fest teil. Ende Mai 2006 wurde die Plastik auf den [[Schloßplatz (Berlin)|Schloßplatz]] verlegt, um der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor Platz zu machen.

Kurze Zeit später zog sie für wenige Tage zum Kapelleufer, um die Premierengäste zur Eröffnung des MediaClubs am Bundespressestrand zu empfangen. Danach fand die Plastik Platz im [[Großer Tiergarten|Tiergarten]], nahe der [[Berliner Siegessäule|Siegessäule]]. Am 25. August 2006 ging das Automobil auf eine internationale Tournee mit der ersten Station [[Flughafen München Franz Josef Strauß|Flughafen München]] zwischen den Terminals eins und zwei. In [[München]] sollte es bis zum 19. September 2006 bleiben. Seit Juli 2009 steht „Das Automobil“ in [[Ingolstadt]].<ref>[http://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/Tanz-um-den-silber-goldenen-TT;art599,2131363 Donaukurier, 10. Juli 2009, Tanz um den silber-goldenen TT]</ref>

Laut einer Pressemitteilung der Imagekampagne „[[Deutschland – Land der Ideen]]“ wurde die Plastik am 18. November 2006, am Vorabend der Messe „Auto China 2006“, von Prof. Dr. Martin Winterkorn vor dem Geschäftszentrum „Oriental Plaza“ in Peking enthüllt. Dort war „Das Automobil“ rund vier Wochen lang zu besichtigen. Rund 250 geladene Gäste, darunter chinesische Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus Sport, Kultur und Gesellschaft, waren bei der Enthüllung anwesend und verfolgten die laut Pressemitteilung „spektakuläre Show“. Während für die Fahrten nach Berlin und nach München ein „normaler“ Schwertransport mit Polizeibegleitung ausreichte, musste für die Luftreise nach Peking das größte Transportflugzeug – eine [[Antonow An-124]] – gechartert werden.

Auf dem Bild, das die Audi AG der Pressemitteilung beifügte, ist auf dem stilisierten Kühlergrill der Plastik das Logo des Fahrzeugherstellers zu sehen. Im Rahmen des Walk of Ideas in Berlin war kein Logo auf dem Objekt angebracht. Trotzdem ist „Das Automobil“ als [[Audi TT|Audi TT 8J]] zu erkennen, welcher kurz danach Premiere feierte.

Die Namen bedeutender Autokonstrukteure wie [[August Horch]], [[Carl Benz]], [[Gottlieb Daimler]], [[Ferdinand Porsche]] oder [[Rudolf Diesel]], der Erfinder des [[Dieselmotor]]s, sollen mit der Plastik verbunden werden.<ref>[http://www.land-der-ideen.de/CDA/fakten_auto,4232,0,,de.html Deutschland, Land der Ideen, Walk of Ideas, Seite Fakten Auto]</ref>

Über die gleichfalls deutsche Erfindung, [[Motorrad]], soll das Objekt eine Brücke schlagen bis zu einem innovativen Transportmittel der Gegenwart, der [[M-Bahn|Magnetbahn]]. 1984 fand in Berlin der erste Versuchsbetrieb für das spurgebundene Verkehrssystem auf eigenem Fahrweg statt, das zwischen 1989 und 1991 im Passagierbetrieb eingesetzt wurde.

=== Der moderne Buchdruck ===
[[Datei:Printing3 Walk of Ideas Berlin.JPG|thumb|„Der moderne Buchdruck“]]
Die Aufstellung der Plastik „Der moderne Buchdruck“ erfolgte am 21. April 2006 auf dem [[Forum Fridericianum|Bebelplatz]] gegenüber der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt Universität]]. Die Konstruktion dieses 12,20 Meter hohen Objekts an der Straße [[Unter den Linden]] dauerte drei Tage. Eine Stahlkonstruktion hielt 17 Schalensegmente mit unterschiedlichen Größen zusammen, wobei jedes Segment als einzelnes Buch angeordnet war. Einschließlich der stabilisierenden Beschwerung wog der Turm 35 Tonnen.

Die gestapelten 17 Bücher trugen auf dem Rücken Namen deutscher Dichter und Schriftsteller und ruhten auf [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethe]] als unterstem Buch. Sie erinnerten an [[Johannes Gutenberg]], der um 1450 in [[Mainz]] den modernen [[Buchdruck]] erfand und mit der [[Gutenberg-Bibel]] den ersten „Bestseller“ der Geschichte produzierte. Von den ursprünglich rund 180 Exemplaren der ersten Auflage existieren nach derzeitigem Kenntnisstand noch 48 Stück.

=== Meisterwerke der Musik ===
[[Datei:Music5 Walk of Ideas Berlin.JPG|thumb|left|„Meisterwerke der Musik“, eine Note von insgesamt sechs Stück]]
Die Plastik „Meisterwerke der Musik“ bestand aus sechs einzelnen [[Note (Musik)|Noten]], drei Achtel- und drei [[Notenwert|Viertelnoten]]. Jede Note war 8,10 Meter hoch, 5,4 Meter lang und 2,1 Meter breit und wog – mit „Fähnchen“ – 8,6 Tonnen. Laut Mitteilung der Homepage „Land der Ideen“ stellten die Noten ''„aus statischen und geometrischen Gründen die mit Abstand komplizierteste Konstruktion aller sechs Designobjekte des »Walk of Ideas«.“'' dar. Die Montage und Aufrichtung der Einzelteile, der Notenköpfe und Notenhälse erfolgte am 5. Mai 2006 auf dem [[Gendarmenmarkt]] mit einem Kran.<ref>[http://www.land-der-ideen.de/CDA/fakten_musik,5123,0,,de.html Deutschland, Land der Ideen, Walk of Ideas, Seite Fakten Musik]</ref>

[[Datei:Music1 Walk of Ideas Berlin.JPG|thumb|„Meisterwerke der Musik“, kurz vor der Enthüllung]]
Die Noten sollten für das Musikland Deutschland stehen – für Komponisten wie [[Johann Sebastian Bach|Bach]], [[Ludwig van Beethoven|Beethoven]], [[Johannes Brahms|Brahms]] oder [[Richard Wagner|Wagner]], für Pioniere wie [[Karlheinz Stockhausen|Stockhausen]] und für Interpreten wie [[Anne-Sophie Mutter]]. Das kompositorische Schaffen enthält neben dem Ernst [[Geistliche Musik|geistlicher Musik]] oder bedeutungsschwerer [[Sinfonie|symphonischer]] Wucht eine Vielzahl heiterer Elemente. Bach skizzierte beispielsweise in der [[Schweigt stille, plaudert nicht|Kaffeekantate]] humorvoll-ironisch eine Szene aus dem bürgerlichen Leben der [[Leipzig]]er.

=== Relativitätstheorie ===
[[Datei:Relativity2_Walk_of_Ideas_Berlin.JPG|thumb|left|„Relativitätstheorie“, [[Äquivalenz von Masse und Energie|Formel zur Energie der ruhenden Masse]] vor dem [[Altes Museum (Berlin)|Alten Museum]] von [[Karl Friedrich Schinkel|Schinkel]]]]
[[Datei:Relativity6_Walk_of_Ideas_Berlin.JPG|thumb|„Relativitätstheorie“ von hinten, mit [[Berliner Dom]]]]

Die letzte Plastik stellt die wohl bekannteste Gleichung der Physik dar. Sie gehört zu den umwälzenden Arbeiten [[Albert Einstein]]s zur [[Relativitätstheorie]]. 1905 begründete er mit seiner Arbeit „Zur Elektrodynamik bewegter Körper“ die [[Spezielle Relativitätstheorie]], die das Verständnis von [[Raum (Physik)|Raum]] und [[Zeit]] revolutionierte. 1915 publizierte er die [[Allgemeine Relativitätstheorie]], in der die Krümmung der Raumzeit Gravitation bewirkt.

Albert Einstein gilt heute für viele als Inbegriff des Forschers und Genies. Er nutzte seine Bekanntheit auch außerhalb der naturwissenschaftlichen Fachwelt bei seinem Einsatz für Völkerverständigung und Frieden. In diesem Zusammenhang verstand er sich selbst als [[Pazifismus|Pazifist]], [[Sozialismus|Sozialist]] und [[Zionismus|Zionist]].

Das Objekt bestand aus drei Segmenten, wog 10 Tonnen, war 12 Meter lang und 4 Meter hoch. Die feierliche Übergabe an die Berliner fand am 19. Mai 2006 auf der [[Museumsinsel (Berlin)|Museumsinsel]] im [[Lustgarten (Berlin)|Lustgarten]] statt.
<br clear="all"/>

== Rezeption ==
[[Datei:Medicine4_Walk_of_Ideas_Berlin.JPG|thumb|Zwischen [[Reichstagsgebäude|Reichstag]] und [[Paul-Löbe-Haus]]: ''dringend benötigter Schub für das deutsche Selbstvertrauen'' ([[CNN]])]]

=== Weltweite Resonanz ===

Die internationalen Medien nahmen die Initiative wahr und griffen die Motive des „Walk of Ideas“ auf. [[CNN]] berichtete am 5. Mai 2006 ausführlich über den Kampagnenansatz. Das Fazit von CNN-Reporter Chris Burns: ''„Für ein Deutschland, das lange eine Flaute mit hoher Arbeitslosigkeit durchmachte, ist die Weltmeisterschaft und diese Kampagne ein dringend benötigter Schub für das Selbstvertrauen.“''<ref>[http://transcripts.cnn.com/TRANSCRIPTS/0605/05/ywt.01.html Artikel auf CNN]</ref> Die britische Tageszeitung ''[[The Times]]'' hatte bereits am 15. April 2006 das „Land der Ideen“ kommentiert: ''„Die Deutschen wenden sich ab von ihrem traditionellen Pessimismus und werden euphorisch über ihr eigenes Land. Pop-Songs sind erfüllt mit nationalem Selbstbewusstsein. Eine neue Marketingkampagne verkauft Deutschland als ein Land der Ideen. Das Berliner Stadtbild quillt über vor glänzenden, metallischen Skulpturen, die Deutschlands größte Erfindungen darstellen: von überdimensionalen Aspirintabletten bis zu riesigen Adidas-Fußballschuhen.“''<ref>[http://www.timesonline.co.uk/article/0,,3-2135206.html Artikel in der Londoner Times]</ref>

=== Produktreklame ===
Einige der Plastiken des Walk of Ideas waren erkennbare Konzernprodukte und in ihrer künstlerischen Ästhetik umstritten. Die [[Berliner Zeitung]] ärgerte sich unter dem Titel ''Ideenloses Land der Ideen'' über die ''platte Produkt-Reklame''.<ref>[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/0422/lokales/0104/index.html ''Ideenloses Land der Ideen''], Ulrich Paul, Berliner Zeitung, 22. April 2006</ref>

[[Datei:Music7 Walk of Ideas Berlin.JPG|thumb|left|Zweifelnder Blick vom Schiller-Denkmal über Notenbäuche und Notenhälse]]
Die [[Die tageszeitung|TAZ]] schrieb am 21. April 2006 unter der Überschrift ''Konzerne machen Berlin zum Rummelplatz'':<br />
''„Das Konzerninteresse wird dabei kaum kaschiert. Ein paar Meter vor dem Brandenburger Tor steht ein Auto aus Plastik, das ein aktuelles Audi-Modell kopiert. Im Regierungsviertel liegen Stollenschuhe, die drei Streifen zieren. Eine Texttafel lobt den Erfindungsreichtum von Adolf Dassler, dem Adidas-Gründer. Hinter dem Reichstag macht sich eine überdimensionierte Tablette mit stililisiertem Bayer-Kreuz breit. Die Sprecherin der Initiative, Steffi Würzig, räumt »eine sehr große Ähnlichkeit« mit den Produkten ein. Linkspartei-Chef Lederer wird deutlicher: »Das Stadtbild wird von einer Skulpturengalerie der Großkonzerne degradiert«“''.<ref>[http://www.cbgnetwork.org/1451.html ''Konzerne machen Berlin zum Rummelplatz''], Ulrich Schulte, TAZ, 21. April 2006</ref>

[[Datei:Music4_Walk_of_Ideas_Berlin.JPG|thumb|„Meisterwerke der Musik“ vor dem [[Konzerthaus Berlin|Konzerthaus]] von [[Karl Friedrich Schinkel|Schinkel]]]]

=== Der deutsche Schubert und runde Notenbäuche ===
Bei Plastiken wie dem Buchdruck, der Relativitätstheorie oder den musikalischen Meilensteinen, die abgesehen von den ständigen Hinweisen auf die Herstellung aus dem BASF-Stoff Neopor<sup>®</sup> der Konzernwerbung eher unverdächtig sind, sorgten eine Zeit lang fehlerhafte Texte für Verwirrung. So erklärten die Informationstafel und die Internetseite zum Objekt „Meisterwerke der Musik“ den Österreicher [[Franz Schubert]] in einer Reihe von sechs genannten Komponisten zu einem deutschen Musiker. Den Fehler haben die Designer inzwischen korrigiert.

Die Noten des gleichen Objekts bestanden für die Initiative lange aus einem „Notenbauch“ und „Notenhals“. Für die Fehlschreibung auf der Internetseite der Initiative, „Notenbauch“ statt richtig „Notenkopf“, fand die Internetsuchmaschine [[Google]] zum Zeitpunkt dieser Beschreibung einen Treffer. Die auf den ersten Blick vielleicht naheliegende Falschschreibung kam also bislang im weltweiten Internetauftritt ein einziges Mal vor und blieb als öffentliche [[Kreation|Creation]] den Kunstschaffenden der Initiative ''Deutschland – Land der Ideen'' vorbehalten.

== Siehe auch ==
* [[Tag der Erfinder]]

== Weblinks ==
{{Commons|Walk of Ideas}}

== Quellen ==
<references />

{{Lesenswert|28. Mai 2006|17192256}}

[[Kategorie:Fußball-Weltmeisterschaft 2006]]
[[Kategorie:Veranstaltung (Berlin)]]

[[en:Walk of Ideas]]
[[es:Walk of Ideas]]
[[he:Walk of Ideas]]
[[sv:Walk of Ideas]]

Version vom 10. März 2011, 10:57 Uhr

HAT ER IMER NOCH.