Welschnonnenkirche (Bonn)

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Die Welschnonnenkirche in Bonn war eine Klosterkirche der Augustiner-Chorfrauen (auch Welschnonnen oder Lotharinger Chorfrauen) in der heutigen Welschnonnenstraße.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Welschnonnenkirche Bonn vor dem Abbruch
Innenraum

1664 stiftete Kurfürst Maximilian Heinrich zur Verbesserung des Schulwesens für die weibliche Jugend in Bonn eine Niederlassung des 1597 von Pierre Fourier gegründeten Ordens der Augustiner-Chorfrauen. Sein Nachfolger Clemens August schenkte dem Kloster 1747 3000 Reichstaler für den geplanten Kirchenneubau, der 1750 weitgehend fertiggestellt war. Nach seiner Säkularisation 1802 diente das Kloster als Reuter-Kaserne militärischen Zwecken, wobei der als Speisesaal genutzte Kirchenraum durch eine Zwischendecke unterteilt war. 1907/08 erfolgte der Abbruch.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Bonner Welschnonnenkirche handelte es sich um eine dreijochige Saalkirche mit eingezogenem Chorraum. Die verputzten, ursprünglich steinsichtigen Außenseiten des Backsteinbaus waren durch einfache Lisenen gegliedert, die Querachse erhielt eine besondere Betonung durch einen halbkreisförmig geschlossenen und das Traufgesims überschneidenden Risalit. Lediglich das in ihm angelegte, von einem Sprenggiebel bekrönte Säulenportal hatte eine architektonisch reichere Ausgestaltung erfahren. Der über paarweise angeordneten Pilastern gewölbte Kirchenraum war an seinen Ecken durch eine konkave Einziehung gestaltet. Das Oratorium für die Nonnen befand sich im anschließenden Klostertrakt und war vermittels einer vergitterten Öffnung mit dem Kirchenraum verbunden.

Die aufgrund der Formenmotivik erfolgte Zuschreibung an Johann Conrad Schlaun ist durch zwei im Schlaun-Nachlass erhaltene Zeichnungen für den Einbau der Orgelempore gesichert. Die Orgel selbst war eine Stiftung des kurkölnischen Geheimrats Johann Adolf Anton von Föller.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Barbara Busskamp: Johann Conrad Schlaun 1695–1773. Die Sakralbauten. (Schlaunstudie V). Münster 1992, S. 192–204.
  • Ulrich Schulze, Florian Matzner: Johann Conrad Schlaun. 1695–1773. Das Gesamtwerk. Oktagon, Stuttgart 1995, S. 522–527.

Koordinaten: 50° 44′ 23,1″ N, 7° 6′ 9,1″ O