Werndl von Lehenstein (Adelsgeschlecht)

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Werndl von Lehenstein ist der Name eines böhmischen briefadeligen Geschlechts, das in den Reichsritterstand erhoben wurde.

Das bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Eger blühende alte Patriziergeschlecht bewohnte dort als Stammhaus ein Anwesen auf dem Marktplatz mit der Hausnummer 473. An dem Hofgebäude war das Familienwappen angebracht. Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte der Familie in Eger ein Gebäude mit der Hausnummer 478. 1376 erscheint der Bäcker Fritz Werndl als Hausbesitzer in Eger. 1448 war Erhart Werndl Bürgermeister, 1476 Kaspar Werndl und 1611 Georg Werndl. Der Bürgermeister und seit 1632 auch kaiserlicher Reformationskommissar Georg Erhart Werndl wurde von Kaiser Ferdinand III. in den erblichen Ritter-, Lehens- und turniermäßigen Reichsadelsstand erhoben. 1683 bekleidete Ignaz Maximilian Wendl und 1708 Johann Joseph Werndl das Amt des Bürgermeisters. Johann Joseph Werndl unternahm eine Pilgerreise nach Rom, wo ihm der Ritterorden vom Heiligen Grab verliehen wurde. Am 6. August 1787 erhob Kaiser Joseph II. in Wien die Werndl mit dem Prädikat "Werndl von Lehenstein auf Lehenstein" in den Ritterstand und besserte ihr Wappen.[1] Die Familie wurde aufgrund der Beneš-Dekrete nach 1945 aus Böhmen vertrieben und besteht gegenwärtig in Deutschland fort.

Anfang des 15. Jahrhunderts besaß die Familie im Umland von Eger das Gut Lehenstein, später auch Dölitz, 1539 die Hälfte von Nebanitz und 1729 Oberpilmersreuth, 1716 Ottengrün bei Albenreuth. Mitte des 19. Jahrhunderts war nur noch Lehenstein in Familienbesitz.[2]

Persönlichkeiten

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Einzelnachweise

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  1. Vincenz Pröckl: Eger und das Egerland: historisch, statistisch und topographisch. Medau, 1845, S. 323–324.
  2. Vincenz Pröckl: Eger und das Egerland: historisch, statistisch und topographisch. Medau, 1845, S. 323.