Wernsdorf (Winterberg)

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Informationstafel am Bodendenkmal Wernsdorfer Kirche

Wernsdorf ist eine Wüstung im Orketal im Stadtgebiet von Winterberg. Der Ort wurde auch Wernstorp genannt. Wernsdorf liegt im Naturschutzgebiet Winterberger Orketalsystem.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wernsdorf lag 3,3 km südöstlich von Winterberg in einer Höhenlage von 460 m. Auf einer Länge von mindestens 300 m waren am hochwasserfreien Auenrand die Hofstellen aufgereiht.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine erste historische Erwähnung erfolgte 1281 indirekt, als unter den Ratsherren von Korbach ein Ratsherr Heynemann von Wernsdorf aufgeführt wurde. Bis ins 16. Jahrhundert gibt es verschiedene Nachweise in schriftlichen Quellen. In der Mercator-Karte des Sauerlandes wurde 1572 in der Ortslage Werenstorff Wüstenung eingetragen.

Reste der Wernsdorfer Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1875 wurden bei Wegebauarbeiten die Grundmauern der Wernsdorfer Kirche freigelegt. Der Kircheninnenraum hatte eine Länge von 12,6 m, eine Breite von 6 m und eine Mauerbreite von 1,1 m. Eine Heimatchronik Winterberg vermerkt Ende des 19. Jahrhunderts „merkwürdiger Schutt- und Ruinenhügel“, der den Namen „Alte Kirche“ trug. Das Flurstück hat den Namen Auf der alten Kirche.

1929 hatten die Kirchenmauern eine maximale Höhe von 1,8 m bis 2 m. 1993 scheiterte der Versuch, die Mauerreste aus Ton- und Sandstein zu sichern, da die Zersetzung des Kalkmörtels zu weit vorangeschritten war. Da die Restaurierung der brüchigen Mauern zu teuer gewesen wäre, schlugen die Experten vor, die Ruine mit Erde zu bedecken und sie so zu konservieren.[1] Diese vorgeschlagene Erdanschüttung wurde 2003 vom Heimat- und Geschichtsvereins Winterberg durchgeführt. Darauf wurde mit Pflastersteinen der Grundriss der Kirche maßstabsgetreu nachzeichnet und eine bronzene Informationstafel aufgestellt. Die Arbeiten wurden von der NRW-Stiftung, dem Westfälischen Amt für Denkmalpflege, dem Hochsauerlandkreis, der Stadt Winterberg und dem Grundeigentümer Markengenossenschaft Wernsdorf unterstützt. Die Kirchenruine wurde als Bodendenkmal ausgewiesen.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudolf Bergmann: Die Wüstungen des Hoch- und Ostsauerlandes. Hrsg. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Verlag Philipp von Zabern, Darmstadt 2015. ISBN 978-3-8053-4934-5

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rudolf Bergmann: Die Wüstungen des Hoch- und Ostsauerlandes. Darmstadt 2015, S. 461–466.
  2. Kirchenruine Wernsdorf - Vom Schutthügel zum Bodendenkmal Seite auf Homepage der NRW-Stiftung

Koordinaten: 51° 11′ 13,2″ N, 8° 35′ 2,4″ O