Wikipedia:Förderung/Wikipedia Hannover Raumlüfter

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Hiermit erneuern wir unseren Antrag vom 29. September 2020 auf die Übernahme der Kosten für Anschaffung und Installation eines Lüfters für die Räume von Wikipedia Hannover durch WMDE. Dieser Lüfter soll im zum Innenhof gelegenen Toilettenfenster installiert werden, saugt die Luft aus den Räumlichkeiten an und bläst sie auf den Innenhof aus, der Luftnachstrom kann über die auf der Straßenseite liegenden Fenster erfolgen.

Die genehmigten Mittel für den Betrieb unseres lokalen Raumes entsprechend unseres Förderantrags für 2021 weisen ein ausreichendes Restvolumen auf, so dass die Kosten des Lüfters (Beschaffung inkl. Einbau ca. EUR 750.-,leider ist der Preis des Lüfters seit unserem Erstantrag um rund EUR 100 gestiegen) hieraus finanziert werden können.

Vor diesem Hintergrund bitten wir hiermit um Bestätigung, dass einer Verwendung der genehmigten Mittel für diesen Zweck zugestimmt wird.

Ausgangslage[Quelltext bearbeiten]

Die Mietkosten für die Räume von Wikipedia Hannover sind sowohl vor dem Hintergrund der Größe und der Lage der Räume als auch im Vergleich mit denen anderer lokaler Räume recht günstig. Allerdings weisen sie auch Mängel auf, die sie aktuellem Zustand nur eingeschränkt nutzbar machen, die sich aber mit überschaubaren Kosten und Aufwand kompensieren lassen.
Einer dieser Mängel ist die eingeschränkte Lüftungsfähigkeit der Räume - eine Querlüftung durch einfaches Öffnen von Fenstern ist nicht möglich, da nur die zur Straße hin gelegenen Fenster zur Lüftung geeignet sind - das im Erdgeschoss ansässige Schnellrestaurant bläst seine Abluft über den Hinterhof aus, so dass bei Öffnen der Fenster zu dieser Seite zur Querlüftung die Abluft des Schnellrestaurants direkt in die Räume von Wikipedia Hannover strömen würde. Im Ergebnis ist eine Querlüftung - und damit wirksame Lüftung - unter den aktuellen Gegebenheiten also nicht möglich.

mit Umsetzung gelöste Probleme[Quelltext bearbeiten]

Diese Problematik der eingeschränkten Lüftungsfähigkeit wirkt sich dreifach aus, die von uns beantragte Lösung ist dazu geeignet, alle drei Problematiken zu lösen:

  • Entlüftung Toilettenraum
  • Lüftung bei Veranstaltungen, um unter der CO2-Grenze von 1000 ppm nach Arbeitsstättenrichtlinie zu bleiben.
  • Reduzierung der Viruslast der Luft bei Anwesenheit einer COVID-infizierten Person und damit Reduzierung des Ansteckungsrisikos für alle übrigen Teilnehmer

zur erfüllende rechtliche Bestimmungen[Quelltext bearbeiten]

Da wir ehrenamtlich in von WMDE angemieteten Räumen in der Erfüllung der Vereinszwecke von WMDE tätig sind, ist die am 09.05.2021 inkraft getretene SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel anzuwenden, die WMDE verpflichten, "insbesondere Maßnahmen zu ergreifen, die [...] die die Konzentration an luftgetragenen Viren in der Arbeitsumgebung soweit wie möglich verringern." Punkt 4.2.3 dieser Verordnung führt aus: "Die Aerosolbelastung durch SARS-CoV-2 kann nicht durch direkt anzeigende Messgeräte bestimmt werden. Zur Beurteilung der Raumluftqualität kann die CO2-Konzentration herangezogen werden. Hierfür reichen einfache Messgeräte (zum Beispiel CO2-Ampeln) aus. Entsprechend ASR A3.6 ist eine CO2-Konzentration bis zu 1.000 ppm noch akzeptabel. In der Zeit der Epidemie ist dieser Wert möglichst zu unterschreiten."
Das bereits mit Mitteln von WMDE beschaffte CO2-Messgerät kann in diesem Zusammenhang dazu dienen diesen Grenzwert einzuhalten.

Herleitung der geplanten Lösung[Quelltext bearbeiten]

Systeme der freien Lüftung (also Lüften über geöffnete Fenster)[Quelltext bearbeiten]

Der Konferenzraum hat eine Höhe von 3 m eine Länge von 5,90 sowie eine Tiefe von 4,40 m woraus sich ein Gesamtvolumen von rd. 78 cbm ergibt. Wir haben einen Raum dessen Tiefe unter dem 2,5-fachen der Deckenhöhe liegt: daraus folgt aus ASR A3.6, dass

  • bei kontinuierlicher Lüftung 0,35 qm Fensterfläche je anwesender Person dauerhaft geöffnet sein muss, um den erforderlichen Luftaustausch zu erzielen.
  • bei Stoßlüftung 1,05 qm je 10qm Grundfläche (für Besprechungsräume ist dabei alle 20 Minuten eine Stoßlüftung vorzunehmen - im Sommer für 10 Minuten, im Frühjahr/Herbst für 5 Minuten, im Winter für 3 Minuten – die unterschiedliche Länge, ist dadurch bedingt, dass je geringer die Temperaturdifferenz zwischen drinnen und draußen ist, je geringer der Luftwechsel ist.)

Der Raum hat zwei Fensteröffnungen mit jeweils zwei übereinander angeordneten Doppelflügelfenstern. Alle Doppelfenster haben im geöffneten Zustand eine identische Öffnung von 69,5 x 94,5 cm also insgesamt 0,66 qm je Doppelfenster, alle 4 Doppelfenster zusammen haben im geöffneten Zustand eine Öffnungsfläche von 2,6 qm. Bei dauerhafter Öffnung aller Fenster darf der Raum also dauerhaft mit bis zu 7 Personen belegt werden.

Einsatz raumlufttechnischer Anlagen[Quelltext bearbeiten]

Da im Winterhalbjahr eine Nutzung des Konferenzraums mit komplett geöffneten Fenstern keine praktikable Lösung darstellt, ist eine Alternative über eine raumlufttechnische Anlage zu schaffen. Die einfachste und günstigste Möglichkeit für die Räume von Wikipedia Hannover besteht darin, in die Einscheiben-Verglasung des Toilettenfensters einen Lüfter einzubauen, der die Luft aus den Räumen ansaugt und in den Hinterhof ausbläst. Während Besprechungen im Konferenzraum können dann z.B. die Tür zum Dokumentationszentrum geöffnet werden und dort die Fenster geöffnet werden, so dass sich die Luft bis zu ihrem Eintritt in den Konferenzraum bereits angewärmt hat. Zur Dimensionierung der Anlage: Im Ruhezustand atmet der Mensch ca. 8 Liter Luft pro Minute aus, macht pro Stunde 480 Liter. Der CO2-Gehalt der ausgeatmeten Luft liegt recht konstant bei 4 Prozent, also bei 19,2 l pro Stunde. Berücksichtigt man, dass die Außenluft ebenso einen CO2-Gehalt hat, die allerdings eine 100er-Potenz niedriger, bei 0,04 Prozent = 400ppm liegt, und die maximal zulässige Konzentration bei 1000 ppm liegt, so muss also das 65-fache der ausgeatmeten Luft nachströmen, um die CO2-Konzentration dauerhaft unter 1000 ppm zu halten. Im Ergebnis muss bei dauerhafter Nutzung 31.200 Liter, also rund 31 cbm pro Person und Stunde nachströmen, um die Konzentration dauerhaft unter 1000 ppm zu halten. Da es selten eine gleichmäßige Vermischung von nachströmender Luft mit Raumluft gibt, sieht die 2017 in Kraft getretene DIN EN 16798 für Nutzungen der Kategorie 2 - Räume für Betrieb und Fertigung (was auch Büros und Veranstaltungsräume beinhaltet), einen Luftstrom von 14 Liter / Sekunde vor, was 50,4 cbm je Person und Stunde entspricht.

Bei vollständiger Anwesenheit des Teams wird von den 10 Personen pro Stunde 192 Liter CO2 ausgeatmet. Entspricht die Anfangskonzentration CO2 dem der Außenluft, beim Raumvolumen von 78 cbm also 312 Liter, dann ist nach der ersten Stunde ohne Lüften bereits 504 Liter CO2 in der Raumluft enthalten, was einer Konzentration von 664 ppm entspricht. Der Schwellwert von 1000 ppm mit 780 Liter CO2 in der Raumluft wird nach rund zweieinhalb Stunden erreicht. Spätestens jetzt heißt es: Fenster auf und/oder Lüfter an.

Die Fa. Maico bietet Ventilatoren unterschiedlichster Stärke an, für uns dürfte das Modell EVN 22 mit einem Fördervolumen von 490 cbm pro Stunde das geeignete Modell sein, das je nach Bezugsquelle rund € 550.- kostet. Da das Fenster leicht ausgehängt und zum Glaser transportiert werden kann, sind dafür keine Anfahrtskosten erforderlich, so dass die Kosten für den zum Einbau des Lüfters erforderlichen Ausschnitt rund € 50 betragen. Wir werden allerdings einen Elektriker benötigen, der vom nächstmöglichen Anschlusspunkt über vier Meter eine Aufputzleitung bis zum Fenster verlegt, sowie einen Schalter setzt, was auf rund € 150.- zu taxieren ist. Da im Badvoraum auch jetzt schon Aufputzkabel verlegt sind, ist davon auszugehen, dass der Vermieter auch gegen diese Aufputzverlegung keine Einwände haben dürfte.

Abwägung Einsatzeignung[Quelltext bearbeiten]

Ein einfaches Lüftungssystems der vorgeschlagenen Art hat folgende Nachteile:

  • Warme Raumluft wird ohne Wärmetauscher nach außen geblasen, kalte Außenluft wird ohne Wärmetauscher angesogen. Beim Wikipedia Büro handelt es sich aber nicht um einen täglich mehr als 8 Stunden besetzten Büroarbeitsplatz, so dass die energetischen Verluste gering ausfallen.
  • Die Überlebensfähigkeit von Viren ist bei niedriger Luftfeuchtigkeit höher. Kältere Luft hat in der Regel eine geringere Luftfeuchte. Durch Ansaugung kalter, nicht nachbefeuchteter Außenluft wird die Luftfeuchtigkeit herabgesetzt, was die Überlebensfähigkeit von Viren also erhöht. Da das Büro aber nicht über mehrere Tage hinweg durchgehend benutzt wird, spielt nur die Infektionsgefahr während des Treffens eine Rolle und da sind alle von einer am Treffen teilnehmenden, infizierten Person verbreiteten Viren eh noch ansteckend, die Frage der Luftfeuchtigkeit also nachrangig.

Im Ergebnis geht es also vor allem darum, während des Nutzungszeitraums die Aerosolkonzentration zu reduzieren, wozu die vorgeschlagene Lösung unter Kosten-/Nutzenaspekten als die sinnvollste erscheint.