Wikipedia:WikiReader/Sonnensystem/Glossar

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  • Absolute Helligkeit: Die absolute Helligkeit ist eine Hilfsgröße in der Astronomie, um die tatsächlichen Helligkeiten von Himmelsobjekten (meist Sternen) vergleichen zu können. Dazu stellt man sich die Sterne in einheitlicher Entfernung von zehn Parsec (32,6 Lichtjahre) vor. Die Helligkeit, die ein Beobachter aus dieser Normdistanz messen würde, nennt man absolute Helligkeit. Bei Kometen und Asteroiden wird der Begriff Absolute Helligkeit abweichend definiert, da sie nur Licht reflektieren. Hier wird die in der Realität unmögliche Situation angenommen, dass die Erde und die Sonne an einer Stelle sind und das Objekt (der Komet oder Asteroid) genau eine astronomische Einheit entfernt steht. Die Helligkeit, mit der das Objekt dann zu sehen wäre, wird als absolute Helligkeit bezeichnet.
  • Absorption: Der Begriff Absorption (lat. „absorptio“ beziehungsweise „absorbere“: „ab-, (auf-)saugen“) bezeichnet in der Physik die Aufnahme von Energie in einem Körper und ist von einem Energiedurchgang dadurch abzugrenzen, dass bei Absorption die Energie in innere Energie (zumeist in Wärme) umgewandelt wird. Ganz allgemein kann Absorption durch eine Absorptionsrate oder Absorptionsgrad beschrieben werden. Egal ob es sich um Schallwellen, Elektromagnetische Wellen oder Teilchen handelt, lassen sich diese von der Struktur gleich behandeln.
  • Albedo: Die Albedo (lat. „albidus“: „weiß“) ist ein Maß für das Rückstrahlvermögen von diffus reflektierenden (remittierenden), also nicht spiegelnden und nicht selbst leuchtenden Oberflächen. Das Verhältnis der Rückstrahlung zur Einstrahlung kann theoretisch Werte von 0 bis 1 annehmen. Je größer der Anteil der reflektierten Strahlung ist, desto heller ist die Oberfläche und um so höher ist die Albedo.
  • Apsis: Als Apsis (griech. : „Wölbung“; Plural Apsiden) bezeichnet man die beiden Hauptscheitel auf der elliptischen Umlaufbahn eines Himmelskörpers. Apoapsis ist dabei der Punkt mit der größten Entfernung zum Hauptkörper und Periapsis der mit der geringsten. Für die Hauptkörper Sonne, Erde und Mond haben die Apsiden eigene Namen, die aus den entsprechenden griechischen Wörtern abgeleitet sind („apo“/„peri“ = „fern“/„nah“, „Helios“ = „Sonne“, „Ge“ oder „gaia“ = „Erde“, „Selene“ = „Mond“). Im Sonnensystem ist dementsprechend das Perihel der sonnennächste, das Aphel (sprich Ap-hel) der sonnenfernste Punkt einer Planetenbahn.
  • Arecibo Observatorium: Das Arecibo Observatorium ist das größte Radioteleskop der Welt. Die Parabolantenne des Radioteleskops ist ein nicht schwenkbarer, sphärischer Reflektor mit einem Durchmesser von 305 Metern. Dieser ist in ein natürliches, schüsselförmiges Tal in der Nähe von Arecibo, Puerto Rico eingelassen.
  • Asteroiden innerhalb der Marsbahn: Die Asteroiden innerhalb der Marsbahn unterteilt man im Wesentlichen in die drei Gruppen Amor-, Apollo- und Aten-Typ, die nach ihren Bahnelementen eingeteilt werden. Diese Asteroiden kreisen nicht wie die überwiegende Mehrheit im Asteroidengürtel um die Sonne, sondern näher in Richtung der Bahnen von Mars und Erde, teilweise auch Venus. Asteroiden vom Amor-Typ kreuzen die Marsbahn in Richtung Erde. Sie werden nach dem Asteroiden (1221) Amor benannt. Asteroiden vom Apollo- und vom Aten-Typ (benannt nach (1862) Apollo und (2062) Aten) sind Erdbahnkreuzer, welche nach ihren Bahnelementen unterschieden werden.
  • Astrologie: Die Astrologie (griech. „αστρολογία“ - wörtlich „die Sternenkunde“, nicht zu verwechseln mit Astronomie) ist die systematisch betriebene anthropologisch-mythologische Deutung der Stellung bestimmter Himmelskörper (insbesondere der Planeten des Sonnensystems) und wird auch der Esoterik zugerechnet; aus wissenschaftlicher Sicht wird die Astrologie je nach Herangehensweise zu den Para- oder Pseudowissenschaften gezählt. Sie versucht unter anderem, aus dem Zusammenhang von Geburtsort, Geburtszeitpunkt und Stellung der Himmelskörper, je nach astrologischer Schule, das charakterliche Wesen und/oder das Schicksal eines Menschen abzuleiten.
  • Astronomie: Die Astronomie (griech. „αστρονομία“ - wörtlich „die Gesetzmäßigkeit der Sterne“, aus „άστρο“, „ástro“: „der Stern“ und „νόμος“, „nómos“: „das Gesetz“) ist die Wissenschaft von den Gestirnen. Dazu zählen neben den Planeten und Fixsternen auch die Sonne, Sternhaufen, Galaxien, Galaxienhaufen (Cluster), die interstellare Materie und die im Weltall auftretende Strahlung. In die Astronomie gehen die Erkenntnisse zahlreicher anderer Fachgebiete ein.
  • Astronomische Einheit: Die Astronomische Einheit (AE) ist definiert als 149.597.870.691 Meter und entspricht der großen Halbachse der Erdumlaufbahn (ungefähr der mittlere Abstand der Erde vom Zentrum der Sonne). Entfernungen innerhalb des Sonnensystems werden meist in AE angegeben.
  • Astronomisches Recheninstitut: Das Astronomische Recheninstitut (ARI) ist ein Forschungsinstitut für Astrometrie und Stellardynamik des Landes Baden-Württemberg und hat seit 1945 seinen Sitz in Heidelberg. Gleichzeitig ist es die international wichtigste Institution zur Berechnung astronomischer Daten und Dienstleistungen (Ephemeriden von Sternen, Körpern des Sonnensystems, Jahrbücher und astronomisches Fundamentalsystem).
  • Atom: Das Atom (von griech. „άτομος“, „átomos“ - „unteilbar“, „[unteilbare] Person“) ist der kleinste chemisch nicht weiter teilbare Baustein der Materie. Atome sind elektrisch neutral, jedoch werden oft auch Ionen unter dem Begriff Atom gefasst. Atome bestehen aus einem Atomkern mit positiv geladenen Protonen und elektrisch neutralen Neutronen und einer Atomhülle aus negativ geladenen Elektronen.
  • Bahnelement: Die Bahnelemente beschreiben die Bahn eines Planeten oder Kometen um die Sonne. Die Planetenbewegung wird mit den drei keplerschen Gesetzen behandelt.
  • Bahngeschwindigkeit: Die Bahngeschwindigkeit bezeichnet die Geschwindigkeit, die ein Punkt auf einer Kreisbahn besitzt.
  • Bahnneigung: Die Bahnneigung oder Inklination eines Himmelskörpers ist der Winkel zwischen seiner Bahnebene und einer Referenzebene. Für letztere wird im Sonnensystem meist die Ebene der Erdbahn (Ekliptik) gewählt, von der die Umlaufbahnen der großen Planeten und des Mondes nur um einige Grad abweichen.
  • Bar: Das Bar ist in der Physik und Technik eine zulässige (SI-konforme) Einheit für den Druck. Der Name stammt von dem griechischen Wort báros = schwer ab. Das Bar wird aus der eigentlichen sehr kleinen Grundeinheit des Drucks, dem Pascal (Pa), definiert, um handlichere Zahlen zu erhalten: 1 bar = 105 N/m2 = 105 Pa.
  • Basalt: Basalt ist ein vulkanisches, meist schwarzes Gestein, das aus einer Mischung von Eisen- und Magnesiumsilikaten mit Olivin und Pyroxen sowie Calcium-reichen Feldspäten (Plagioklas) besteht.
  • Beschleunigung: Ein frei beweglicher Körper, der eine Krafteinwirkung erfährt und dadurch seine Geschwindigkeit ändert, vollführt eine Beschleunigung. Wenn er sich verlangsamt, spricht man besonders in der Physik von einer Verzögerung oder negativen Beschleunigung.
  • Bezugssystem: Ein Bezugssystem ist ein Koordinatensystem, in dem die Lage (Position) oder die Bewegung eines Körpers beschrieben wird. Das theoretisch wichtigste System der Physik ist das Inertialsystem, welches frei von jeder Beschleunigung und Drehung ist.
  • Brauner Zwerg: Ein Brauner Zwerg ist ein kompaktes astronomisches Objekt, das mit einer Masse zwischen 13 und 75 Jupitermassen eine Sonderstellung zwischen Planeten und Sternen einnimmt. Gleiches gilt für die im Inneren ablaufenden Prozesse. Braune Zwerge sind massereicher als planetare Gasriesen und masseärmer als stellare Rote Zwergsterne.
  • California Institute of Technology: Das California Institute of Technology, besser bekannt als Caltech, ist in Pasadena, Kalifornien, beheimatet. 1891 wurde es mit nur 31 Studenten gegründet, heute sind es etwa 2000 Studenten. Mit 283 Professoren und 2172 Studenten (2003) ist die wissenschaftlich hochproduktive Universität extrem klein. In der Geschichte der Universität haben Angehörige und Ehemalige insgesamt 31 Nobelpreise gewonnen, davon 13 in Physik, 9 in Physiologie oder Medizin, 6 in Chemie, sowie 2 in Ökonomie und einen Friedensnobelpreis.
  • Chaostheorie: Die Chaosforschung ist ein Teilgebiet der Mathematik und Physik und befasst sich im Wesentlichen mit Systemen, deren Dynamik unter bestimmten Bedingungen empfindlich von den Anfangsbedingungen abhängt, so dass ihr Verhalten nicht langfristig vorhersagbar ist. Da diese Dynamik einerseits den physikalischen Gesetzen unterliegt, andererseits aber irregulär erscheint, bezeichnet man sie als deterministisches Chaos.
  • Charge-coupled Device: Ein Charge-coupled Device (CCD; der englische Begriff bedeutet etwa „ladungsgekoppeltes Bauteil“) ist ein lichtempfindliches elektronisches Bauteil zur ortsauflösenden (fein gerasterten) Messung der Lichtstärke.
  • Deuterium: Deuterium (von griech. „δευτερον“: „das Zweite“) ist neben Protium und Tritium ein Isotop des Wasserstoffes. Sein Atomkern wird auch Deuteron genannt. Im Gegensatz zum 1H Wasserstoff, bei dem der Atomkern aus einem einzigen Proton besteht, besteht der Deuteriumkern aus einem Proton und einem Neutron.
  • Dichte: Die Dichte, Formelzeichen: ρ (griech.: „rho“), ist eine physikalische Eigenschaft eines Materials. Sie ist über das Verhältnis der Masse m eines Körpers zu seinem Volumen V definiert: ρ = m/V.
  • Doppler-Effekt: Als Doppler-Effekt bezeichnet man die Veränderung der Frequenz von Wellen jeder Art, wenn sich die Quelle und der Beobachter einander nähern oder voneinander entfernen. Nähern sich Beobachter und Quelle einander, so erhöht sich die Frequenz, im umgekehrten Fall verringert sich die Frequenz. Bekanntes Beispiel ist die Tonhöhenänderung des Martinshorns eines Krankenwagens. Solange sich das Fahrzeug nähert, ist der Ton höher, wenn es sich entfernt, wird der Ton tiefer.
  • Drehimpuls: Der Drehimpuls oder Drall ist eine physikalische Größe, welche die Drehbewegung beschreibt und im alltäglichen Sprachgebrauch Schwung genannt wird. Der Drehimpuls eines aus N Massepunkten bestehenden Systems bezüglich eines Punktes wird definiert durch:
    ,
    wobei die Masse, der Ortsvektor und der Impuls des i-ten Massepunktes ist.
  • Druck (Physik): Unter dem Druck p (engl. „pressure“) versteht man den Quotienten einer Kraft F (engl. „force“) und der Fläche A (engl. „area“), auf die diese Kraft senkrecht zur Fläche wirkt (entgegen der Flächennormalen). Hieraus ergibt sich die Gleichung p = F/A.
  • Ekliptik: Die Ekliptik (griech. weibliches Adjektiv „εκλειπτική“ [τροχιά], „ekliptikí“ [trochiá]: „die verdeckende [Umlaufbahn]“, von „έκλειψη“, „éκlιpsi“: wörtlich „die Überlagerung“, „Verdeckung“ oder „Auslöschung“) ist die Projektion der scheinbaren Bahn der Sonne im Verlauf eines Jahres auf die Himmelskugel. Die Ekliptik ist ein Großkreis am Himmel, das heißt sie definiert eine Ebene, in der sowohl der Mittelpunkt der Erde als auch der Mittelpunkt der Sonne liegen. Diese Ebene ist die Bahnebene der Erde und wird auch Ekliptikebene oder Ekliptikalebene genannt.
  • Elektromagnetische Welle: Elektromagnetische Wellen sind Schwingungen des elektromagnetischen Feldes, welche sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten und sind die uns im Alltag neben Wasserwellen und Schallwellen am häufigsten begegnenden Arten von Wellen. Die Wellenlänge bestimmt die Art der Elektromagnetischen Welle im Elektromagnetischen Spektrum. Im Gegensatz zu Schallwellen, handelt es sich bei elektromagnetischen Wellen, wie bei Wasserwellen, um Transversalwellen, das heißt Ausbreitungsrichtung und Schwingungsrichtung stehen senkrecht zueinander, was am Phänomen der Polarisation bemerkbar wird. Die Schwingungsrichtung des elektrischen und magnetisches Feldes stehen ebenfalls senkrecht aufeinander.
  • Elektromagnetisches Spektrum: Das elektromagnetische Spektrum beschreibt die verschiedenen Arten elektromagnetischer Wellen geordnet nach der Wellenlänge. An einem Ende des Spektrums sind Radiowellen, deren Wellenlänge von wenigen Zentimetern bis zu vielen Kilometern reichen. Am anderen Ende des Spektrums sind die sehr kurzwelligen und damit energiereichen Gammastrahlen, deren Wellenlänge bis in atomare Größenordnungen reicht, dazwischen sind Mikrowellen, Infrarotstrahlung, sichtbares Licht, Utraviolette Strahlung und Röntgenstrahlung. Materie absorbiert und emittiert charakteristische Wellenlängenbereiche des Elektromagnetischen Spektrums. Man spricht dann bei der Spektralfarbenzerlegung der ausgesandten Strahlung (wie bei einem Regenbogen) von Absorptions- beziehungsweise Emissionsspektren. Aufgrund der charakteristischen Linien lässt sich die chemische Zusammensetzung von weit entfernten Objekten des Universums bestimmen.
  • Elektron: Elektronen sind negativ geladene Elementarteilchen ohne räumliche Ausdehnung. Ihr Symbol ist e-. Sie bilden die Elektronenhülle der Atome (und Ionen). Ihre freie Beweglichkeit in Metallen ist die Ursache für die elektrische Leitfähigkeit von metallischen Leitern. Elektronen gehören zu den Leptonen, einer Unterklasse der Fermionen. Deswegen besitzen sie einen Spin von 1/2. Ihre Antiteilchen sind die Positronen, Symbol e+, mit denen sie bis auf ihre elektrische Ladung in allen Eigenschaften übereinstimmen.
  • Ellipse: Eine Ellipse ist definiert als die Menge aller Punkte P der Zeichenebene, für die die Summe der Abstände zu zwei gegebenen Punkten F1 und F2 konstant ist. Die Punkte F1 und F2 heißen Brennpunkte.
  • Energie: Energie ist die Fähigkeit eines Körpers, Arbeit zu verrichten. Der Begriff setzt sich aus den griechischen Worten εν = in, innen und εργον = Werk, Wirken zusammen. Energie kann weder erzeugt noch vernichten werden. Sie kann nur von einer Form in die andere umgewandelt werden. Die Summe aller Energien ist somit in einem abgeschlossenen System konstant. Die beiden grundlegenden mechanischen Energieformen sind kinetische und potentielle Energie. Alle anderen Energieformen sind Erscheinungsformen dieser beiden Energiearten. So ist die thermische Energie ungeordnete kinetische Energie der Atome und Moleküle. Desweiteren sind Energie E und Masse m äquivalent über die berühmte Formel (c ist die Lichtgeschwindigkeit):
  • ESA: Die European Space Agency (ESA) ist die europäische Raumfahrtorganisation mit Sitz in Paris, Frankreich. Sie wurde am 30. Mai 1975 zur besseren Koordination der europäischen Raumfahrtaktivitäten gegründet, da der technologische Rückstand in der Raumfahrt gegenüber der UdSSR und den USA auf Grund der immensen Anstrengungen beider Länder Mitte des 20. Jahrhunderts immer größer wurde. Sie hat 17 Mitgliedstaaten und beschäftigt 2004 1.904 Mitarbeiter (2003 - 1.790). Sie ist die Nachfolgeorganisation der ELDO und der ESRO.
  • Exzentrizität: Die numerische Exzentrizität ist ein Maß für die Abweichung eines Kegelschnittes von der Kreisform. Die Exzentrizität eines Kreises ist 0, einer Ellipse zwischen 0 und 1, einer Parabel 1 und einer Hyperbel größer als 1.
  • Fluchtgeschwindigkeit: Die Fluchtgeschwindigkeit oder Entweichgeschwindigkeit (auch 2. kosmische Geschwindigkeit) ist die minimale Geschwindigkeit, die ein unbeschleunigtes Objekt benötigt, um das Gravitationsfeld eines Himmelskörpers verlassen zu können.
  • Galaxie: Als eine Galaxie (griech. „γαλαξίας“, „galaxías“ [männlich]: „der milchige [Sternennebel]“, „die Milchstraße“) wird in der Astronomie allgemein eine gravitativ gebundene große Ansammlung von Materie wie Sternen und Sternsystemen, Gasnebeln, Staubwolken und sonstigen Objekten bezeichnet. Unsere Galaxie heißt auch die Galaxis oder die Milchstraße.
  • Gebundene Rotation: Mit gebundener Rotation bezeichnet man in der Astronomie den speziellen Fall, dass ein Himmelskörper sich während eines Umlaufs um einen anderen Himmelskörper genau einmal um seine eigene Achse dreht. So umläuft der Mond die Erde in gebundener Rotation. Deswegen zeigt er uns immer die gleiche Seite. Auch die meisten anderen Monde im Sonnensystem sind in gebundener Rotation.
  • Gezeiten: Unter den Gezeiten oder der Tide (niederdeutsch „tiet“: „Zeit“) versteht man den durch die Gravitation des Mondes und der Sonne verursachten Zyklus von Ebbe und Flut. Der Wasserstand, die Höhe der Gezeit, variiert je nach Stellung von Sonne und Mond: Stehen Sonne, Mond und Erde auf einer Geraden wie bei Voll- und Neumond, so addieren sich die Anziehungswirkungen, und es kommt zu einer (höheren) Springtide. Stehen Sonne, Mond und Erde in einem rechten Winkel zueinander wie bei Halbmond, so wird die Anziehungskraft des Mondes von der Sonne abgeschwächt, und es kommt zur (niedrigeren) Nipptide.
  • Gravitation: Die Gravitation bezeichnet das Phänomen der gegenseitigen Anziehung von Massen. Sie ist die Ursache der irdischen Schwerkraft oder Erdanziehung, die die Erde auf massive Objekte ausübt. Sie bewirkt damit beispielsweise, dass Gegenstände zu Boden fallen. Die Gravitation bestimmt auch die Bahn der Erde und der anderen Planeten um die Sonne, und sie spielt eine bedeutende Rolle in der Kosmologie. Das newtonsche Gravitationsgesetz besagt, dass sich die Gravitationskraft F, mit der sich zwei Massen m1 und m2 anziehen, proportional zu den Massen beider Körper und umgekehrt proportional zum Quadrat des Abstandes der Massenschwerpunkte verhält:

    Den Proportionalitätsfaktor G bezeichnet man als Gravitationskonstante, wobei
    .
  • Große Halbachse: Die große Halbachse ist der längere der beiden Scheitelabstände vom Mittelpunkt einer Ellipse (eine Hälfte der sogenannten „Hauptachse“, also des größten Ellipsendurchmessers). Sie ist bei einer ungestörten Ellipsenbahn eines Planeten gleichzeitig auch der mittlere Abstand vom Zentralgestirn.
  • Helium: Helium - der Name stammt vom altgriechischen Wort „ἥλιος“ („hélios“): „Sonne“ - ist ein farbloses, geruchloses, geschmackloses, ungiftiges, einatomiges chemisches Element. Helium gehört zur Gruppe der Edelgase, seine Ordnungszahl ist 2. Helium bleibt bis zu sehr tiefen Temperaturen gasförmig, erst bei Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt wird es flüssig.
  • Hubble-Weltraumteleskop: Das Hubble-Weltraumteleskop (oder Hubble Space Telescope, HST; benannt nach dem Astronomen Edwin Hubble) ist ein Weltraumteleskop für sichtbares Licht, Ultraviolett- und Infrarotstrahlung, das die Erde in etwa 589 km Höhe innerhalb von 96 Minuten einmal umkreist. Das HST wurde am 24. April 1990 vom Space Shuttle Discovery auf der Mission STS-31 im Rahmen einer Zusammenarbeit von NASA und ESA ausgesetzt.
  • IAU (Internationale Astronomische Union): Die Internationale Astronomische Union, gegründet 1919, ist die Vereinigung der nationalen astronomischen Gesellschaften weltweit.
  • Infrarotstrahlung: Als Infrarotstrahlung (kurz IR-Strahlung) bezeichnet man elektromagnetische Wellen im Spektralbereich zwischen sichtbarem Licht und der langwelligeren Mikrowellenstrahlung. Dies entspricht einem Wellenlängenbereich von etwa 780 nm bis 1 mm.
  • Isotop: Isotope sind Nuklide mit gleicher Ordnungszahl, aber unterschiedlicher Massenzahl. Isotope stehen am gleichen Ort (griech. „ισο“ „[iso]“: „gleich“, „τόπος“ „[topos]“: „Ort“) im Periodensystem, aber an unterschiedlichem Ort in der Nuklidkarte. Ein Isotop umfasst also Atome eines Elements, die sich nur durch die unterschiedliche Anzahl von Neutronen im Atomkern unterscheiden.
  • JAXA: JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency) ist die japanische Raumfahrtagentur. Sie entstand im Oktober 2003 aus ihrer Vorgängerorganisation NASDA (National Space Development Agency) sowie NAL (National Aerospace Laboratory) und ISAS (Institute of Space and Astronautical Science).
  • Kelvin: Das Kelvin ist die SI-Basiseinheit der thermodynamischen Temperatur und ihrer Skala, der Kelvin-Skala. Das Kelvin ist (neben dem Grad Celsius) in Deutschland und Österreich die gesetzlich vorgeschriebene Temperatureinheit. Die Kelvin-Skala ist per Definition seit 1968 nicht mehr in Grad unterteilt. Es heißt deshalb nicht mehr „19 Grad Kelvin“ (oder „19°K“) sondern einfach nur „19 Kelvin“ (19 K). Es wurde nach William Thomson, dem späteren Lord Kelvin benannt. Das Kelvin ist der 273,16te Teil der Temperatur des Schmelzpunktes des Wassers. Kelvin und Grad Celsius haben damit dieselbe Einteilung, nur der Nullpunkt der Kelvinskala liegt beim absoluten Temperaturnullpunkt bei -273,16°C.
  • Keplersche Gesetze: Die Keplerschen Gesetze beschreiben die Planetenbewegungen um die Sonne. Die drei Keplerschen Gesetze sind:
    1. Die Umlaufbahn eines Planeten ist eine Ellipse, in deren einem Brennpunkt die Sonne steht.
    2. Der Radiusvektor überstreicht in gleichen Zeitabschnitten gleiche Flächen.
    3. Die dritten Potenzen der großen Halbachsen der Planetenbahnen sind proportional zu den Quadraten der Umlaufzeiten.
  • Kernfusion: Kernfusion bezeichnet den Prozess des Verschmelzens zweier Atomkerne zu einem schwereren Kern. Je nachdem, welche Ausgangskerne beteiligt sind und welches Element daraus entsteht, wird bei diesem Prozess Energie freigesetzt oder aufgewendet.
  • Kohlenstoff: Kohlenstoff (von lat. „carbo“: „Holzkohle“ und lat. „carbonium“: „Kohlenstoff“) ist ein chemisches Element mit der Ordnungszahl 6. Im Periodensystem steht er in der 2. Periode und der 14. Gruppe, der Kohlenstoffgruppe. Es kommt in der Natur sowohl in gediegener Form als auch chemisch gebunden vor. Aufgrund seiner besonderen Elektronenkonfiguration (halbgefüllte L-Schale) besitzt es die Fähigkeit zur Bildung von komplexen Molekülen und weist von allen chemischen Elementen die größte Vielfalt an chemischen Verbindungen auf. Kohlenstoffverbindungen bilden die molekulare Grundlage allen irdischen Lebens.
  • Lagrange-Punkt: Die Librations- oder Lagrange-Punkte sind die nach Joseph-Louis Lagrange benannten Gleichgewichtspunkte des eingeschränkten Dreikörperproblems der Himmelsmechanik. Er konnte beweisen, dass das im Allgemeinen analytisch (durch exakte vollständige Lösung von Gleichungen) nicht lösbare Dreikörperproblem für einige Spezialfälle des eingeschränkten Dreikörperproblems doch analytisch lösbar ist: Für zwei umeinander kreisende Körper gibt es 5 Gleichgewichtspunkte - die Lagrange-Punkte - in denen sich ihre Gravitationskraft und die Zentrifugalkraft auf einen dritten Körper mit im Verhältnis zu den anderen beiden verschwindend kleiner Masse aufheben, so dass er in diesen Punkten in Bezug auf die anderen beiden Körper immer denselben Ort einnimmt.
  • Licht: Licht ist der Bereich der elektromagnetischen Strahlung, der vom menschlichen Auge wahrgenommen werden kann. Das sind die elektromagnetischen Wellen im Bereich von etwa 380-780 Nanometer (nm) Wellenlänge.
  • Lichtgeschwindigkeit: Die Lichtgeschwindigkeit ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes und anderer elektromagnetischer Wellen. Sie hat im Vakuum einen Wert von 299.792.458 m/s, also knapp 300.000 km/s oder etwas mehr als eine Milliarde km/h (1.079.252.849 km/h) und trägt als physikalisches Symbol den Buchstaben c (lateinisch celeritas Schnelligkeit). Die heute angenommene Konstanz der Vakuumlichtgeschwindigkeit ist eines der grundlegenden physikalischen Prinzipien.
  • Lichtjahr: Das Lichtjahr ist eine astronomische Längeneinheit und nicht, wie der Name vermuten lassen könnte, eine Zeiteinheit. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die eine elektromagnetische Welle wie das Licht in einem tropischen Jahr im Vakuum zurücklegt. Das sind etwa 9,5 Billionen (9,5 · 1012) Kilometer. Analog zum Lichtjahr existieren die Einheiten Lichtsekunde, Lichtminute und Lichtstunde. Das Lichtjahr ist keine gesetzlich gültige Maßeinheit.
  • LINEAR: LINEAR (Lincoln Near Earth Asteroid Research, zu deutsch etwa Lincoln Zentrum zur Erforschung erdnaher Asteroiden) ist ein Projekt des Massachusetts Institute of Technology zur Himmelsüberwachung, mit dem Ziel alle erdnahen Asteroiden vor einer Kollision mit der Erde rechtzeitig zu entdecken (im Idealfall viele Jahre bis Jahrzehnte). Das Projekt wird von der US-Luftwaffe und der US-Raumfahrtbehörde NASA finanziert. Seit Projektbeginn 1996 wurden 211.849 neue Objekte identifiziert, darunter 1622 bestätigte Erdbahnkreuzer (Stand 21. Oktober 2004).
  • Lowell-Observatorium: Das Lowell-Observatorium (Lowell Observatory) in Flagstaff (Arizona/USA) wurde von Percival Lowell 1894 gegründet, um den Planeten Mars und die von Giovanni Schiaparelli 1877-79 beobachteten Marskanäle („Canali“) genauer zu untersuchen. Die Sternwarte wurde von den Brüdern Edward und William Henry Pickering geplant - auf trockenem Ödland in 2.210 m Höhe. Sie war seit Beginn mit den jeweils modernsten Instrumenten ausgestattet und hatte 1910 mit 1,1 m das damals weltweit drittgrößte Spiegelteleskop.
  • Materie: Materie (lat. „materia“: „Stoff“) ist eine allgemeine Bezeichnung für alles Stoffliche, was uns umgibt und aus dem wir selbst bestehen. Im physikalischen Sinne ist Materie alles was aus Quarks und Leptonen in mehr oder weniger komplexer Struktur aufgebaut ist.
  • Metall: Metalle sind die größte Gruppe der chemischen Elemente, etwa 80 % der Elemente sind Metalle. Sie sind im allgemeinen gute elektrische Leiter. Im Periodensystem der Elemente sind sie nicht bestimmten Reihen oder Perioden zugeordnet, vielmehr befinden sie sich links und unterhalb einer Linie vom Bor zum Polonium. Oben rechts befinden sich die Nichtmetalle, dazwischen die Halbmetalle. Abweichend davon bezeichnet man in der Astronomie jedes chemische Element mit einer Ordnungszahl höher als Helium als Metall.
  • Mond: Ein Mond (auch Trabant oder natürlicher Satellit genannt) ist ein Himmelskörper, der einen Planeten oder einen Planetoiden in einem Sonnensystem umkreist. Der Planet oder Planetoid umkreist gemeinsam mit seinem Mond, beziehungsweise seinen Monden, das Zentralgestirn des Sonnensystems.
  • Mount Palomar: Mount Palomar ist ein 1706 Meter hoher Berg etwa 80 Kilometer nordöstlich von San Diego in Kalifornien. Der Gipfel des Berges beherbergt eine Sternwarte, die vor allem durch ihr 5-Meter Spiegelteleskop bekannt ist, welches von 1947 bis 1975 das größte Fernrohr der Welt war.
  • NASA: Die National Aeronautics and Space Administration (NASA, gegründet 1958) ist die zivile US-Bundesbehörde für Luft- und Raumfahrt.
  • Opposition: Von Opposition sprich man in der Astronomie, wenn sich zwei Himmelskörper von der Erde aus betrachtet am Himmel im Winkelabstand von 180 Grad befinden. Im Regelfall interessiert nur die Opposition eines Himmelskörpers zur Sonne, denn in diesem Fall hat der Himmelskörper den geringsten Abstand zur Erde und ist die ganze Nacht über zu sehen, wobei er um Mitternacht am höchsten über dem Horizont steht.
  • Präzession: Präzession ist allgemein die Lageveränderung der Achse eines rotierenden Kreisels, wenn äußere Kräfte auf ihn einwirken. Im Speziellen ist damit die Präzession der Erdachse gemeint. Die Trägheit der rotierenden Kreiselmasse bewirkt bei „Störungen“ durch Krafteinwirkung F1 an der Kreiselachse eine Ausweichbewegung, als ob am Angriffspunkt der Störkraft eine um 90° in Rotationsrichtung „weitergedrehte“ Kraft F2 wirken würde. Setzt man beispielsweise einen Kreisel schräg auf, würde er durch die Schwerkraft umkippen, wenn er nicht rotieren würde. Dieses „Kippmoment“ bewirkt bei einem rotierenden Kreisel, dass seine Drehachse aufgrund der Ausweichbewegung eine Bewegung ausführt, die Präzession.
  • Proton: Das Proton ist ein langlebiges, elektrisch positiv geladenes Elementarteilchen mit dem Formelzeichen p. Protonen bestehen aus zwei u-Quarks und einem d-Quark (Formel uud). Das Proton ist, wie das Neutron, ein Baryon und bildet mit jenen die Bausteine der Atomkerne, die Nukleonen. Die Anzahl der Protonen im Atomkern bestimmt die Ordnungszahl eines Elements und legt dieses somit fest.
  • Radarastronomie: Die Radarastronomie ist ein Verfahren zur Untersuchung der physikalischen Eigenschaften und bildlichen Darstellung von Himmelskörpern unseres Sonnensystems. Bei dieser Technik werden Mikrowellen von einem großen Radioteleskop oder einem anderen Sender, der fähig ist starke gebündelte Mikrowellenstrahlen auszusenden, in Richtung des zu untersuchenden Objekts ausgesandt und anschließend mit einem Radioteleskop oder Verbund von Radioteleskopen die reflektierten Mikrowellen, also das Echo, untersucht, ähnlich wie bei einem irdischen Radar-System.
  • Radioteleskop: Ein Radioteleskop ist ein Messgerät, mit dem astronomische Objekte beobachtet werden, die Elektromagnetische Wellen im Spektralbereich der Radiowellen ausstrahlen. Mit einem Radioteleskop betreibt man Radioastronomie.
  • Radiowelle: Radiowellen sind elektromagnetische Wellen in einem Frequenzbereich (75 kHz bis etwa 10 GHz), der technisch häufig für die drahtlose Übertragung von Sprache, Bildern und anderen Daten zum Beispiel über den Rundfunk verwendet wird. Radiowellen entstehen auch auf natürliche Weise, zum Beispiel in der Milchstraße als 21 cm-Welle des Wasserstoffs. Andere von der Radioastronomie untersuchten Frequenzen stammen von Riesensternen, von Pulsaren oder von „aktiven Galaxien“ (Quasaren).
  • Relativitätstheorie: Die Relativitätstheorie befasst sich mit der Struktur von Raum und Zeit sowie mit dem Wesen der Gravitation. Sie besteht aus zwei maßgeblich von Albert Einstein geschaffenen physikalischen Theorien, der 1905 veröffentlichten speziellen Relativitätstheorie und der 1916 abgeschlossenen allgemeinen Relativitätstheorie. Die spezielle beschreibt das Verhalten von Raum und Zeit aus der Sicht von Beobachtern, die sich relativ zueinander bewegen, und die damit verbundenen Phänomene. Darauf aufbauend führt die allgemeine Relativitätstheorie die Gravitation auf eine Krümmung von Raum und Zeit zurück, die unter anderem durch die beteiligten Massen verursacht wird.
  • Sauerstoff: Sauerstoff (auch „Oxygenium“; von griech. „oxýs“: „scharf, spitz, sauer“ und „genese“: „erzeugen“) ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol O und der Ordnungszahl 8. Das Element Sauerstoff stellt in der Erdhülle mit 49,4 Massenprozent das häufigste, im Weltall das dritthäufigste Element dar. Es ist ein Bestandteil der Luft (etwa 21 Volumenprozent) und in Gewässern gelöst. In der Luft hält sich der relativ reaktionsfreudige Sauerstoff auf Dauer nur wegen der Tatsache, dass die Erde Lebewesen beherbergt, die Sauerstoff produzieren - ansonsten würde er nur in Verbindungen vorkommen. Häufig kommt Sauerstoff in Verbindungen mit anderen Elementen als Oxid vor (zum Beispiel als SiO2 - Sand oder H2O - Wasser).
  • Scheinbare Helligkeit: Die scheinbare Helligkeit gibt an, wie hell ein Himmelskörper für einen Beobachter auf der Erde erscheint. In der Astronomie wird für die scheinbare Helligkeit die Schreibweise 3,m0 oder 3,0 mag oder m = 3,0 mag benutzt, wobei das kleine hochgestellte m für magnitudo (Größe) steht. Die Magnituden- beziehungsweise Helligkeits-Skala ist logarithmisch. Physikalisch ist die Helligkeitsskala durch die Energie des einfallenden Lichtes definiert. Wenn m die Magnituden und s die gemessenen Lichtströme zweier Sterne sind, gilt für ihren Helligkeitsunterschied:

    Als Referenz dieser an sich relativen Skala dient der Stern Vega, dessen Helligkeit mit der Magnitude 0 festgesetzt wird.
  • Siderische Periode: Die Siderische Periode ist die Zeit, die eine vollständige Umdrehung eines Himmelskörpers erfordert. Handelt es sich um eine Rotation um sich selbst, spricht man von einem Tag. Den Umlauf um ein Zentralgestirn nennt man ein Jahr.
  • Silikat: Ein Silikat ist eine Verbindung von Silizium und Sauerstoff (SixOy), einem oder mehreren Metallen und eventuell auch Hydroxid-Ionen. Mit Silikat bezeichnet man auch die Salze des Siliziums und der Kieselsäuren, wie zum Beispiel Quarz. In der Mineralogie bilden die Silikate oder Silikatminerale eine große Mineralgruppe. Die Erdkruste besteht zu über 90 Prozent, der Erdmantel fast vollständig aus Silikaten. Die häufigsten Silikate in der Erdkruste sind mit 50-60 Volumenprozent die Feldspäte.
  • Silizium: Silizium (fachspr. „Silicium“; engl. „silicon“) ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Si und der Ordnungszahl 14. Silizium steht in der 4. Hauptgruppe (Tetrele) des Periodensystems der Elemente und zählt zu den Halbmetallen. Reines, elementares Silizium besitzt eine grau-schwarze Farbe und weist einen typischen metallischen Glanz auf. Etwa 26 Gewichtsprozent der Erdrinde bestehen aus Silizium. Es tritt in der Natur ausschließlich als Oxid auf, und zwar entweder in Form von Siliziumdioxid oder in Form silikatischer Mineralien. So bestehen Sand und Quarz vorwiegend aus Siliziumdioxid.
  • Solar and Heliospheric Observatory: SOHO steht für „Solar and Heliospheric Observatory“ (Sonnen- und Heliosphären-Observatorium) und ist eine Raumsonde beziehungsweise ein Weltraumobservatorium von ESA und NASA.
  • Spektroskopie: Spektroskopie ist ein Sammelbegriff für eine Klasse experimenteller Verfahren, die untersuchen, wie eine Probe Energie aufnehmen oder abgeben kann. Historisch bezeichnet der Begriff in erster Linie solche Verfahren, die die Absorption oder Emission von Licht untersuchen. Mit Hilfe eines Spektrometers wird dabei ein Lichtspektrum - das ist die Intensität des absorbierten oder ausgestrahlten Lichts in Abhängigkeit von der Wellenlänge - gemessen.
  • Spitzer-Weltraumteleskop: Das Spitzer-Weltraumteleskop (engl. Spitzer Space Telescope, SST), früher auch SIRTF (von englisch Space Infrared Telescope Facility) genannt, ist ein Infrarotteleskop und nach dem Astrophysiker Lyman Spitzer benannt. Das Spitzer-Weltraumteleskop wurde am 25. August 2003 mit einer Delta II 7920H Rakete von Cape Canaveral aus gestartet. Es ist neben Hubble Space Telescope, Chandra X-Ray Observatory sowie Compton Gamma Ray Observatory Teil des Great Observatory Programs der NASA.
  • Stern: Unter einem Stern versteht man einen selbstleuchtenden, aus Plasma bestehenden Himmelskörper, dessen Strahlungsenergie durch Kernfusion im Sterninneren aufgebracht wird. Aber auch die kompakten Endstadien der Sternentwicklung, wie Neutronensterne und Weiße Zwerge, werden zu den Sternen gezählt, obwohl sie lediglich aufgrund ihrer Restwärme Strahlung abgeben. Der uns nächste und besterforschte Stern ist die Sonne, das Zentrum unseres Sonnensystems. Ohne die Wärmestrahlung der Sonne wäre auf der Erde kein Leben möglich.
  • Stickstoff: Der Name Stickstoff bezeichnet das chemische Element aus dem Periodensystem der Elemente mit dem Symbol N und der Ordnungszahl 7. Elementar tritt Stickstoff jedoch nur in Form eines kovalenten Homodimers, einer chemischen Verbindung aus zwei Stickstoff-Atomen, auf. Molekularer Stickstoff ist ein Hauptbestandteil der Luft. Stickstoff ist ein zentrales Element im Stickstoffkreislauf der Ökosysteme und wurde, da es in Mineralien relativ selten auftritt, auf der Erdoberfläche und im Wasser fast ausschließlich biotisch angereichert. Das Elementsymbol N leitet sich von der lateinischen Bezeichnung nitrogenium (von altgriechisch νιτρον „Laugensalz“ und altgriechisch γενος „Herkunft“) ab. Die deutsche Bezeichnung Stickstoff erinnert daran, dass molekularer Stickstoff Flammen löscht („erstickt“).
  • Synodische Periode: Die synodische Periode oder synodische Umlaufzeit (von griech. „synodos“: „Versammlung“) ist die Zeit, die ein Himmelskörper zum Wiedererreichen gleicher Elongation benötigt. Bezugspunkt ist der Winkel Sonne-Erde-Himmelskörper. Ein synodischer Tag beispielsweise ist die Zeit zwischen zwei Sonnenhöchstständen.
  • Teleskop: Das Wort Teleskop setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern tele (fern) und skopein (betrachten). Früher war das Wort Teleskop gleichbedeutend mit Fernrohr. Heute bezeichnet man - allgemeiner - damit Instrumente, die Elektromagnetische Wellen sammeln und bündeln können um weit entfernte Objekte vergrößert betrachten zu können. Je nach dem Frequenzspektrum beziehungsweise Wellenlängenbereich der elektromagnetischen Strahlung unterscheidet man dabei zwischen:
    • Röntgenteleskopen
    • optischen Teleskopen (Spiegelteleskope, Linsenteleskope)
    • Infrarotteleskopen
    • Radioteleskopen.
  • Tesla: Das Tesla (T) ist eine abgeleitete SI-Einheit für die magnetische Flussdichte oder Induktion. Die Einheit wurde im Jahre 1960 auf der „Conférence General des Poids et Mesures“ (CGPM) in Paris nach Nikola Tesla benannt. 1 T = 1 V·s/m2 = 1 N/(A·m) = 1 Wb/m2 = 1 kg/(A·s2).
  • Titius-Bodesche Reihe: Die Titius-Bodesche Reihe ist eine empirisch gefundene Regel über die Abstände der Planeten von der Sonne. Nach ihr ist der Abstand d eines Planeten von der Sonne (in Astronomischen Einheiten)
    ,
    wobei k = 0, 1, 2, 4, 8, 16, 32, 64, 128; das heißt k ist 0 beziehungsweise eine Zweierpotenz.
    • Zwischen Mars und Jupiter befindet sich kein Planet, dafür aber der Asteroidengürtel.
    • Neptun hat keinen Platz in der Titius-Bodeschen Reihe, stattdessen hat Pluto seinen Platz eingenommen.
  • Umlaufbahn: Als Umlaufbahn oder Orbit wird die Bahnkurve bezeichnet, auf der sich ein Objekt periodisch um ein anderes (massereicheres, zentrales) Objekt bewegt. Die Bahn, die ein künstlicher Satellit oder ein natürlicher Himmelskörper bei Umrundung eines anderen Himmelskörpers beschreibt, hat genähert die Form einer Ellipse.
  • UTC: Die Koordinierte Weltzeit (UTC) ist die Referenzzeit, von der die Zeiten in den verschiedenen Zeitzonen der Erde abgeleitet werden. Die Abkürzung UTC ist kein Initialwort, die Anfangsbuchstaben passen weder für den französischen Ausdruck „Temps Universel Coordonné“ noch für die englischsprachige Variante „Coordinated Universal Time“. Die UTC ist die Nachfolgerin der mittleren Greenwichzeit (GMT). Der UTC wird eine allgemeine Zeitzone zugeordnet, ausgehend vom Null-Meridian, der durch Greenwich verläuft.
  • Wasser: Wasser ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Sauerstoff und Wasserstoff. Die Bezeichnung Wasser wird besonders für den flüssigen Aggregatzustand verwendet, im festen, also gefrorenen Zustand wird es Eis genannt, im gasförmigen Zustand Wasserdampf oder einfach nur Dampf. Das Wort Wasser leitet sich vom althochdeutschen wazzar „das Feuchte, Fließende“ ab. Das indogermanische Wort wadar ist bereits im Hethitischen des 3. vorchristlichen Jahrtausends belegt. Auch das altgriechische Wort hydor Wasser, von dem sich alle Fremdwörter mit dem Wortbestandteil „-hydr(o)-“ ableiten, gehört zu dieser Familie. Wasser hat bei 4°C - 6°C das kleinste Volumen und die größte Dichte (0,999972 g/cm3). Daher dehnt es sich, wenn man von diesem Temperaturbereich ausgeht, sowohl bei Erwärmung als auch bei Abkühlung aus. Die Wasservorkommen der Erde belaufen sich auf etwa 1 386 Millionen km3, wovon allein 1 338 Millionen km3 (96,5 %) auf das Salzwasser der Weltmeere entfallen. Nur 48 Millionen km3 (3,5 %) des irdischen Wassers liegen als Süßwasser vor. Außerhalb der Erde kommt ebenfalls Wasser vor - zwar in gigantischen Mengen, dafür aber nur „dünn verteilt“: Entweder als Eis auf anderen Himmelskörpern oder als Wasserdampf. Als Eis wurde Wasser in Kometen („schmutzige Schneebälle“), auf dem Mars und auf einigen Monden der äußeren Planeten nachgewiesen.
  • Wasserstoff: Wasserstoff ist das chemische Element mit der Ordnungszahl 1 und wird durch das Elementsymbol H abgekürzt (für lat. „hydrogenium“: „Wassererzeuger“; von altgr. „ὕδωρ“: „Wasser“ und „γεννάει“: „erzeugen“). Im Periodensystem steht es in der 1. Periode und der 1. Gruppe, nimmt also den ersten Platz ein. Wasserstoff ist das leichteste und das häufigste chemische Element im Weltall. Es ist Bestandteil des Wassers und aller organischen Verbindungen; insbesondere kommt es in sämtlichen lebenden Organismen vor. Wasserstoff macht 75 % der gesamten Masse, beziehungsweise 90 % aller Atome im Universum aus. Sterne bestehen hauptsächlich aus Wasserstoff-Plasma. In unserem Sonnensystem macht der in der Sonne enthaltene Wasserstoff den überwiegenden Großteil der gesamten Masse aus. Die Kernfusion von Wasserstoff 1H über die Zwischenstufen Deuterium 2H und Tritium 3H zu Helium 4He in Sternen bildet deren Energiequelle.
  • Weißer Zwerg: Ein Weißer Zwerg ist ein vergleichsweise kleiner Stern und repräsentiert die letzte Entwicklungsphase eines Sterns, der unmittelbar nach Versiegen seines Kernbrennstoffs weniger als 1,44 Sonnenmassen besitzt. Weiße Zwerge haben nur einen Durchmesser von einigen tausend bis etwa zehntausend Kilometern, sind also hinsichtlich der Größen mit der Erde vergleichbar. Die meisten Weißen Zwerge bestehen im Inneren zum größten Teil aus Kohlenstoff und Sauerstoff, die durch Kernfusion entstanden sind. Die Dichte beträgt dabei etwa eine Tonne pro Kubikzentimeter. Unter diesem Druck befindet sich das Gas in einem Zustand, der als entartet bezeichnet wird.
  • Wellenlänge: Als Wellenlänge, Symbol λ (griech. Lambda), wird der kleinste Abstand zweier Punkte gleicher Phase einer Welle bezeichnet. Dabei haben zwei Punkte die gleiche Phase, wenn sie sich in gleicher Weise begegnen, das heißt wenn sie im zeitlichen Ablauf die gleiche Auslenkung und die gleiche Bewegungsrichtung haben. Bei Wasserwellen entspricht die Wellenlänge zum Beispiel dem Abstand zweier benachbarter Wellenberge oder Wellentäler.
  • Weltraumteleskop: Ein Weltraumteleskop ist ein Teleskop, das sich außerhalb der störenden Erdatmosphäre im Weltraum befindet. Vorteile des Weltraums für Teleskope sind fehlende Luftunruhe, Zugang zu von der Atmosphäre verschluckten Bereichen elektromagnetischer Strahlung wie Gammastrahlung, Röntgenstrahlung, und Infrarotstrahlung, sowie die Möglichkeit sehr langer Basislinien zum Beispiel in der Radiointerferometrie.
  • Winkel: Der Winkel ist ein Objekt der Geometrie. Mit einem Winkel kann man messen, wie sich zwei Geraden oder zwei Ebenen schneiden. Ein gebräuchliches Maß Winkel zu messen ist der Winkelgrad „°“. 360° entsprechen dabei einem Vollkreis. Der 60. Teil eines Grads wird als Minute oder Bogenminute bezeichnet und mit „'“ angegeben, der 60. Teil einer Bogenminute wird als Sekunde oder Bogensekunde bezeichnet und mit „"“ angegeben.
  • Zentripetalkraft und Zentrifugalkraft: Die Zentripetalkraft ist eine physikalische Kraft, die an einem Körper angreift, der sich auf einer kreisförmigen Bahn bewegt. Sie hält den Körper auf seiner Kreisbahn und ist nach innen zum Kreismittelpunkt beziehungsweise zur Drehachse gerichtet. Bekannter als die Zentripetalkraft ist die Zentrifugalkraft, die auch als Fliehkraft bezeichnet wird. Diese leitet sich vom lateinischen Verb fugere fliehen, die Zentripetalkraft von lateinisch petere ziehen her. Beide wirken senkrecht zur Bewegungsrichtung, die Zentrifugalkraft ist jedoch nach außen, vom Mittelpunkt oder der Achse weg („fliehend“) gerichtet. Die Zentrifugalkraft ist eine Trägheitskraft beziehungsweise Scheinkraft.